Robbie Williams: Die Verwandlung vom Bad Guy zum Herzensbrecher

Im Rampenlicht ist Robbie Williams seit den 1990er Jahren und der Boygroup Take That. Seit den Beatles in den 1960ern gab es keine Band aus Großbritannien mehr, die einen derartigen Hype – insbesondere bei den weiblichen Fans – ausgelöst hatte. Innerhalb der Band hatte Robbie Williams die Rolle des Bad Guy, jedoch kam es im Lauf der Zeit zunehmend zu Spannungen zwischen den Mitgliedern. Als Folge verließ Robbie Williams Take That im Juli 1995, was das Anfang vom Ende der Gruppe bedeutete: Take That löste sich etwa ein Jahr später auf.

Zu Take That war Robbie Williams übrigens sprichwörtlich wie die Jungfrau zum Kinde gekommen: Seine Mutter hatte 1989 eine Anzeige gesehen, in der nach Kandidaten für eine neue Boygroup gesucht wurde und sie ihn für das Auswahlverfahren anmeldete. Der schnelle Ruhm war ihm aber offensichtlich zu Kopf gestiegen: Robbie Williams hatte vor allem mit Party- und Drogenexzessen für Schlagzeilen gesorgt, woraufhin er sich mit dem Management überworfen hatte.

Robbie Williams startet solo durch

Nach der Trennung von Take That dokumentierte die britische Regenbogenpresse Williams Drogen- und Alkohol-Eskapaden bis ins letzte Detail. Das hinderte ihn aber – ebenso wenig wie die erfolgreichen Schadenersatzklagen ehemaliger Manager – an seiner Solo-Karriere zu basteln. Seine ersten Singles konnten sich zwar in den Charts positionieren, hinterließen bei Kritikern und Fans aber keinen bleibenden Eindruck.

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Mit seinem ersten Soloalbum Life Thru a Lens, das nicht einmal eine Top-10-Platzierung in den Charts erreichte, schien sich Robbie Williams gar komplett abgeschossen zu haben. Doch dann wurde im Dezember 1997 die Single Angels veröffentlicht und das Tor zum Olymp der Musik war für Robbie Williams offen.

Robbie Williams erklimmt den Olymp

Auch wenn die Verkaufszahlen von Angels zu wünschen übrig ließen, gelang es ihm damit doch, sich als ernsthaften Musiker zu etablieren und ein Image jenseits der Boygroup-Karriere aufzubauen. Und diesen eingeschlagenen Weg ging Robbie Williams auch konsequent weiter – mit Erfolg. So gelangen ihm einige erfolgreiche Single-Veröffentlichungen und das nächste Album „I´ve Been Expecting You“ platzierte sich in den britischen Charts direkt auf Platz eins.

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In den folgenden Jahren experimentierte Robbie Williams mit verschiedenen Musikrichtungen und wurde damit zu einer Legende. Nach einem Dancefloor-Experiment, das wohl eher unter ferner liefen einzuordnen ist, nahm er ein komplettes Album mit Swing-Nummern auf. Darunter ein Duett mit Nicole Kidman, mit dem er auch ältere Fans für seine Musik begeistern konnte.

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Heute darf Robbie Williams zu Recht als einer der größten Entertainer überhaupt gelten, der den Vergleich mit Frank Sinatra oder Elvis Presley ganz gewiss nicht zu scheuen braucht. Spätestens, wenn die erste Zeile seiner Auftaktnummer, „Let me entertain you“, verklungen ist, hat er das Publikum in seinen Bann geschlagen und die Menge jubelt. Ganz gleich, ob Williams vor 50 oder 50.000 Menschen auftritt.

Harald Pfliegl

Harry interessiert als ausgebildeten Lokaljournalisten grundsätzlich alles außer Technik. Nach einer mehrjährigen Odyssee durch Bayern und einem dreijährigen Intermezzo im Wiener Umland lebt und arbeitet er heute in Regensburg.