Für alle erfolgreichen Anleger und die, die es einmal werden wollen, ist ein Blick in Buffett´s Portfolio sicher lohnenswert. An dieser Stelle erlauben wir uns einmal einen kleinen Blick hinein:
Buffett hat in diesem Jahr seine J.P. Morgan Aktien noch einmal mit fast 10 Millionen Aktien der größten amerikanischen Bank aufgestockt. Berkshire Hatheway hält damit knapp 60 Millionen Aktien an J.P. Morgan.
Sein letzter aufsehenerregender Coup fand im zweiten Quartal dieses Jahres statt, als er fast 900 Millionen Amazon-Aktien kaufte. Berkshire Hatheway hält damit 0,1 Prozent sämtlicher Amazon-Aktien.
Warren Buffett investiert nicht mehr
Schon beim kleinsten Anzeichen dafür, dass der Star-Investor Anstalten macht, sich für ein Unternehmen näher zu interessieren, sitzen sämtliche Anleger in den Startlöchern. Denn Aktien, die Buffett über seine Firma Berkshire Hatheway kauft, versprechen satte Gewinne – so jedenfalls die Hoffnung der Agenturen.
Doch was sich jüngst auf dem Börsenparkett abspielt, ist schier unfassbar: Buffett investiert nicht mehr und hortet stattdessen 122 Milliarden Euro Cash in seiner Firma. Das lässt viel Raum für Spekulationen und Gerüchte. Genaues weiß indessen niemand. Es wird jedoch gemunkelt, dass Buffett die Politik von Donald Trump zu riskant ist. Jedenfalls in Bezug auf den Kauf von Aktien.
Auch scheint Buffett dem zurzeit anhaltenden Wirtschaftsboom weniger Vertrauen zu schenken, als die meisten anderen Anleger. Ahnt das Investmentgenie aus Omaha vielleicht, dass der Wirtschaftsboom möglicherweise nur ein Ballon mit künstlich aufgeblähten Gewinnen ist, der über kurz oder lang platzen wird?
Buffett gegen Trump in Sachen Steuerpolitik
So ist es schon lange kein Geheimnis mehr, dass Buffett Trumps Steuerpolitik für unfair hält. Während Trump noch seine größte Steuerreform feiert, nämlich die Senkung der Unternehmensteuer, hält Buffett dies für absolut irrsinnig – jedenfalls solange dieses Steuermodell nicht gegenfinanziert ist. Es könne nicht sein, dass er, Warren Buffett, weniger Steuern zahle, als seine Sekretärin.
Sicher freuen sich die Unternehmen über das fiskalische Entgegenkommen der Trumpschen Steuerpolitik. Diese reißt jedoch ein nicht unerhebliches Loch in den Staatshaushalt. Gestopft werden soll es durch die US-Notenbank Federal Reserve, indem diese ankündigte die Leitzinsen zu senken, um die Finanzierung der Schulden zu erleichtern. Durch dieses Manöver könnte die US-Notenbank Trump dazu verhelfen, den Wirtschaftsboom in das nächste Jahr, dem Jahr der Präsidentschaftswahl (!), zu verlängern.
Einen erfahrenen Investor wie Buffett, der seine Investments auf langfristiger Basis plant, vermögen derartige konjunkturpolitische Manöver offensichtlich nicht zu überzeugen.
Buffett – das fehlbare Orakel
Der ansonsten so erfolgsverwöhnte Star-Investor mit dem goldenen Händchen für gewinnbringende Investments musste jüngst einen herben Rückschlag erleiden. Es sollte ein weiterer großer Deal in der Gewinn-Geschichte von Berkshire Hatheway werden, doch es endete im Desaster.
Der Alptraum begann, als Buffett im Jahr 2015 die Fusion zwischen dem Lebensmittelgiganten Kraft und dem Ketchupriesen Heinz einfädelte. Seitdem musste der Konzern mit Sitz in Pittsburgh und Chicago 1,2 Milliarden US-Dollar an Wert berichtigen. Der Umsatz sank und die Gewinne brachen um die Hälfte ein. Das wirkt sich natürlich auch negativ auf die Dividende aus.
Unternehmenschef Miguel Patricio scheint der wirtschaftlichen Talfahrt dabei machtlos gegenüberzustehen. Die Negativ-Schlagzeilen lassen die Aktien daher im freien Fall sinken. Diese Entwicklung kommt dem ansonsten unfehlbaren Buffett jetzt teuer zu stehen.
Immerhin hält seine Investmentgesellschaft 27 Prozent an dem Lebensmittelunternehmen. Ende Juni bezifferte Berkshire Hatheway den Wert noch mit 13,5 Milliarden US-Dollar. Inzwischen ist der Anteil nur noch 8,5 Milliarden Dollar wert. Das sind mal eben 5 Milliarden Dollar Verlust in nur sechs Wochen. Auf den Tag umgerechnet 120 Millionen Dollar!
Ist das bereits