Big Wind: Ein Panzer der besonderen Art, der eigentlich ein Feuerlöscher ist!

Der „Big Wind“ wirkt auf den ersten Blick speziell für die uniformierten Kollegen der Bundeswehr nahezu anmutig – groß, riesige Feuerrohre, was ein Kaliber! Seht ihr aber mal etwas genauer hin, werdet ihr feststellen, dass es sich bei der „Big Wind“ gar nicht um einen herkömmlichen Panzer handelt.

Experten unter euch werden nämlich sehr schnell feststellen, dass im Fahrwerk überhaupt kein Platz für derartig große Munitionshülsen ist.

Doch was soll dieses monströse Teilchen darstellen, wenn es kein Panzer ist? Ihr werdet es nicht glauben, aber die „Big Wind“ ist die größte und mächtigste Löschmaschine der Welt!

Somit sind es auch keine Kanonenrohre, die vor Selbstbewusstsein strotzen, sondern zwei fette Kampfjetturbinen einer MiG-15, die lediglich deshalb auf einem Panzer verbaut wurden, damit sie aufgrund einer gigantischen Power von 27.000 Pfund Schubleistung je Turbine, also sage und schreibe insgesamt 54.000 Pfund, nicht einfach so davonfliegen können – im Einsatz sind hier die russischen Modelle des T-34- und T-62 Kampfpanzer.

Einsatz ausschließlich für Großeinsätze gedacht

Klar dürfte sein, dass dieses Schmuckstück nur bei absoluten Großfeuern zum Einsatz kommt.

So kam der „Big Wind“ erstmalig 1991 in Kuwait zum Einsatz, um die bombardierten und brennenden Ölfelder zu löschen – das Feuer wurde seinerzeit mit dem durch die Turbinen erzielten Wind förmlich ausgepustet, wie eine Kerze auf dem Geburtstagskuchen.

Nur Wind allein ist jedoch noch nicht das ganze Geheimnis der Funktionsweise – dieser würde ja im schlimmsten Fall das Feuer eher noch anfachen. Daher sorgen die Triebwerke bei der Zündung dafür, dass Sauerstoff verbrannt wird, und die ausgestoßene Luft nahezu sauerstofffrei ausgeblasen wird – die Flammen werden also eher erstickt, als ausgeblasen.

Luft allein ist jedoch auch nicht ausreichend, wenn der „Big Wind“ wie schon erwähnt vorzugsweise bei Ölbränden eingesetzt wird.

?tagged=bigwind

Nicht nur Wind allein ist das Erfolgsgeheimnis

Öl hat die Eigenschaft, trotz Löschung durch starke Hitzeeinwirkung wieder erneut zu entfachen. Daher muss bei der Brandbekämpfung für die notwendige Kühlung gesorgt werden, was bei unserer Superkanone durch jeweils 6 Feuerwehrschläuche pro Turbinenrohr sichergestellt wird – ein absolut feuertödliches Luft-Wasser-Gemisch entsteht.

Allein für Bedienung der Luft-Wasser-Kanonen ist ein Feuerwehrmann alleine notwendig – neben ihm ist das Gefährt noch mit einem Fahrer und dem Feuerwehrchef besetzt, Teamarbeit und geballtes Fachwissen ist also angesagt.

Für herkömmliche Brände nicht geeignet

Für herkömmliche Brände, wie beispielsweise Haus- und Wohnungsbrände ist der „Big Wind“ aber gänzlich ungeeignet.

Durch den erzeugten starken Wind würden mögliche Trümmer und die Einrichtung weggeblasen werden und noch größerer Schaden als ohnehin schon durch den Brand entstehen.

In Sachen Ölbrände löschen, ist die Erfindung der damaligen Sowjetunion ein Segen – während sie diese früher lediglich ausbrennen lassen mussten, bis das gesamte Öl verbrannt war, können sie heute frühzeitig durch den Einsatz des „Kampfpanzers Big Wind“ Schadensbegrenzung betreiben.

Kevin Reiße

Kevin ist hauptberuflich als Verwaltungsbeamter in einer größeren Kommune tätig und liebt seinen dort ansässigen Fußballverein, für den er ehrenamtlich als Volunteer tätig ist. Einen weiteren Ausgleich schafft er sich bei Aktivitäten mit seinen beiden Kinder. Kevin liebt es zu reisen.