Der Elektro-Supersportler Volkswagen I.D. R Pikes Peak

680 Elektro-PS, null Bodenfreiheit und eine Dachkante, die unter jeder Bahnschranke durchpasst: Was VW vor einigen Tagen am Rande der Rennstrecke in Alès in Frankreich enthüllt hat, ist ein reinrassiger Rennwagen. Und hat mit dem Golf, an den wir bei Volkswagen sofort denken, so gar nichts zu tun.

Doch nicht nur das Aussehen – das ihr auch am Ende des Artikels im Video bestaunen könnt – kann überzeugen. Der Supersportler mit dem sperrigen Namen hat unter der Haube einiges zu bieten. Und eine klare Mission vor Augen.

Schneller als ein Formel 1 Wagen

Die Boliden in der Formel 1 sind schnell: Etwa 2,5 Sekunden dauert der Sprint aus dem Stand auf 100 km/h. Der I.D. R Pikes Peak ist mit 2,25 Sekunden allerdings noch etwas schneller. Und damit die perfekte Wahl für euer nächstes Ampelrennen.

Für diesen wahnwitzigen Wert sorgen nicht nur die 680 PS, die zwei Elektromotoren an alle vier Räder schicken. Sondern auch das geringe Fahrzeuggewicht: Gerade einmal 1.100 Kilogramm bringt dieser automobile Wahnsinn auf die Waage.

Was für ein gewöhnliches Elektro-Auto ein Traumgewicht ist, erreicht der Sport-Volkswagen durch eine pragmatische Entscheidung der Ingenieure: Für den kurzen Renneinsatz braucht es keine riesige Batterie. Sie ist sogar so klein, dass die Energie nicht für das ganze Rennen reicht. 20 Prozent des nötigen Stroms werden deshalb in Form von Bremsenergie erst während der Fahrt gewonnen.

Das Ziel: Ein neuer Rekord über den Wolken

Gebaut wurde der Wagen aus einem ganz bestimmten Grund: VW will sich endlich einen Rekord beim legendären Bergrennen auf den Pikes Peak holen. Den wollten sie schon 1987 mit einem zweimotorigen Rennwagen feiern. Die Aufhängung des damals verwendeten Golf lies den Traum jedoch kurz vor dem Ziel platzen.

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Dieses Mal soll die Wolfsburger nichts aufhalten. Der Rekord für Elektro-Prototypen auf der rund 20 km langen Bergstrecke liegt bei knapp unter neun Minuten. Den wollen sie unterbieten – und sich damit endlich den überfälligen Sieg in 4.300 Metern Höhe sichern.

Damit das klappt, setzt der Autobauer auf ein atemberaubendes Design.

Perfektes Handling als höchste Priorität

156 Kurven erwarten den Porsche-Werksfahrer Romain Dumas, der den I.D. R Pikes Peak beim Rekordversuch bändigen soll. Auf dem Weg zum Ziel ist das Handling deshalb entscheidend – und um den maximalen Grip zu erzielen, geht VW in die Vollen:

Ein leichtes Batterie-Paket, das in den Fahrzeugboden wandert. Extrem weiche Michelin-Reifen, die nicht viel länger als die nötigen 19,99 km halten. Frontsplitter und Seitenschweller, die 20 cm aus dem Chassis herausragen. Und ein riesiger Heckflügel, um den sich problemlos ein Stammtisch zum Feierabendbier versammeln könnte.

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Die ganze Aerodynamik ist im Einsatz bestimmt beeindruckend. Die Teile sorgen aber vor allen Dingen dafür, dass der I.D. R so brachial wie sexy aussieht. Und auch euch nach dem Video sicher mit offenem Mund zurücklässt.

VW macht Elektro-Mobilität sexy

Mit der Neuausrichtung des Konzerns in Richtung E-Mobilität haben die Wolfsburger, wie viele andere Hersteller, erst spät begonnen. Dafür geben sie jetzt Vollgas. Und wollen allen zeigen, was sie in diesem Bereich zu leisten im Stande sind.

Die ohnehin futuristischen I.D. Modelle des Konzerns bekommen mit dem R Pikes Peak jetzt starke Unterstützung. Und Volkswagen wieder die Aufmerksamkeit von Motorsport-Fans, die seit dem Ausstieg aus der Rallye-WM fehlt.

Am 24. Juni ist es soweit

Dann geht der I.D. R Pikes Peak bei dem legendären Bergrennen an den Start, dessen Name er sich geliehen hat – und VW muss zeigen, ob sie auch in der Stunde der Wahrheit abliefern. Oder sich die Schmach von vor 31 Jahren wiederholt.

In Wolfsburg zeigt man sich trotz nicht einmal einem Jahr Entwicklungszeit zuversichtlich. Und auch wir haben beim Anblick des Elektro-Biests keine Zweifel, das damit das „Race to the Clouds“ zu gewinnen ist.

Doch genug der Worte, der Optik des Carbon-Supersportlers wird ohnehin keine Beschreibung gerecht. Lehnt euch zurück und genießt die ersten Bewegtbilder eines der  kompromisslosesten Elektro-Autos dieses Jahres!

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Frederick Kromm

Freddy studiert was mit Wirtschaft, arbeitet was mit Medien, schreibt gern über Fitness, Gadgets, Games und träumt mit seinem Hund vom Staubsaugroboter.