Es mag eine abgedroschene und auch inflationär benutzte Floskel sein, aber “alle guten Dinge sind drei” trifft bei der jüngst vorgestellten, dritten Generation des VW Touaregs tatsächlich zu.
Natürlich ist davon auszugehen, dass die vierte Generation, an der die Ingenieure wahrscheinlich bereits tüfteln, das aktuelle Flaggschiff des Marke Volkswagen an Innovationen, Fahrdynamik und Design erneut übertrumpfen wird. Aber Stand heute ist der 2018er Touareg wahrlich State-of-Art.
Touareg 2018: Die Präsentation
“Leading the Way” lautet der von der Kommunikationsabteilung für den Touareg entwickelte Slogan zur Markteinführung. Eine Wortwahl die wohl einerseits den Weitblick der Marke in Sachen Innovation, aber wohl auch sinngemäß für die nach wie vor unangefochtenen Off-Road-Fähigkeiten auf dem Markt der weichgespülten SUVs stehen soll.
Zur weltweiten Präsentation in China ließen die Wolfsburger einen in tarnfarben verkleideten Vorserienwagen direkt vom Werk in Bratislava über die historische Seidenstraße auf die große Showbühne rollen.
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In Salzburg, bei der internationalen Pressevorstellung, stehen eine ganze Flotte unterschiedlich ausgestatteter Touaregs für die 3-stündige Fahrt nach Scheffau in Tirol zur Verfügung: Atmosphere, Elegance und R-Line, so heißen die Verfügbaren Produktlinien – der 286 PS starke V6 TDI ist ihnen allen gleich.
Wer mehr Leistung will, muss noch ein bisschen warten: Ein 4.0l V8 TDI mit 421 PS wartet auf seine Freigabe und wird bald erhältlich sein. Ich entscheide mich für mich einen silbernen Touareg der Elegance Linie und richte mir das Cockpit auf meine Bedürfnisse ein. Das erste, was mir förmlich entgegenspringt, ist der gigantische 15” Touchscreen in der Mittelkonsole. Doch das war noch nicht alles.
Im Stau massieren lassen
Nach Drücken des Start/Stop Buttons leuchtet ein 12” Digital Cockpit hinter dem Lenkrad auf. Ich komme mir ein wenig wie in einem Raumschiff vor. Die Route ist schnell gewählt, das Navi leitet mich auf die Autobahn Richtung Hochkönig – und wie bestellt, um den neuen Stauassistenten zu testen, stehe ich bereits nach weniger als 10 Minuten im Stop and Go.
Erwähnter Stauassistent bremst, beschleunigt und hält die Spur von ganz alleine, gekrönt wird diese erstaunlich entspannte Stauerfahrung durch das Aktivieren der pneumatischen Massagefunktion der Sitze – erstaunlich gut.
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Der Stau ist nach kurzer Zeit überwunden und einige Kilometer später verlasse ich die Autobahn Richtung Hochkönig. Die Straße wird schmaler, die Kurven schärfer und es geht steil bergauf. Von Trägheit beim Touareg keine Spur – ich schalte in den Sportmodus und erhöhe das Tempo. Dass ich in einem SUV sitze wird höchstens noch durch die erhöhte Sitzposition deutlich.
Der smarte Wankausgleich und die Allradlenkung ermöglichen einen sportlichen Fahrstil und es macht wirklich Spaß. Die abwechslungsreiche Routenwahl ist richtig cool, aber ich habe eigentlich keine Zeit mich mit den zahllosen Features und Gadgets richtig auseinanderzusetzen. Wobei die Bedienung aller möglichen Funktionen per Touchscreen ohnehin in Zeiten von Smartphones sehr intuitiv ist.
Trailer Assist: Generationenduell Stuck
Mein Reiseziel ist Scheffau in Tirol. Dort angekommen gebe ich meinen Touareg ab und begebe mich auf den Hotelparkplatz, um ein Rennen der ganz besonderen Art zu bestreiten: Der neue Touareg verfügt über die Funktion “Trailer Assist” – damit soll das manövrieren von Anhängern extrem einfach sein. Natürlich brauche ich einen Gegner und wer wäre da besser geeignet als der VW Markenbotschafter, Le Mans Sieger, DTM Meister und nebenbei auch mein Vater, Strietzel Stuck.
Dass bei diesem Familienduell keiner den Kürzeren ziehen will liegt nicht nur in unserer Rennfahrer-Natur, sondern wohl auch daran, dass man mit Hilfe des Assistenten angeblich überhaupt nichts mehr falsch machen kann.
Der relativ einfach gesteckte Parcours, den es rückwärts samt Pferde-Trailer zu bewältigen gilt, stellt die Motorsport-Legende dann doch vor unvorhergesehe Schwierigkeiten, während mir das Manövrieren relativ einfach fällt. Der Clou: Die Fahrtrichtung des Trailers wird an dem Drehknopf des verstellbaren Rückspiegels geregelt und diesen sollte man mit so wenigen Richtungsänderungen wie möglich versehen. Dann klappt es auch mit dem schnellen und einfachen Einparken des Trailers.
Ich könnte nun noch wahrscheinlich stundenlang über die unzähligen Features und Extras berichten, die beim neuen Touareg serienmäßig verbaut oder gegen Aufpreis zu haben sind, aber dafür gibt es einen Konfigurator und Verkaufsbroschüren. Was mir am besten an dem Auto gefällt: Der neue Touareg sieht wirklich cool aus und lässt sich auch wahnsinnig gut fahren.
Titelbild Quelle: volkswagen.de