5G-Auktion: Kritik um hohe Einnahmen – nicht nur um Gesundheit

Geld gegen Strahlung: Seit rund zwei Monaten läuft die Auktion von 5G-Frequenzen an der die vier Unternehmen Deutsche Telekom AG, Vodafone, Telefonica und Drillisch teilnehmen.

Bisher sind etwa 5,5 Milliarden Euro geboten worden und diese hohen Einnahmen rufen mittlerweile Kritiker auf den Plan.

Erfahre im Video was 5G im Alltag bedeutet.

5G-Frequenzen gefragt

Die Auktion der 5G-Frequenzen durch die Bundesnetzagentur begann im März und übertraf die Erwartungen bisher deutlich, die bei drei bis fünf Milliarden Euro gelegen hatten. In den Jahren 2010 und 2015 hatten sich die Einnahmen der letzten Frequenz-Auktionen auf 5,08 bzw. 4,39 Milliarden Euro belaufen.

Die UMTS-Versteigerung im Jahr 2000 hatte 50 Milliarden Euro in die Kasse gespült und den Aufbau der UMTS-Netze enorm verteuert. Die jetzige 5G-Auktion stößt auf scharfe Kritik von Politikern und Gewerkschaften.

Nach Ansicht von Reinhard Houben, der wirtschaftspolitischer Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion ist und der im Beirat der Bundesnetzagentur sitzt, sollte der Staat kein oder nur wenig Geld für die Frequenzblöcke nehmen, die Vergabe allerdings an schärfere Auflagen für die Mobilfunkkonzerne gebunden sein. Die hohen Kosten bei der Frequenzvergabe würden die Konzerne in ihren Möglichkeiten limitieren, umfassende Investitionen zu leisten.

Auktionskonzept ändern

Eine Anpassung des Auktionskonzept forderte Houben für die Zukunft.

Der Grünen-Politiker Oliver Krischer befürchtet teure 5G-Tarife. Denn je mehr die Netzbetreiber ausgeben müssten, umso langsamer werde der Mobilfunkausbau mit 5G und LTE verlaufen. Die Ausgaben der Mobilfunkgesellschaften für die 5G-Frequenzen in der Schweiz hatten sich auf rund 330 Millionen Euro belaufen.

Die Einnahmen aus der 5G-Versteigerung sollten außerdem dazu genutzt, die LTE-, und 5G-Netze in ländlichen Regionen zu fördern. Aktuell sind die Fördermilliarden für den Breitbandausbau bestimmt, doch dieses Geld wäre dem Grünen-Politiker nach wirkungsvoller für den Ausbau des Mobilfunknetzes.

Die Gewerkschaft Ver.di befürchtet im schlimmsten Fall einen Jobverlust bei den Mobilfunkfirmen, der im Endeffekt durch einen zu hohen Kostendruck und Renditedruck ausgelöst werden könnte.

5G gesundheitsschädlich?

Es gibt offenbar einige Studien, die sich mit den Schwingungen und Strahlungen der neuen Freuquenz auseinandergesetzt haben. Offenbar sollen dadurch insbesondere Insekten und Vögel negativ betroffen sein. Doch wo genau macht der mögliche Schaden dann halt? 

Ausgerechnet in Brüssel wird es jetzt vorerst kein 5G geben. Grund sind die möglichen Gesundheitsschäden.

Wie Deutschland die Zukunft verpennt

In den 1980er-Jahren hätte Deutschland bereits ein Glasfasernetz haben können, doch die teuren Pläne wurden aus taktischen Gründen eingestampft. Heute gleicht unser Land in Sachen Breitband und Mobilfunk einer Wüstenlandschaft mit einigen wenigen Oasen, in denen eine gute Versorgung herrscht und trocknen Flächen mit mieser Bandbreite oder Funklöchern.

Als der Staat mit der UMTS-Auktion damals 100 Mrd. DM einsammelte, hatte dies bei den Mobilfunkgesellschaften dramatische Kostenexplosionen verursacht und ließ den Aufbau der UMTS-Netze in Schneckentempo verfallen. Das Auktionsgeld wurde zum Schuldenabbau verwendet anstatt es in die Zukunft zu investieren…

Der kommende 5G-Mobilfunkstandard gilt als wichtiger Baustein in der Digitalisierung, wovon Unternehmen, Privatpersonen und die öffentliche Verwaltung profitieren können, wenn die Weichen richtig gestellt werden. 

Wie 5G dein Leben verbessern wird

Andreas Krämer

Andreas ist seit über einem Jahrzehnt mit einem Schreibbüro selbstständig und seit Juli 2015 nebenberuflicher Zumba® Fitness Trainer. Seine Leidenschaft ist das Tanzen, Sport, Fitness & das Schreiben.