Nach intensiver Forschungsarbeit ist ein einzigartiges Kunststoffsammelgerät bereit für seinen Einsatz auf dem Pazifischen Ozean. Als weltweit erstes Gerät seiner Art, soll es helfen das Meer vom Plastikmüll zu befreien und hier steht vor allem das für Tier wie Mensch gefährliche Mikroplastik im Mittelpunkt.
Entwickelt wurde das System von der Stiftung „The Ocean Cleanup“, die der junge niederländische Student Boyan Slat vor 5 Jahren gründete. Das Video am Artikelende solltest du dir nicht entgehen lassen!
Junger Student ist Erfinder des Geräts
Der Kunststoffsammler wird im Great Pacific Garbage Patch installiert. Einem Gebiet zwischen Kalifornien und Hawaii, in dem eine extrem hohe Dichte an Plastik besteht. Das Gerät ist einfach aufgebaut und besteht aus mit Luft gefüllten Polyurethan-Auslegern.
Die Ausleger schweben auf der Meeresoberfläche, die mit Ankern verlangsamt werden, damit sie sich langsamer bewegen als die Strömung und der Kunststoffmüll eingefangen werden kann.
Effiziente Fangtechnik
Angeordnet sind sie in einer offnen U-Form und werden von Kabeln gehalten, um die Fangeffizienz zu erhöhen. Ein Fäkalientank nimmt den gesamten Müll auf.
Größere Plastikteile werden von speziellen Nylonschirmen in bis zu drei Metern Tiefe eingefangen.
Nach Analysen des Teams sammelt sich der Großteil des Plastikmülls an der Wasseroberfläche. Die Sammelbehälter werden von Booten regelmäßig aufgesucht und der darin befindlich Kunststoff abtransportiert.
Der erste Plasktikmüll-Sammler wird eine Länge von 120 Metern haben und sollte das Konzept funktionieren, kann der Kollektor auf rund 620 Meter ausgedehnt werden. Langfristig sind den Planungen zufolge etwa 60 Sammler vorgesehen, die in der Region aufgestellt werden sollen.
Skeptische Kritiker
Wie Berechnungen mittels Simulationen ergeben haben, könnte das System über einen Zeitraum von fünf Jahren mit 36.000 Tonnen Plastikmüll die Hälfte des Gesamtmülls in dem betroffenen Gebiet einsammeln.
Nicht jeder zeigt sich zufrieden mit der Technologie. Laut einer vor vier Jahren durchgeführten Studie der Ozeanographen Kim Martini und Miriam Goldstein, zeigte, dass die Pilotstudie der Macher nur die oberen 5 Meter des Ozeans beprobten. Dies sei zu unzureichend für ein exaktes Tiefenprofil von Ozeanplastik gewesen.
Bei der Reduzierung von Mikroplastik würden die Sammler laut der gemeinnützigen Organisation „5 Gyres“ nicht helfen.
Gefährliches Mikroplastik
Mikrokunststoffe können bei Meerestieren ernsthafte Gesundheitsprobleme auslösen wie Hunger, falls sie die Kunststoffteilchen fressen sollten. Auf die Kritiker reagierte The Ocean Cleanup mit einer Anpassung des Designs.
Wenn das Problem der Kunststoffvermüllung der Ozeane, vor allem mit Mikroplastik, nicht gelöst werden sollte, könnte die Mikrokunststoff-Menge in den nächsten Jahrzehnten um das zehnfache bis hundertfache steigen, warnte der heute 23-jährige Boyan Slat.
Teilweise ist das Mikroplastik bereits in unsere Nahrung gelangt und kann sich mit der Nahrungsaufnahme negativ auf die Gesundheit auswirken.
The Ocean Cleanup:
https://www.youtube.com/watch?v=5v_uppH7TCg