Chuck Berry: eine Legende mit der Gitarre und Vater des Rock’n’Roll

Der US-Amerikaner Chuck Berry ist weit mehr als nur ein musikalisches Multitalent. Denn er hat nicht nur als Sänger und Gitarrist gearbeitet, sondern auch als Komponist. Und noch viel wichtiger: Er gilt als einer der Väter des Rock’n’Roll.

Entsprechend wurde Chuck Berry auch geehrt: So wurde er 1985 in die Blues Hall of Fame mit Sitz in Memphis, Tennessee, aufgenommen. Ein Jahr später wurde er das erste Mitglied in der Rock’n’Roll Hall of Fame. Aber auch auf die Beatmusik, die ab den 1960er Jahren die Herzen der Musikfans eroberte, hat er nicht unwesentlich beeinflusst.

Chuck Berry – Ein Verbrecher an der Gitarre?

Zu sagen, die Jugend von Chuck Berry sei stürmisch gewesen, dürfte ziemlich untertrieben sein. Denn als 18jähriger hatte er in Kansas City drei Geschäfte überfallen und war deshalb verurteilt worden. Nach seiner Verurteilung hatte er noch ein Auto überfallen. Insgesamt verbrachte er wegen dieser Taten drei Jahre hinter Gittern. Nach seiner Entlassung fand er jedoch eine richtige Arbeit als Friseur.

Seine ersten musikalischen Schritte hatte Chuck Berry schon in der Summer High School unternommen. Es sollte jedoch bis Anfang der 1950er Jahre dauern, bis er eine professionelle Richtung einschlug: In St. Louis hatte er seine ersten Auftritte in einem Club. Anfangs spielte er ausschließlich vor einem schwarzen Publikum. Es sollte allerdings nicht allzu lange dauern, bis er auch die Herzen der Weißen erobert hatte.

Ein Pionier der Musikgeschichte

Zwar spielten auch viele Zeitgenossen von Chuck Berry Gitarre. Sie nutzten diese aber meist nur zur rhythmischen Begleitung. Die Soli hingegen wurden von der Begleitband gespielt. Chuck Berry jedoch ging einen anderen Weg: Ihm ist es zu verdanken, dass die Gitarre bis heute das wichtigste Instrument in der Rockmusik ist.

Doch auch auf eine andere Weise beeinflusste er Künstler, die nach ihm auf die Bühne traten. Denn Chuck Berry war sowohl mit der Bibel als auch mit den Werken der Weltliteratur bestens vertraut. Deshalb textete er zu seinen Songs anspruchsvolle Lyriks. Das wiederum haben sich andere berühmte Musiker wie John Lennon, Mick Jagger oder Bob Dylan zum Vorbild genommen.

Musikalisch ist sich Chuck Berry Zeit seiner Karriere stets treu geblieben. Deshalb wird er auch in einem Atemzug mit anderen Göttern des Rock’n’Roll wie Fats Domino und Little Richard genannt. Seine Hits wurden von zahlreichen anderen Bands und Musikern gecovert. Beispielsweise verdanken die Rolling Stones Chuck Berry ihre grandiose Karriere: Sie hatten in ihrer Anfangszeit ausschließlich Songs von Chuck Berry in ihrem Programm.

Harald Pfliegl

Harry interessiert als ausgebildeten Lokaljournalisten grundsätzlich alles außer Technik. Nach einer mehrjährigen Odyssee durch Bayern und einem dreijährigen Intermezzo im Wiener Umland lebt und arbeitet er heute in Regensburg.