Bekannt ist der britische Autor Clive Barker vor allem für legendäre Werke wie die „Bücher des Blutes“, „Cabal“ oder „Gyre“ – allesamt Meilensteine der Horror-Literatur.
Doch im Grunde ist Barker, der längst in Los Angeles lebt, ein wahres Multitalent. Denn er hat auch als Regisseur, Maler und Graphiker gearbeitet und insbesondere als Regisseur wahre Meilensteine des Genres geschaffen.
Seine kreative Ader hatte Clive Barker bereits als Schüler entdeckt. Damals, in Liverpool, schrieb er bereits kleine Bühnenstücke, in welchen er auch selbst mitwirkte. Zumeist handelte es sich dabei um Stücke mit einem düsteren oder komischen Touch.
Von der Bühne auf die Leinwand
Während seines Studiums an der University of Liverpool gründete Clive Barker zusammen mit Freunden eine Theatergruppe namens „Dog Company“. Schon bald entdeckte er jedoch – beeinflusst von diversen Undergroundfilmen jener Zeit – die Lust am Filmemachen.
Die Theatergruppe hatte lediglich fünf Jahre Bestand und Clive Barker begann, Short Storys zu schreiben. Diese wurden in den „Büchern des Blutes“ 1984 veröffentlicht und schlugen in der Szene ein, wie eine Bombe. Veröffentlicht wurden insgesamt sechs Teile dieser Reihe, die innerhalb kürzester Zeit als Klassiker des Genres galt.
Schon bald wurden seine Vorlagen verfilmt, jedoch war Clive Barker von den ersten beiden Filmen so enttäuscht, dass er beschloss, künftig selbst Regie zu führen. Basierend auf Barkers Novelle „The Hellbound Heart“ entstand 1987 also der Film „Hellraiser – Das Tor zur Hölle“ – ebenfalls ein Klassiker des Horrorfilms. Und das obwohl Clive Barker dafür nur ein äußerst bescheidenes Budget von gut einer Million US-Dollar hatte.
Bei den Fortsetzungen der Hellraiser-Reihe führte er allerdings nicht mehr selbst Regie. Weitere Filme, die unter seiner Verantwortung entstanden, waren etwa „Candyman“ und „Lord of Illusions“, die ebenfalls auf literarischen Vorlagen Barkers beruhten.
Regisseur oder Autor?
Auch wenn sich Clive Barker immer wieder Ausflüge in andere Sparten der Kunst gegönnt hat, so sah er sich doch in erster Linie als Autor. Charakteristisch für seinen Schreibstil ist, dass Clive Barker gern Elemente aus den Genres Horror und Fantasy miteinander vermischt. Doch auch im literarischen Bereich wollte er sich scheinbar beileibe nicht festlegen.
So hat er mit „Galileo“ und „Das Sakrament“ zwei Romane geliefert, die fast gänzlich ohne Horror- oder Fantasy-Elemente auskommen. In den vergangenen Jahren machte Clive Barker hingegen als Autor von Kinder- und Jugendbüchern von sich reden.
Während der Name Barker vor allem älteren Horrorfans ein Begriff ist, war er dem jungen Publikum eher nicht so geläufig. Das änderte sich mit der Jahrtausendwende, als einige Computerspiele erschienen, an denen er mitgewirkt hatte. Den Auftakt in diesem Bereich der Unterhaltungsindustrie machte er 2001 mit dem Ego-Shooter „Clive Barker´s Undying“. Einen Einblick in das Spiel gibt das folgende Video: