Die Atomkraft wird für uns in Europa zu einem echten Risiko! Nach Recherchen des WDR und der „Süddeutschen Zeitung“ sind in der EU mindestens 18 Atomkraftwerke im Ernstfall wegen spröden Stahl unsicher.
Das Kühlwasser hätte schlicht keine Wirkung mehr, da es zu warm sei und als eines der zentralen Sicherheitssysteme seinen Dienst versagen würde. Eine Atomkatastrophe wie im April 1986 in Tschernobyl wäre im schlimmsten Fall die gravierende Folge!
Schau dir am Ende meines Artikels ein informatives Video zum Thema „Europas Pannenmeiler“ an.
Spröder Stahl als AKW-Sicherheitsrisiko
In Deutschland sind die Atomkraftwerke nach den Recherchen der „Süddeutschen Zeitung“ nicht vom spröden Stahl betroffen, jedoch liegen die gefährdeten Kernkraftwerke nur unweit der deutschen Grenze. Bei einem Atomunfall könnte es zu einer landesweiten Verstrahlung mit Millionen Betroffenen kommen.
Jedes AKW verfügt über einen Druckbehälter, in dem sich die Brennstäbe befinden und die Kettenreaktion ausgelöst wird. Im Notfall bei einer Überhitzung des Reaktorbehälters wird Kühlwasser in den Behälter eingelassen.
Die europäischen AKWs sind durchschnittlich 30 Jahre alt, hierbei seien zahlreiche Reaktordruckbehälter altersschwach und der Stahl durch die Strahlung mürbe. Das Metall könne dadurch Temperaturschwankungen immer weniger verkraften.
Atomare Zeitbomben vor unser Haustür?
Unweit der bayerischen Grenze liegen zwei Temelin-Atomreaktoren, deren Notkühlwasser mit durchschnittlich ca. 58 Grad Celsius eher lauwarm als kalt sind. Die gleiche Temperatur habe das Kühlwasser in vier Blöcken des AKW Dukovany in Tschechien.
Das Kernkraftwerk Fessenheim 2, Kraftwerke in Finnland und der Slowakei hätten dasselbe Problem. Drei Reaktorblöcke des AKW Doel in Belgien geht es nicht anders.
Wie das Bundesumweltministerium versichert, würde kein Reaktor in Deutschland das Notkühlwasser vorwärmen. Die Notkühlwasser-Vorwärmung ist den Recherchen nach selbst in den USA und Russland gängige Praxis.
Kraftwerksbetreiber in der Zwickmühle
Die optimale Temperatur zu finden, werde zunehmend komplizierter, denn auf der einen Seite soll das AKW gekühlt, doch andererseits der Druckwasserbehälter keinem erhöhten Risiko ausgesetzt werden. Eine echte Zwickmühle und Gratwanderung für die Kraftwerksbetreiber unter Berücksichtigung der Sicherheit!
Vor sechs Jahren fanden sich in Belgien schon Risse in Druckbehältern von Atomkraftwerken. Das Nachbarland Frankreich sieht sich mit unsicheren AKWs bedroht, weshalb Fachleute mit der Untersuchung von zwölf der 58 Kernkraftwerke begonnen haben, da hier Stahlmängel festgestellt wurden.
Ein gebrochener AKW-Druckbehälter in einem unserer Nachbarländer könnte im Ernstfall einen GAU oder Super-GAU nach sich ziehen. Der Austritt der nuklearen Strahlung würde Europa über Jahrzehnte hinweg verstrahlen. Das Leben von Millionen Bürgern hätte gravierende Änderungen zur Folge.
Gefährdete Reaktoren an Deutschlands Grenze
Am gefährlichsten gelten derzeit die belgischen AKWs Tihange, Tihange 2 und Doel 3, die zahlreiche neue Risse aufweisen. Der Reaktor Tihange-1 ist mit 70 Kilometern nur einen Katzensprung von Aachen entfernt. In den Jahren 2013 und 2015 kam es hier zu zwei Zwischenfällen, doch zum Glück verursachten sie keine Kernschmelze.
Eine Abschaltung der mit einem hohen Risiko behafteten AKWs in Frankreich und Belgien erwägen weder die Regierungen noch die Kraftwerksbetreiber. In den beiden Ländern entstehen sogar neue Kernkraftwerke, diese dann zumindest nach aktuellen Sicherheitsstandards!
https://www.youtube.com/watch?v=8SBIKcHw2hk