Onboard-Kamera: Porsche 911 GT2 RS mit neuer Bestzeit in Atlanta

Porsche ist mal wieder auf Rekordjagd – und zwar mit ihrem aktuell brachialsten straßenzugelassenen 911er: Der GT2 RS sicherte sich die schnellste Rundenzeit, die je ein straßenzugelassener Wagen in die amerikanische Road Atlanta gebrannt hat.

Glücklicherweise haben die Ingenieure daran gedacht, eine Onboard-Kamera ins Cockpit zu schrauben – und so könnt ihr nicht nur den roten Dachhimmel bewundern, sondern aus der Sicht von Randy Pobst sehen, was er mit den 700 PS aus dem Heck anstellen kann.

Doch nur eine schnellste Zeit reicht nicht

Denn als Porsche sich auf der Atlanta Road aufmacht, den bisherigen Rekordhalter vom Thron zu stoßen, fahren die Zuffenhausener erst einmal ihren GT3 RS vor – der ist mit 520 PS zwar nicht schwach auf der Brust, aber eben doch eine Light-Version des noch kompromissloseren Bruders.

Die Dodge Viper ACR, die bis zu diesem Tag den Rekord auf der Road Atlanta hielt, musste sich dennoch geschlagen geben. Der GT3 RS umrundete die gut vier Kilometer lange Strecke 21 Hundertstel schneller als die Viper – in 1:26:24.

Doch das war Porsche nicht genug: Der GT2 RS pulverisierte die neue Bestzeit noch am gleichen Tag und zeigte, warum für ihn gut 300.000 Euro über die Ladentheke wandern – am Ende des Tages lag die Bestzeit sogar bei 1.24:88.

Wer ist der nächste Herausforderer?

Dass Dodge den Rundenrekord auf der heimischen Rennstrecke abgeben musste, wird die Amerikaner ärgern – genau wie Porsche, als im Sommer 2018 ihre Rekordrunde auf der Nordschleife des Nürburgrings geschlagen wurde:

Lamborghini nahm den Schwaben mit dem Aventador SVJ damals die Krone ab. Lange hielt der Rekord allerdings nicht, denn in Zusammenarbeit mit Manthey Racing setzten sie ihren GT2 RS auf Steroide und holten sich den wohl prestigeträchtigsten Rundenrekord zurück.

Wer weiß, vielleicht hat Dodge einen ähnlichen Trumpf in der Hinterhand – sie müssten sich allerdings ganz schön strecken, denn auf einer so kurzen Strecke sind anderthalb Sekunden ein riesiger Unterschied.

GT2 RS – der ultimative 911

Dieses Prädikat verdient sich die Waffe im Carbon-Kleid wirklich – denn hier zeigt Porsche wieder, wie nah bei den Stuttgarter Ingenieuren Genie und Wahnsinn beieinander liegen: Die 700 PS treiben allein die Hinterachse an, trotzdem geht es in unter drei Sekunden auf 100 km/h. Davon träumen selbst viele Allrad-Supersportler.

Am krassesten ist aber, dass in Zusammenhang mit dem Biest immer wieder der Begriff „Fahrbarkeit“ fällt – denn dank konsequentem Leichtbau und ein wenig Zuffenhausener Magie schafft es Porsche irgendwie, die brachiale Power zu zähmen.

Kein Wunder also, dass auf den Rennstrecken dieser Welt kaum ein straßenzugelassener Wagen mithalten kann – denn selbst auf den für Straße und Rennstrecke entwickelten Michelin Pilot Sport Cup 2 ist der GT2 RS ein reinrassiger Rennwagen.

Was kommt als nächstes?

Porsche hat sich noch nie auf seinen Rekorden ausgeruht – das wurde spätestens in dem Moment allen klar, in dem Timo Bernhard im 919 Hybrid Evo mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 234 km/h den ewigen Nordschleifenrekord des legendären Rothmans Porsche 956 C unterbot.

Wir können also gespannt sein, auf welcher Rennstrecke der GT2 RS das nächste mal seine Muskeln spielen lässt – und lehnen uns bis dahin entspannt zurück, während uns die Onboard-Videos der Rekordfahrten die Schweißperlen auf die Stirn treiben:

Frederick Kromm

Freddy studiert was mit Wirtschaft, arbeitet was mit Medien, schreibt gern über Fitness, Gadgets, Games und träumt mit seinem Hund vom Staubsaugroboter.