Feuerwehrmann: ein typischer Männerberuf – auch heute noch

Es gibt wohl kaum einen Jungen, der nicht irgendwann einmal davon träumt, eines Tages als Feuerwehrmann zu arbeiten und als großer Held gefeiert zu werden. Schließlich müssen sie sich tagtäglich in brandgefährliche Situationen begeben, um Katastrophen zu verhindern und Menschenleben zu retten.

Dieser Traum bleibt jedoch für viele unerfüllt. Denn Berufsfeuerwehren gibt es lediglich in größeren Städten, während sich in kleinen Städten und Gemeinden in erster Linie freiwillige Kräfte um den Brand- und Katastrophenschutz kümmern. Chancen haben Interessenten aber auch in großen Betrieben – etwa aus der chemischen Industrie – die eine eigene Werksfeuerwehr unterhalten. Doch es ist nicht so einfach, in diesen Beruf einzusteigen, weil die Hürden für und während der Ausbildung relativ hoch sind.

Was muss ein angehender Feuerwehrmann mitbringen?

Teamgeist ist das absolute A und O für einen angehenden Feuerwehrmann. Denn im Ernstfall können Sekundenbruchteile über Leben und Tod entscheiden, weshalb die Einsatzkräfte reibungslos zusammenarbeiten und sich blind auf den anderen verlassen können müssen. Weil ausgebildete Feuerwehrmänner als Beamte angestellt sind, müssen sie natürlich auch bestimmte schulische Voraussetzungen erfüllen. So ist die Mindestvoraussetzung für eine spätere Anstellung im mittleren Dienst ein Hauptschulabschluss sowie eine Berufsausbildung.

Anschließend müssen sich die angehenden Feuerwehrmänner einer 20monatigen Ausbildung unterziehen. Hier steht natürlich die feuerwehrtechnische Ausbildung im Vordergrund. Auf dem Stundenplan stehen aber auch andere Fächer wie etwa Chemie, Physik und Deutsch. Darüber hinaus müssen die Feuerwehrmänner spätestens während der Ausbildung den Führerschein der Klasse II machen. Neben der allgemeinen Ausbildung gibt es außerdem Sonderlehrgänge, welche die Auszubildenden auf Spezialaufgaben vorbereiten sollen, beispielsweise die Höhenrettung.

Die Aufgaben der Feuerwehr

Im Vordergrund steht für den Feuerwehrmann natürlich in erster Linie das Löschen von Bränden. Doch der Aufgabenbereich ist weitaus vielfältiger, als der Laie vielleicht meinen möchte. Grob umreißen lässt sich die Tätigkeit mit den Schlagworten Löschen, Schützen, Bergen und Retten. So bedeutet der Begriff Retten, dass ein Feuerwehrmann in der Lage dazu sein muss, sowohl Menschen als auch Tiere aus Zwangslagen zu befreien oder durch Sofortmaßnahmen wie etwa einer Herzmassage Lebensgefahr von Menschen abwenden muss. Das Schlagwort Bergen wird oft mit Retten gleichgesetzt, weil es im Grunde nichts weiter bedeutet, als tote Menschen und Tiere, aber auch Sachgüter zu bergen.

Die ersten Feuerwehren wurden ursprünglich gegründet, um Brände zu bekämpfen, was die Feuerwehrmänner mit Hilfe einer speziellen Ausrüstung erledigen. Diese ursprüngliche Hauptaufgabe der Feuerwehr ist jedoch heute etwas in den Hintergrund getreten, weil technische Hilfeleistungen einen weit größeren Raum einnehmen.

Als Schützen werden vorbeugende Brandschutzmaßnahmen bezeichnet. Dadurch soll vermieden werden, dass ein Feuer überhaupt erst ausbrechen kann. Das geschieht etwa in Form der Brandschutzerziehung oder von Brandwachen bei Veranstaltungen im öffentlichen Raum.

Harald Pfliegl

Harry interessiert als ausgebildeten Lokaljournalisten grundsätzlich alles außer Technik. Nach einer mehrjährigen Odyssee durch Bayern und einem dreijährigen Intermezzo im Wiener Umland lebt und arbeitet er heute in Regensburg.