Von Opel bis Porsche: Die größten Flops der Autobauer

Die großen Autohersteller sind mit jedem Modell erfolgreich? Von wegen! Manche der Flops sind geradezu legendär, andere werden heute gar als echte Klassiker gehandelt. Und so mancher automobile Fehltritt wirkt aus heutiger Sicht geradezu futuristisch.

Egal ob miserables Design, unzuverlässige Technik oder einfach ein extrem schlechtes Timing: Diese 9 Modelle bereiteten ihren Marken schlaflose Nächte.

Opel GT

Dass es nicht immer eine gute Idee ist, ein Kultauto wiederbeleben zu wollen, zeigt der Opel GT aus dem Jahre 2007 – denn nach gerade einmal zwei Jahren verschwand er wieder vom Markt. Das lag allerdings nicht unbedingt daran, dass die Idee schlecht war:

Der Roadster kam passenderweise zu einer Zeit auf dem Markt, als die Finanzmärkte schwächelten. Das bremste die Nachfrage und hatte zur Folge, dass das GM-Werk, in dem der GT Roadster gebaut wurde, 2009 dichtmachte. Schade – denn heute gibt es eine Reihe von Fans, die sich über mehr Auswahl auf dem Gebrauchtmarkt freuen würden.

Mercedes R-Klasse

Deutlich geräumiger, aber nicht weniger schnell war die R-Klasse, die Mercedes ab 2005 produzierte. Ihr Markenzeichen: Ihr Motor war genauso riesig wie das Platzangebot. Mit über 500 PS musste sich die AMG-Version an der Ampel nicht vor den meisten Sportwagen verstecken.

Klingt unvernünftig? Mit dem Gedanken seid ihr nicht die einzigen – und so konnte sich die R-Klasse nie richtig durchsetzen. 2012 stellte Mercedes den Verkauf weitgehend ein, bis 2017 wurde der Minivan auf Steroiden noch in China angeboten.

Fiat Multipla

Ob da jemand aus versehen einen Entwurf aus dem Mülleimer der Designabteilung umgesetzt hat? Wir werden es nie erfahren – Fakt ist: Niemand weiß so richtig, was Fiat sich beim Multipla gedacht hat.

Ist aber auch nicht weiter schlimm – denn heute ist das hässliche Entlein mit drei Sitzen in der ersten Reihe Kult. Und mittlerweile sogar dem ein oder anderen Tuner in die Hände gefallen.

Audi A2

Ja, auch Audi hat es getan – doch aus heutiger Sicht ist der Flop des A2 vollkommen unbegründet: Die Alu-Karosse und technische Ausstattung waren ihrer Zeit voraus, dazu war der A2 immer ein zuverlässiger Wagen, der sich mittlerweile einer echten Fangemeinde erfreut.

Klar, wunderschön ist er nicht und vielleicht war er bei seiner Markteinführung zu teuer. Trotzdem schade, dass Audi mit jedem Exemplar Verlust machte und ein so solides Stück Technik einstellen musste.

VW Phaeton

Wer heute günstig Oberklasse fahren will, sollte sich einen gebrauchten Phaeton anschauen – denn die Kisten sind teilweise spottbillig zu haben. Weniger günstig war der versuchte Einstieg in die Luxusklasse für VW: Angeblich verbrannte jeder verkaufte Phaeton fast 30.000 Euro.

Neben S-Klasse, A8 und 7er konnte sich der Phaeton hierzulande nie richtig durchsetzen – nur in China erfreute sich der Oberklasse-Volkswagen einigermaßen großer Beliebtheit. Hoffen wir mal, dass VW mit dem Arteon mehr Glück hat.

Smart Roadster

Noch so ein Kandidat aus der Kategorie „Vom Flop zum Klassiker“: Der Smart Roadster kam 2003 nicht nur mit Matchbox-Optik, sondern auch gerademal 81 PS auf den Markt. Kein Wunder, dass sich die Begeisterung bei einem Preis von gut 18.000 Euro in Grenzen hielt.

Trotzdem fand der Smart Roadster seine Fans, die ihm bis heute die Treue halten. Und sich bei den steigenden Benzinpreisen sicher am sparsamen 0,7-Liter Motor und den nur rund 800 Kilo Leergewicht erfreuen.

Renault Wind

Ähnlich klein, ähnlich teuer, aber weniger kultig ist der Renault Wind aus dem Jahre 2010, der sich immerhin drei Jahre lang in Produktion hielt. Basis war der Twingo, dessen enge Rücksitze dem elektrischen Hardtop weichen mussten.

Das Ergebnis war ein unpraktischer, dabei aber auch nicht sportlicher Zweisitzer. Keine erfolgsversprechende Kombination und so wundert es nicht, dass in Deutschland nicht einmal viertausend Exemplare zugelassen wurden.

Mini Coupé

Bis zu 211 PS bei nicht einmal 1,3 Tonnen Leergewicht, dazu ein kurzer Radstand und ein ausfahrbarer Spoiler: Die Grundidee des Mini Coupé klingt gar nicht schlecht. Leider gab es ähnliche Fahrleistungen aber auch im Mini Cooper, der nicht nur mehr Platz bietet, sondern auch ein stimmigeres Design.

Und so floppte auch der britische Kult-Hersteller mal und stellt sein Coupé 2015 nach vier Jahren Produktion ersatzlos ein.

Porsche 914

Selbst Porsche ist nicht von Fehltritten verschont geblieben – der „Volksporsche“ 914, der in Zusammenarbeit mit VW entstand, war nicht die beste Idee der Stuttgarter: Die schwächere VW-Variante kam mit gerade einmal 80 PS daher. Für einen Sportwagen natürlich viel zu wenig, trotzdem konnte Volkswagen rund 116.000 Stück verkaufen.

Etwas mehr Leistung brachte die Porsche-Version mit Boxermotor und 110 PS, die trotzdem der wahre Flop wurde: Die Kosten explodierten, der Preis war für das Einstiegs-Segment zu teuer und nach nur 3.400 verkauften Exemplaren stellte Porsche die Produktion ein. Schade, denn auch der 914 ist heute für viele ein echter Kultwagen.

Automobile Flops: Ein teurer Spaß

Entwicklung, Produktion, Vertrieb: Ein neues Modell auf den Markt zu bringen ist nicht nur aufwändig, sondern auch verdammt teuer. Der ein oder andere Flop aus dieser Liste soll dem jeweiligen Hersteller Verluste in Milliardenhöhe beschert haben.

Kein Wunder also, dass sich junge Startups so schwertun, auf dem Automobilmarkt Fuß zu fassen. Und der ein oder andere Hersteller sich entscheidet, lieber gleich in Segmente einzusteigen, in denen Geld keine Rolle spielt.

Frederick Kromm

Freddy studiert was mit Wirtschaft, arbeitet was mit Medien, schreibt gern über Fitness, Gadgets, Games und träumt mit seinem Hund vom Staubsaugroboter.