Ausgetrickst: 5 Fälle von Männern, die gegen das Casino gewonnen haben

Sind wir einmal ehrlich: Jeder, der einmal den Kinofilm Ocean’s Eleven gesehen und dabei mit der charmanten Gangstertruppe rund um George Clooney mitgefiebert hat, hat sich doch insgeheim schon mal gefragt, wie es wohl ist, ein Casino auszutricksen. Immerhin scheint es so, also wäre das Gewinnen zwischen Cocktailbar und Roulettetisch unmöglich.

Nun, der Hausvorteil macht es Spielern gewiss nicht leicht. Aber mit ein wenig Hirnschmalz und Verschlagenheit lassen sich die Gewinnchancen beträchtlich erhöhen. Dass genau das auch ohne kleinwüchsige Akrobaten, Sprengstoff und den Grundriss des Casinos funktioniert, beweisen die folgenden Fälle.

Wir präsentieren: 5 Fälle, in denen das Haus am Ende das Nachsehen hatte.

Der Mann mit dem Blick für die Details

Roulette ist ein einfaches Spiel, bei dem es ausschließlich auf das Glück ankommt, zufällig auf die richtige Zahl oder Farbe zu setzen? So ist es jedenfalls in der Theorie. Der Spanier Gonzalo Garcia Pelayo ging allerdings ein wenig anders an die Sache heran, indem er sich die Gesetze der Physik zunutze machte. Pelayo ging davon aus, dass jeder einzelne Roulettetisch kleine fertigungsbedingte Eigenheiten hat.

Schon eine leichte Unwucht, eine abweichende Form oder die Maße des sogenannten Kessels haben einen Einfluss auf die Rotation. Der Spanier schlussfolgerte, dass genau das jedem Tisch eine gewisse Präferenz für bestimmte Zahlen beschert. Um seine Theorie zu überprüfen, suche Pelayo ein Casino auf und beobachtete tausende Rouletterunden und zeichnete die Resultate auf.

Nachdem er die Daten analysiert und die vielversprechenden Zahlen ausgemacht hatte, begann er selbst zu spielen. Mit dieser Methode trickste er in Spanien und Las Vegas gleich mehrere Casinos völlig legal aus. Dabei strich er mehr als 1,5 Millionen US-Dollar Gewinn ein. Heute hat er seine „Karriere“ an den Nagel gehängt. Zufällig hat er eh keinen Zutritt mehr zu vielen spanischen Casinos.

Der Mann mit dem goldenen Arm

Wer im Casino wirklich absahnen möchte und Ausdauer hat, der spielt nicht etwa am Automaten, sondern das Würfelspiel Craps. Wer es richtig anstellt und lediglich die „Pass“ und „Don’t Pass“-Wetten beachtet, kann den Hausvorteil von vornherein auf 1,4 Prozent drücken. Noch besser stehen die Chancen dann mit der richtigen Würfeltechnik. Ein wahrer Meister seines Fachs ist Dominic LoRiggio, der auch als „Der Mann mit dem goldenen Arm“ bekannt ist.

Über Jahre perfektionierte er seine Wurftechnik, um die Würfel genau so zu werfen, dass die Wahrscheinlichkeit für ein bestimmtes Ergebnis massiv ansteigt. Mit diesem ebenfalls legalen Trick erspielte sich LoRiggio bis heute beinahe 100.000 US-Dollar. Gute Casinos erkennen die sogenannten „Shooter“ allerdings und fordern Spieler dazu auf, die Würfel auf unterschiedliche Weise zu werfen.

Der Vater des Kartenzählens

Als der Mathematik-Professor Edward Thorp in den 1960er-Jahren erstmals in Las Vegas war, packte ihn die Faszination für den Casino-Klassiker Blackjack. Nach einer Weile kam er darauf, dass es möglich sein musste, sich bei dem Spiel mit Hilfe der Mathematik einen Vorteil gegenüber dem Casino zu verschaffen. Nachdem Thorpe das Spiel bis ins Detail erforscht und mit Hilfe der damals extrem leistungsfähigen Computer der University of California einige Berechnungen angestellt hatte, entwickelte er eine erfolgversprechende Strategie, die jedem Spieler gegenüber dem Casino einen Vorteil von 1 bis 5 Prozent beschert.

Das Kartenzählen war geboren. Am Blackjack-Tisch hatte Thorpe mit seinem System durchschlagenden Erfolg, denn immerhin verbuchte er pro Wochenende einen Gewinn von bis zu 70.000 US-Dollar. Das eine oder anderen schnelle Auto war für die Kids also definitiv drin. Diese exorbitanten und regelmäßigen Gewinne sorgten allerdings dafür, dass ihm ein Casino nach dem anderen ein Hausverbot erteilte, wenngleich man ihm keinen Betrug nachweisen konnte und das Kartenzählen auch heute – übrigens auch in Online Casinos – noch völlig legal ist.

Die Erben von Edward Thorpe

Nachdem Thorpe der Welt mit seinem Buch „Beat the Dealer“ die Kunst des Kartenzählens nähergebracht hat, haben sich unzählige Glücksritter daran versucht. Niemand war dabei jedoch so erfolgreich wie das MIT Blackjack Team, die das Konzept des Kartenzählens perfektionierten. Außerdem wurde es mit einer ausgeklügelten Team-Strategie kombinierten.

Dass die Studenten des MIT, die sich in den 1990er-Jahren eigentlich nur trafen, um besser Blackjack zu spielen, Millionen machen würden, war zu Beginn nicht zu erwarten. Mit ihrer ausgefeilten Strategie gelang es dem MIT Blackjack Team aber, bis zu 400.000 US-Dollar pro Wochenende zu kassieren. Glaubt man den Gerüchten, hat die smarte Clique so mehr als 5 Millionen US-Dollar angehäuft. Durchaus sehenswert erzählt wird die Geschichte rund um die MIT Kids und ihren Dozenten J.P. Massar im Kinofilm „21“.

Der Sonderfall „Poker“

Dass Poker im Casino zu den beliebtesten Spielen gehört, liegt ganz einfach daran, dass die Spieler nicht gegen das Haus antreten. Dementsprechend sind die Gewinnchancen hier bei entsprechendem Können auch am größten, da Poker keinen eingebauten Hausvorteil hat. Hier zählen ausschließlich die Erfahrung und die Fähigkeiten der einzelnen Spieler.

Dass sich mit Poker eine Menge Geld verdienen lässt, zeigt unter anderem das Beispiel der Pokerlegende Daniel Negreanu, der gleich zweimal den Titel der World Poker Tour holte, 6 Bracelets der World Series of Poker gewann und in seiner Karriere gute 35 Millionen US-Dollar Preisgeld einsammelte.