Uniti One: Elektromobilität im Ei bereits für 15.000€

Hersteller erschwinglicher Elektro-Autos gibt es vor allen Dingen in Asien – doch auch aus Schweden kommt jetzt ein günstiger Stromer: Schon ab knapp 15.000€ soll der Uniti One zu haben sein. Und trotzdem unsere Wahrnehmung von Autos verändern.

Mit diesem Ziel vor Augen kombinieren die Schweden ungewöhnliche Technik und ein gewagtes, futuristisches Design. Von dem könnt ihr euch im Video am Ende des Artikels selbst ein Bild machen.

Vom Uni-Projekt zur Massenproduktion

Diesen Weg will das 2015 ins Leben gerufene Projekt gehen. Und aus der Idee ist mittlerweile ein Startup geworden, das via Crowdfunding über eine Million Euro einsammeln konnte – und jetzt in Schweden versucht, das Auto der Zukunft zu bauen.

?hl=de&taken-by=teamuniti

Stadtauto statt SUV, weniger Gewicht statt größerer Batterie: Uniti geht beim One andere Wege als die großen Auto-Hersteller. Und hat die deshalb von Beginn an bewusst ferngehalten.

Stattdessen sind Partner aus anderen Bereichen am Start, allen voran Siemens. Der Konzern wird in Schweden eine vollautomatische Produktion bauen, in der ab 2019 jährlich 50.000 Autos vom Band laufen sollen.

Schweden mit einer Mission

Nicht weniger als der „Ressourcen-effizienteste Fahrzeughersteller der Welt“ will das Startup werden – und geht deshalb ungewöhnliche Wege:

Ultraleichtes Karbon außen. Organische Verbundstoffe im Innenraum. Und damit ein Fahrzeuggewicht von gerade einmal rund 400 Kilo. Das bedeutet in Summe eine ordentliche Reichweite trotz kleiner Batterie.

Mit dieser umweltfreundlichen Kombination wollen die Schweden nicht weniger als die Mobilität der nächsten Generation schaffen. Und schrecken auch nicht davor zurück, bis zum Erreichen des Ziels in ihren Büros zu schlafen.

Eine Mischung aus Auto und Gadget

Das ist es, was das Uniti wirklich ist: „Mehr Unterhaltungselektronik als Auto“ – denn der Stromer ist vollgestopft mit Technik.

Ein Headup-Display, das sich über die ganze Frontscheibe erstreckt. Gesten- und Touchsteuerung im Innenraum. Und optional kein Lenkrad, sondern zwei Steuerknüppel, mit denen ihr den Uniti wie ein Flugzeug bewegt.

?hl=de&taken-by=teamuniti

Die Konsequenz daraus: Das Elektro-Auto aus Schweden werdet ihr nicht beim Autohändler finden. Stattdessen könnt ihr es online bestellen oder im Elektro-Markt kaufen – dazu kooperiert Uniti aktuell mit Media Markt.

Ein Rennwagen für die Stadt?

Elektro-Autos sind für ihre schnellen Starts bekannt – und die bekommt ihr auch mit dem Uniti: In 3,5 Sekunden erreicht ihr Tempo 80.

Die Höchstgeschwindigkeit des Uniti liegt dann bei 130 km/h. Das macht ihn zwar Autobahn-tauglich, seine Heimat ist aber definitiv die Stadt. Denn trotz gewohnt hoher schwedischer Sicherheit hat das Auto eben nur die Größe eines Smarts.

Beim Ampelstart werdet ihr also sicher euren Spaß haben – am Ende bleibt der Uniti One aber ein Stadtauto durch und durch.

300 Kilometer Reichweite und ein Akku in Koffer-Größe

Mit dem „großen“ 22 Kilowattstunden-Akku schafft der Uniti 300 km, bevor er wieder an die Steckdose muss; zuhause geladen dauert es dann gut drei Stunden, bis der Akku wieder voll ist. Am Schnellader dagegen bekommt ihr Saft für 100 km in gerade einmal 10 Minuten.

Wer sein Auto nicht immer in der Nähe einer Steckdose parken kann, für den haben die Schweden auch eine Lösung: Einen handlichen Zusatz-Akku, der die Reichweite um 30 km erhöht. Und den ihr so zum Beispiel im Büro laden könnt.

Geladen werden kann der Uniti außerdem induktiv oder über ein optionales Solar-Panel auf dem Dach – typische Ausreden im Hinblick auf E-Autos lässt Uniti also nicht gelten.

Ein Design, über das sich streiten lässt

Optisch liegt der Uniti One irgendwo zwischen Smart und Renault Twizy. Wobei definitiv auch ein Hauch Science-Fiction mitspielt, wenn wir die Variante ohne Lenkrad betrachten. Doch egal wie viele Fotos des One wir anschauen: Ein schönes Auto ist es nicht.

Da wären die riesigen konturlosen Flächen an Front und Seite. Die komplett geschlossenen Felgen, die wohl der Aerodynamik zuspielen. Und am Ende bleibt der Eindruck, als wäre das weniger ein Auto als vielmehr ein großes Spielzeug.

?hl=de&taken-by=teamuniti

Die Schweden sind aber sicher nicht traurig über diese Worte – schließlich wollten sie nicht einfach ein Auto bauen. Sondern eine Kombination aus Mobilität und Unterhaltungselektronik; und das ist ihnen hier sicher gelungen.

Jetzt vorbestellen, ab 2019 fahren

Solltet ihr jetzt Lust auf ein neues Spielzeug bekommen haben, könnt ihr den Uniti One online vorbestellen. Gegen eine Gebühr von 149 € – die jederzeit erstattet werden kann – steht ihr auf der Warteliste. 

Ab Mitte 2018 können Vorbesteller ihre Autos dann konfigurieren, ab 2019 sollen die ersten One ausgeliefert werden. Und damit den extrem niedrigen Elektroauto-Anteil auf unseren Straßen erhöhen. Wie die Zukunft aus Schweden aussieht? Seht selbst:

Titelbild Quelle: www.uniti.earth

Frederick Kromm

Freddy studiert was mit Wirtschaft, arbeitet was mit Medien, schreibt gern über Fitness, Gadgets, Games und träumt mit seinem Hund vom Staubsaugroboter.