Nach dem Unwetter, kommen jetzt auch noch Erdbeben? In Deutschland bebt der Boden und zwar verstärkt in den Gebieten im Westen, Südwesten. Auch die Regionen um Leipzig und Halle sind betroffen.
Vor größeren Erdbeben in den nächsten hundert Jahren müssen wir Bürger eigentlich keine Angst haben, doch früher oder später könnte es zu stärkeren Erschütterungen kommen. Das Video am Ende des Artikels geht dieser Frage auch nach.
Erdbebengebiete in Deutschland
Im Rahmen einer Studie wurden von Forschern jetzt zwei Erdbeben analysiert, die die Region Leipzig-Halle in den Jahren 2015 und 2017 zum Erzittern brachten. Die Ergebnisse wurden im „Journal of Seismology“ veröffentlicht.
Die zwei Erdbeben fanden in einer Tiefe von 22 und 29 Kilometern statt. Die Stärke belief sich auf 2,8 und 3,2 auf der nach oben offenen Richterskala.
Die Erschütterungen spürten die Bewohner in den genannten Regionen in bis zu 50 Kilometern Distanz. Zu Schäden kam es glücklicherweise nicht. Rund um Halle liegt unterhalb der Stadt mit der Halleschen Marktplatzverwerfung eine tektonische Besonderheit.
Hallesche Marktplatzverwerfung
Die Hallesche Marktplatzverwerfung erstreckt sich vom Nordwesten bis in den Südwesten und gilt als problematische Zone der Eurasischen Platte. Millionen Jahre vor unserer Zeit berührten sich dort zwei Gesteinsplatten, die jedoch keine Erdbebengefahr darstellen.
Wie die Universität Leipzig berichtet, könnten die umfangreichen Brüche unterhalb der Region in Leipzig und Halle von Erdbeben wieder aktiv werden.
Als Folge könnten stärkere Erdbeben in diesen Gebiete entstehen. Die Städte, Gemeinden und Kommunen sind auf derartige Geschehnisse kaum vorbereitet.
Schwarmbeben im Vogtland und Erdbeben-Regionen
Das Vogtland wurde an einem Wochenende Mitte Mai von einem Schwarmbeben der Stärke 3,3 erschüttert. Die Bewohner im Vogtland und Nordwest-Böhmen sind derartige Beben seit Jahrhunderten gewöhnt.
Vor zehn Jahren erzitterten Erdbeben einer Stärke von bis zu 4,0 das Vogtland und dauerten acht Wochen. Ab einer Stärke von 5,0 gilt ein Beben als gefährlich.
Die aktivsten Erdbebenregionen sind neben Vogtland und Nordwest-Böhmen der Oberrheingraben, die Niederrheinische Bucht und die Schwäbische Alb. Geografisch liegt Deutschland im Zentrum der Eurasischen Platte.
Keine Häufung der Erdbeben erwartet
Professor Torsten Dahm vom Deutschen Geoforschungszentrum erklärte gegenüber dem Nachrichtsender N-TV, dass in den vergangenen Jahren keine messbare Steigerung der Anzahl von Erdbeben in Deutschland verzeichnet wurde.
Keiner in Deutschland muss sich vor einem Big Bang wie in San Francisco fürchten. Die Metropole mit der berühmten Golden Gate Bridge könnte in den nächsten Jahrzehnten von einem gigantischen Erdbeben erschüttert werden.
Der letzte Big Bang traf die Stadt am 18. April 1906 mit einer Stärke von 8,4, löste eine Feuersbrunst aus und kostete 3.000 Menschen das Leben.
Uns in Deutschland drohen demnach offenbar keine größeren Erdbeben und ist eine erfreuliche Nachricht.