Charismatisch, ruhig und unglaublich erfolgreich – das ist Zinédine Zidane. Mit drei Champions League Titeln in Folge ist er absoluter Rekordhalter unter den Trainern.
Doch auch wenn er mittlerweile als erfolgreicher Trainer bekannt ist, kennen ihn viele noch als Zizou, den filigranen Ballkünstler, der die letzte Ära vor Messi und Cristiano Ronaldo prägte. Was macht ihn so gut?
Zidanes Werdegang: Wann wurde er entdeckt?
Aufgewachsen als Einwandererkind im Marseiller Problemviertel La Castellane blieben Zidane nicht viele Möglichkeiten, der Armut zu entfliehen. Erst mit 14 Jahren – heute werden Spieler häufig schon mit 5 oder 6 Jahren erstmals gescoutet – wurde er in die Jugendakademie von AS Cannes aufgenommen.
Von da an konnte es nur noch Fußball geben. Nachdem er sein Profidebut 1991 für AS Cannes gab, machte er Halt bei Girondins Bordeaux. Nach vier Jahren ohne Titel wagte er den Schritt ins Ausland, zu Juventus Turin.
In einem Interview mit GQ gab er zu, sich in der Halbzeit regelmäßig übergeben zu haben, weil er den physischen Anforderungen nicht gewachsen war. Da realisierte er, dass sein Talent allein nicht ausreichen würde, um auf lange Sicht zu bestehen. Also intensivierte er sein Training.
- Mit Juventus holte er zwei Meisterschaften und den Weltpokal.
- Außerdem verlor er zweimal das Champions League Finale.
- Mit der französischen Nationalmannschaft gewann er die Welt- und Europameisterschaft.
- Er wurde außerdem Weltfußballer 1998, 2000 und 2003.
- Als damals teuerster Spieler der Welt heuerte er bei Real Madrid an und gewann die Champions League und die spanische Meisterschaft.
- 2006 beendete er seine Karriere.
Zinédine Zidane Privat
Über das Privatleben von Zidane hört man für gewöhnlich sehr wenig. Er war kein bunter und aufregender Mann, als er Fußball spielte, und er ist es auch jetzt nicht, da er auf der Trainerbank Platz nimmt.
Doch Fußball durchzieht auch sein Leben daheim. Denn seine vier Söhne (Enzo, Luca, Théo und Elyaz) sind allesamt aktive Spieler in Spanien und Portugal. Theo und Elyaz spielen noch in den Jugendmannschaften von Real Madrid. Enzo hat es zu Desportivo Aves nach Portugal verschlagen und Luca ist aktuell auf Leihbasis von Real Madrid zu Racing Sandander gewechselt. Alle vier Söhne stammen übrigens von Véronique Fernández, mit der Zidane bereits seit 1994 verheiratet ist.
Der Fußballtrainer Zinédine Zidane
Nicht jeder große Spieler hat auch das Zeug zum Trainer. Doch mit seiner besonnenen und zielstrebigen Art scheint Zidane nicht nur auf, sondern auch neben dem Platz erfolgreich zu sein. Nach anfänglicher Beratertätigkeit bei Real Madrid trainierte er zunächst die zweite Mannschaft. Nachdem er 2015 seine UEFA-Pro-Trainerlizenz erhielt, konnte er 2016 auch die erste Mannschaft übernehmen.
Was dann geschah, ist wohl jedem Fußballfan bekannt. Der im Anzug gekleidete und dünne Mann ohne Haupthaar gewann die Champions League dreimal in Folge (plus eine Meisterschaft). Dabei schrie er nicht wie Jürgen Klopp, spielte sich nicht auf wie Diego Simeone. Wer Zinédine Zidane an der Seitenlinie beobachtet, der sollte meinen, da schlendert ein Mann durch eine Galerie.
Doch da sein Spielstil einst an eine Katze erinnerte, wundert es nicht, dass er auch seine Jungs auf dem Platz als eine Art Kunstwerk sieht, filigran und immer noch zu verbessern.