Deutschland droht das Gigabit-Ziel zu verfehlen! Der Grund: Die Kapazitäten der Tiefbaufirmen sind begrenzt und der Glasfaserausbau könnte damit zwanzig Jahre dauern.
Die Breitbandanbieter geraten deshalb beim Aufbau und Ausbau ihrer Glasfasernetze in Bedrängnis.
Wie einst in den 1980er-Jahren scheint unser Land den Fortschritt bei Breitband zu verpennen.
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Glasfaserausbau rückt in die Ferne
Die Kapazitäten der Tiefbaugesellschaften liegen nach Angaben des Branchenverbandes Bitkom bei 50.000 bis 70.000 Kilometer Glasfaserkabel jährlich. Erforderlich seien insgesamt 1 Million Kilometer zur Glasfaser-Vollversorgung und daher würde es 20 Jahre dauern, berichtete Golem.de vor wenigen Tagen.
Die GroKo forciert den Breitbandausbau und peilt bis 2025 ein flächendeckendes Gigabit-Internet an, bei dem jeder einzelne Haushalt mit einem Glasfaseranschluss verbunden ist.
Wunschdenken! Wie der Rohrleitungsverband erklärte, würden massive Planungskapazitäten fehlen und ein Fachkräftemangel bestehen.
Der Grund für dieses „Ausbau-Fiasko“ resultiert in den erheblich reduzierten Planungskapazitäten der vergangenen Jahrzehnte. In den nächsten sieben Jahren bis 2025 könne ein bundesweites Gigabitnetz, wie es im GroKo-Vertrag steht, nicht realisiert werden.
Geld kein Problem
Im Geld liegt nach Angaben von Andreas Burger, dem Vizepräsidenten des Rohrleitungsverbandes, nicht das Problem und verweist auf die gut gefüllten öffentlichen Kassen. Ein Glasfaserkabel zu verlegen bedeute keine Schwierigkeit, wenn das Unternehmen die erforderlichen Fachkenntnisse besitze und entsprechend zertifiziert sei.
Vielen Baufirmen fehlen Burger zufolge die Kapazitäten, um die zusätzlich anfallenden Planleistungen übernehmen zu können. Es müssten hier Genehmigungen beantragt, mit Bauämtern und Versorgern gesprochen werden. Der angekündigte Rechtsanspruch auf ein schnelles Internet bis 2025 hält Burger für bedenklich.
Der Fachkräftemangel bedeutet ein Problem und die Zahl der Beschäftigten in der Bauwirtschaft sank von einst 1,4 Millionen auf 800.000 Mitarbeiter in den vergangenen Jahren.
Netzbetreiber merken fehlende Kapazitäten
Zahlreiche Tiefbaufirmen sind bis 2019 ausgelastet und die Tiefbaupreise um 30 Prozent geklettert. Die gestiegenen Qualifikationsanforderungen für den Glasfaserausbau schrecken manche Baugesellschaften ab, sich an Ausschreibungen zu beteiligen.
Bundesweit sind die Breitbandnetze in den letzten Jahren zwar massiv mit Milliardeninvestitionen ausgebaut worden. Jedoch verfügt nicht jeder Haushalt über einen Breitbandzugang mit 50 oder 100 Megabit Bandbreite.
Eine fatale Fehlentscheidung zu einem geplanten landesweiten Glasfasernetz (von Bundeskanzler Kohl im Jahr 1983) ist einer der Gründe für das heutige Breitband-Dilemma in dem sich Deutschland befindet.
In Sachen Breitband sind wir schon jahrelang ein Entwicklungsland. Hier muss Deutschland dringend handeln und ein Gigabit-Breitbandnetz flink aufbauen.
Zur Nutzung aller heutigen Internetangebote wie Videostreaming, Gaming, Augmented Reality oder Musikstreaming muss ein Onlinezugang mit hoher Bandbreite zur Verfügung stehen.