Das Motorrad als Waffe: E-Mobilität im Grenzbereich

Die Motorradsaison neigt sich dem Ende zu – doch das heißt nicht, dass wir uns nicht mit den Trends für das kommende Jahr befassen sollten.

Und da steht definitiv spektakuläres in Sachen E-Mobilität auf dem Programm, die ihr am Ende des Beitrags auch im Video bestaunen könnt.

Mehr als nur umweltfreundlich

Dank niedrigen Unterhalts- und „Tank“-Kosten werden die Elektromotorräder gerade zu Zeiten steigender Spritpreise immer attraktiver – und auch wenn die beim Motorrad weniger ins Gewicht fallen, so rät dem ein oder anderen doch sein neu entdecktes Umweltbewusstsein dazu, sich nach Alternativen umzuschauen.

Das zumindest sind die Gründe, die bisher vielleicht den ein oder anderen Berufspendler dazu gebracht haben, sich mit dem Thema Elektromotorrad zu beschäftigen – für Biker aus Leidenschaft dagegen bremsten Reichweite und Leistung lange Zeit den Fahrspaß.

Doch das ist längst vorbei: Dank schnellen Fortschritten bei der Akkutechnologie werden die elektrifizierten Zweiräder immer leistungsstärker und teilweise schon für Tagestouren geeignet – das macht sie auch für immer mehr Biker zur erwägenswerten Alternative.

Die Zukunft ist hier

Zugegeben, lange Zeit rangen sich viele Motorradfahrer beim Anblick der ersten E-Versuche nicht mehr als ein müdes Lächeln ab. Doch das wird sich beim Anblick der aktuellen Speerspitze der E-Mobilität auf Zweirädern sicher schnell in ein breites Grinsen verwandeln.

Denn was mittlerweile – oft von kleinen Manufakturen und Startups – auf den Markt geworfen wird, sind längst keine langweiligen Öko-Zweiräder mehr: Einige Vertreter der neuen Spezies sind zu reinrassigen Waffen für die Rennstrecke hochgezüchtet worden.

Lightning LS-218: Der Hayabusa-Killer

Da wäre zum Beispiel die Lightning LS-218. Die 218 steht dabei für Meilen in der Stunde, die das Vorserienmodell in der Spitze hinlegte – das entspricht 350 km/h und lässt die Elektro-Waffe mühelos an der legendären Suzuki Hayabusa vorbeiziehen.

Das Beste daran: Auch in Sachen Reichweite muss sich so ein Elektro-Supersportler nicht mehr vor den Verbrennern verstecken – solide 290 km weit soll die LS-218 mit einer Ladung kommen. Und damit weiter als eine voll betankte BMW S1000RR.

Leistung und Reichweite sind also zumindest unter den Supersportlern längst keine Gründe gegen den Elektroantrieb mehr – lediglich die Dauer das Aufladens bleibt ein Kritikpunkt. Ist ein Schnelllader in der Nähe, finden wir die 30 Minuten Ladezeit als Kaffeepause allerdings mehr als vertretbar. Anders sieht das an einer gewöhnlichen Haushaltssteckdose aus: Zwei Stunden Zwischenstopp dämpfen den Fahrspaß bei langen Strecken dann doch deutlich.

Doch die Elektromotorräder haben noch mehr zu bieten

Da wäre zum einen das Gefühl von Zukunft, wenn statt einem brüllenden Auspuff „nur“ das Surren des Elektromotors zu hören ist. Wobei das auch alles andere als lautlos ist, wenn der Strom im Grenzbereich fließt.

Der Unterhalt ist dann nicht nur auf Grund der steigenden Spritpreise günstiger; den viel größeren Unterschied machen die Wartungskosten: Ein Elektromotor hat nur ein Bruchteil der beweglichen Teile eines Verbrenners, keine zu wechselnden Filter und insgesamt einfach weniger Verschleißteile.

Den ersten Wow-Effekt habt ihr mit einigen Modellen außerdem schon auf dem Parkplatz sicher – denn teilweise lassen sich die Kraftentfaltung, Energierückgewinnung und andere Leistungsparameter direkt vom Smartphone aus einstellen.

Elektromotorräder sind im Grenzbereich angekommen

Und sind auch für leidenschaftliche Fahrer endlich eine echte Option – denn in Sachen Performance hat der E-Motor einmal mehr den Verbrenner überholt. Nur bei langen Strecken ohne Schnelllader spielen die sprithungrigen Maschinen ihren Vorteil aus.

Bis zur nächsten Saison werden wir auch unter den Supersportlern sicher noch mehr Stromer sehen – und dass die auch echte Petrolheads überzeugen können, beweisen nicht nur Harley Davidsons erste Gehversuche mit Akku, sondern auch ein Video.

Denn wer einem Formel 1-Veteranen eine gesunde Portion Respekt einflößen kann, der ist definitiv in der Oberklasse angekommen. Aber seht selbst:

Frederick Kromm

Freddy studiert was mit Wirtschaft, arbeitet was mit Medien, schreibt gern über Fitness, Gadgets, Games und träumt mit seinem Hund vom Staubsaugroboter.