Michael Schumacher: die tragische Formel-1-Legende

Durch seinen schweren Ski-Unfall im Jahr 2013 ist es um den besten Formel-1-Fahrer der Geschichte ruhig geworden.Trotzdem bleiben die Erinnerungen an eine unfassbare Karriere mit vielen spektakulären Rennen und Titelgewinnen. Noch heute hält er viele Rekorde.

Sein Sohn Mick steigt wohl bald in seine Fußstapfen. Die ersten Testrunden in einem Formel 1-Wagen hat er bereits absolviert!

Schnell wurde sein besonderes Talent erkennbar

Schumachers Formel-1-Karriere begann kurios: Kurzfristig durfte der junge Kerpener im Jahr 1991 Jordans Stammfahrer Bertrand Gachot ersetzen – dieser musste eine Gefängnisstrafe absitzen – und erhielt somit nur durch einen Zufall das Formel-1-Cockpit. Nach einem überraschenden siebten Startplatz musste Schumacher allerdings aufgrund eines Defekts das Rennen früh aufgeben. Nichtsdestotrotz setzte er mit seinem couragierten Fahrstil ein erstes Ausrufezeichen in der Königsklasse des Motorsports.

Anschließend wechselte er nach lediglich einem Rennen zu Benetton, da er sich dort bessere sportliche Aussichten versprach. Mit Platz fünf im ersten Rennen zeigte Schumi dort erneut sein großes Talent und machte den deutschen Formel-1-Fans Hoffnungen auf mehr. Am Ende seiner Debüt-Saison stand Schumacher auf dem 14. Platz des Fahrerrankings.

Sein großer Durchbruch folgte dann im Jahr 1992: Knapp ein Jahr nach dem Einstieg in die Formel-1 konnte der Kerpener beim Großen Preis von Belgien am 30. August 1992 seinen ersten Rennsieg feiern. Durch zahlreiche weitere Podiumsplätze holte Schumacher bereits in seiner zweiten Saison den dritten Platz der Weltmeisterschaft. Auch im darauffolgenden Jahr zeigte Schumacher mit dem vierten Rang der Fahrerwertung, dass er zu einem großen Star der Formel 1 reifen könnte.

Erster deutscher Formel-1-Weltmeister

1994 sollte dann schließlich das Jahr von Schumi werden. Durch acht Rennsiege gewann der Benetton-Pilot nach einem harten Zweikampf mit Damon Hill als erster deutscher Rennfahrer den Formel-1-Weltmeistertitel. Neben dem Erfolg wurde die Saison aber auch vom tragischen Tod von Ayrton Senna sowie einigen kleineren Skandalen geprägt. Schumacher wurde wegen verschiedener Verstöße insgesamt für zwei Rennen gesperrt und für den Spa-Grand-Prix disqualifiziert, was ihm den Namen „Schummel-Schumi“ einbrachte. Umso erstaunlicher aber, dass er sich trotz der verpassten Rennen am Ende den Titel holte.

Bei Ferrari prägte Schumi eine Ära

Nachdem er 1995 den Titel eindrucksvoll verteidigen konnte, wechselte Schumacher im Jahr darauf zum Traditionsrennstall Ferrari. Auch wenn zu Anfangszeiten der große Titel ausblieb, war die Zusammenarbeit des Deutschen mit Ferrari eine riesige Erfolgsgeschichte.

Aber selbst ohne Weltmeistertitel – langweilig wurde es mit Schumi nie: 1997 rammte er beim entscheidenden Rennen seinen Fahrerkollegen Villeneuve und wurde anschließend von der WM-Wertung ausgeschlossen – der Vize-Titel war futsch. 1998 folgte eine weitere kuriose Szene, als Schumacher beim großen Preis von Belgien ausschied und beinahe handgreiflich wurde. Zuvor war der Deutsche bei einem Überrundungsversuch in den Wagen von Michael Coulthard gefahren.

Nach vier Jahren ohne Titel folgte dann ab dem Jahr 2000 ein unfassbarer Siegeszug vom Deutschen. Schumi setzte sich dabei Jahr für Jahr gegen starke Piloten wie Mika Häkkinen oder Kimi Räikkönen durch und lieferte sich erbitterte Duelle. Insgesamt fünf Weltmeistertitel und zahlreiche Rekorde machten Schumacher schließlich zu einer wahren Ferrari – Legende.

Nie zuvor gab es in der Königsklasse des Motorsports eine solche Dominanz, die erst 2005 durch einen gewissen Fernando Alonso unterbrochen wurde. Der Spanier kürte sich damals zum jüngsten Formel-1-Weltmeister aller Zeiten und beendete die „Ära Schumacher“. Auch in der darauffolgenden Saison – es sollte die vorübergehend letzte von Schumi werden – wurde den Zuschauern ein spannender Zweikampf zwischen dem „Altmeister“ und dem jungen Spanier geboten. Am Ende hatte wiederum Alonso die Nase vorn, wodurch der Ferrari-Pilot als Vize-Weltmeister seine offizielle Rennfahrer-Karriere beendete.

Überraschungs-Comeback 2010

Nachdem er anschließend weiterhin für die Scuderia gearbeitet hatte, schockte er mit seinem Renn-Comeback 2010 die Formel-1-Welt. Schumi setzte sich einen weiteren WM-Titel zum Ziel – dieses Mal jedoch in einem Mercedes-Cockpit. Trotz großer Erwartungen blieb der Erfolg aber aus: 9. Platz (1. Saison), 8. Platz (2.) sowie 13. Platz (3.) unterstreichen die ernüchternde Bilanz.

Schumi musste sich eingestehen gegen die junge Konkurrenz wie Sebastian Vettel keine Chance mehr zu haben. So beendete er schließlich am 25. November 2012 endgültig seine einzigartige Formel-1-Karriere. Am Ende fuhr Schumi insgesamt 307 Formel-1-Rennen, wovon er 91 gewinnen konnte. Noch heute hält der Kerpener den alleinigen Rekord mit sieben Weltmeistertiteln und wird daher zurecht als Motorsport-Legende bezeichnet.

Schumi’s Zukunft ist ungewiss

Ende des Jahres 2013 dann die schreckliche Nachricht: Schumacher erlitt durch einen Ski-Unfall ein Schädel-Hirn-Trauma und wurde daraufhin ins Koma versetzt. Aus diesem war der ehemalige Rennfahrer zwar im Juni 2014 erwacht, doch befindet er sich heute noch immer in medizinischer Behandlung.

Wie der Gesundheitszustand von Schumacher wirklich ist, wissen nur Familie und enge Freunde. Es wäre ihm zu wünschen, dass der mittlerweile 50-Jährige weiterhin Fortschritte macht und in den kommenden Jahren wieder ein Leben führen kann, dass einer Persönlichkeit wie ihm gerecht wird.

Andreas Urban

Andreas studiert aktuell Wirtschaft mit den Schwerpunkten Marketing und Medien. Seine größte Leidenschaft ist der Fussball, worüber er neben anderen Sportarten, Medien & Gaming am liebsten Texte schreibt.