Edgar Davids gewinnt Klage gegen Riot Games

Dem Entwickler von League of Legends Riot Games wurde vorgeworfen, den Ex-Fußballspieler Edgar Davids kopiert zu haben. Vor Gericht wurde nun entschieden, ob das tatsächlich der Fall war.

Es ist kein Geheimnis, dass sich Videospiel-Entwickler von echten Persönlichkeiten inspirieren lassen, wenn sie Charaktere gestalten. Kratos beispielsweise basiert auf Edward Norton von American History X und für Dr. Robotnik, dem Erzfeind von Sonic, hat man sich an dem 26. US-Präsidenten Theodore Roosevelt orientiert.

Problematisch wird die Inspiration, wenn sie in eine Kopie mutiert, so wie es in League of Legends der Fall sein soll. Der Fußballspieler Edgar Davids hat den Entwickler Riot Games verklagt, weil ein Charakter-Skin ihm verblüffend ähnlich sein soll.

Edgar Davids vs Striker Lucian

Fußballfans kennen Edgar Davids mit Sicherheit. In seiner Karriere spielte er für Teams wie Barcelona, Tottenham Hotspur, Milan sowie Crystal Palace. Wer den Niederländer kennt und League of Legends spielt, wird mit Sicherheit die verblüffende Ähnlichkeit zwischen dem Fußballer und dem Charakter Striker Lucian bemerkt haben.

Der Held des MOBA-Spiels kann über die Ingame-Währung freigeschaltet werden. Für den Champion Lucian gibt es einen Skin, der ihm ein Fußball-Kostüm verpasst – und diese Veränderung soll von Edgar Davids inspiriert sein, so der Ex-Fußballer.

Fragwürdige Klage von Davids

LoL-Spieler sind über die Klage äußerst überrascht. Edgar Davids weiß seit Sommer 2014 über den Skin Bescheid und war damals eher entzückt. Er teilte sogar ein Bild auf Instagram, indem er alles andere als empört wirkt.

Der urplötzliche Sinneswandel ist schwer nachzuvollziehen. Zumal Davids auch auf Twitter offensichtlich nichts gegen den Skin auszusetzen hatte. Inzwischen reagieren LoL-Spieler auf den Tweet und geben ihren Frust Kund.

Unabhängig von dem Grund für die Klage hat Davids diese vor Gericht gewonnen. Riot Games ist nun gezwungen, die durch den Lucian-Skin generierten Umsätze in den Niederlanden an den Ex-Fußballspieler zu übertragen.

Wenn der Sportler die gesamten Umsätze haben möchte, müsste er Riot Games in jedem Markt verklagen, wo das Unternehmen Leage of Legends vertreibt. Ein schwieriges Unterfangen, das sich mit Sicherheit nicht rentiert.

Davids gewann nämlich nur aus dem Grund in den Niederlanden, weil er dort eine bekannte Persönlichkeit ist. In den USA oder China kennt ihn kaum jemand, sodass man Riot Games nicht vorwerfen kann, von der Popularität des Fußballspielers profitiert zu haben.

Artikelbild: CC BY 2.5 @Paul Blank @Wikipedia

Michael Berkholz

Der Chefredakteur. Wenn er nicht gerade PC/PS4 zockt, surft Michael online, handelt mit Optionen, baut Webseiten oder geht mit seinem Jack Russell auf Erkundungstour.