Zur Enttäuschung aller beteiligten Forscher und Testpersonen beendete Finnland jetzt sein Grundeinkommen-Experiment. Erst im Januar 2017 wurde das BGE testweise eingeführt, bei dem 2.000 ausgewählte Arbeitslose monatlich 560 € erhielten.
Das Pilotprojekt sollte die damit verbundenen Folgen analysieren, doch mit der überraschenden Einstellung des Experiments dürfte die Auswertung wenig aussagekräftig ausfallen. Am Artikelende wartet ein spannendes Video zum Thema auf dich!
Wieso Finnland das Grundeinkommen-Pilotprojekt stoppte
Die finnische Regierung hat sich für Anpassungen entschieden, mit denen das Pilotprojekt sich vom Grundeinkommen verabschiedet. Das berichtet die Wissenschaftlerin Miska Simanainen gegenüber der schwedischen Tageszeitung „Svenska Dagbladet“.
Nach dem eigentlichen Plan sollte das weltweit beobachtete Experiment ab Januar 2018 auf arbeitende und arbeitslose Personen ausgedehnt werden. Jedoch entschied die Regierung das Projekt nicht auf Arbeitnehmer auszuweiten.
In der Konsequenz ist es den Wissenschaftlern nun unmöglich festzustellen, wie sich ein Grundeinkommen auf die Karriere und berufliche Fortbildung ausgewirkt hätte. Von der Einstellung des Pilotprojekts zeigen sich die beteiligten Forscher enttäuscht.
Wie Olli Kangas im TV-Sender YLE mitteilte, seien zwei Jahre zu kurz, um aus einem so großen Experiment umfassende Schlussfolgerungen ermitteln zu können.
Zur Erzielung verlässlicher Ergebnisse sei mehr Geld und Zeit nötig gewesen. Im Jahr 2019 erst wird die Regierung offizielle Ergebnisse des Grundeinkommen-Experiments veröffentlichen.
Grundeinkommen in Deutschland
Von der SPD wurde jüngst ein „Solidarisches Grundeinkommen“ (SGE) vorgeschlagen und gleich wieder einkassiert. Einer der Gründe mag gewesen sein, dass es als zu „unausgegoren“ und teuer eingestuft wurde.
Faktisch wäre bei einer Umsetzung eine neue Art von ABM-Maßnahmen entstanden.
In Deutschland scheint die Einführung eines BGE derzeit eher unwahrscheinlich zu sein. Doch manche Kritiker des heutigen Sozialsystems mit ALG II und all seinen teils negativen Begleiterscheinungen sprechen sich für ein Grundeinkommen aus.
BGE finanzierbar
Ein bedingungsloses Grundeinkommen gilt laut dem Ökonomen Philip Kovce als finanzierbar. Er hatte in der Schweiz eine BGE-Initiative gestartet, die im Juni 2017 allerdings von 77 % der Schweizer abgelehnt wurde. Immerhin fand die Idee über 500.000 Befürworter unter der Schweizer Bevölkerung!
Der heutige Sozialstaat basiert seinen Angaben zufolge auf den Grundlagen einer Gesellschaft des 19. Jahrhunderts und dies sei teuer, jedoch nicht das Grundeinkommen, wie er gegenüber „Business Insider“ in einem Interview erklärte.
Wenn man sich von den Vorurteilen der Faulheit der anderen lösen würde, wäre ein Grundeinkommen finanzierbar. Diese Vorurteile seien der eigentliche Grund, warum das BGE nicht finanzierbar sein soll, erläuterte der Wirtschaftsexperte.
Das Existenzminimum benötige Jeder bedingungslos und daher sei eine Prüfung, ob dies notwendig ist, nicht klug.
Erst wenn die Grundbedürfnisse Essen, Unterkunft und Kleidung gedeckt sind, kann sich ein Mensch wirklich frei ohne Sorgen entfalten. Zum Thema BGE gibt es einen ausführlichen Artikel, der für dich interessant sein dürfte.