Karriere: Wie sieht der perfekte Lebenslauf aus?

Heutzutage Karriere zu machen ist alles andere als leicht. Der Markt ist in vielen Berufen abgegrast, immer jüngere und immer qualifiziertere Konkurrenten bewerben sich um die besten Jobs. Dazu kommt die steigende Unsicherheit der Arbeitgeber. Sie stellen hohe Anforderungen, verlassen sich immer häufiger auf befristete Arbeitsverträge und Mitarbeiter aus Überlassungsverträgen. 

Eine aussagekräftige und für den Arbeitgeber attraktive Bewerbungsmappe bereit zu haben, ist also wichtiger denn je. Dazu gehört vor allen Dingen ein gescheiter Lebenslauf. Doch wie sieht der perfekte Lebenslauf aus? Und was kannst du tun, um dich bereits hier bestmöglich zu verkaufen? Hier erfährst du es.

So sieht der perfekte Lebenslauf aus

Der ideale Lebenslauf hängt natürlich davon ab, was du bisher in deiner beruflichen Laufbahn gemacht hast. Idealerweise hast du bereits eine Menge Berufserfahrung und konntest dich bereits in anderen Jobs etablieren.

Folgende Punkte sind einem Personalentscheider wichtig:

  • der Lebenslauf sollte stringent sein d.h. die Aneinanderreihung der einzelnen Stellen sollte für jeden Personaler schlüssig sein und aufeinander aufbauen
  • es sollte keine Lücken im Lebenslauf geben
  • die Berufserfahrung sollte möglichst im gleichen Metier über einen längeren Zeitraum gesammelt worden sein
  • nicht zu viele Wechsel; Betriebszugehörigkeiten von nur wenigen Monaten machen keinen guten Eindruck, erst recht nicht, wenn sich das wiederholt
  • keine einzige Position, die über einen sehr langen Zeitraum besetzt war

Der Personaler zieht aus dem Lebenslauf sehr viele Schlüsse. Wenn du in verschiedenen Berufen und ganz unterschiedlichen Branchen gearbeitet hast, konntest du nicht in einem Beruf über einen längeren Zeitraum Erfahrungen sammeln. Man könnte davon ausgehen, du seist sprunghaft und nicht entscheidungsfreudig.

Zudem kann der Verdacht aufkommen, du hast das richtige für dich nicht gefunden. Häufige Stellenwechsel machen ebenfalls nicht den besten Eindruck. Wurdest dabei überwiegend du gekündigt, muss der Personalentscheider davon ausgehen, dass du nicht die entsprechende Leistung bringst oder anderweitig Defizite in deiner Arbeitshaltung oder deiner Arbeitsweise hast.

Wen so viele andere Unternehmen bereits rausgeworfen haben, will man dann doch lieber nicht haben. Warst hingegen du derjenige, der immer wieder gekündigt hat, muss das Unternehmen annehmen, dass du wenig loyal und zuverlässig bist und schnell wieder die Segel streichst. Eine Einarbeitung lohnt da gar nicht.

Lücken im Lebenslauf wirken verdächtig. Man muss sich fragen: Was hat die Person in dieser Zeit gemacht? Und warum wird das nicht erwähnt?

Es gibt also so einiges in deinem Lebenslauf, das den Personalentscheider dazu bewegen kann, dir gar nicht erst eine Chance zu geben.

Nun mag man sich fragen: Was tun? Wenn die Berufserfahrung nun mal so ist, wie kannst du da im Nachhinein noch etwas verändern? Was in der Vergangenheit war, kannst du nicht rückgängig machen. Stellensuche ist auch kein Wunschkonzert, manchmal läuft eben nicht alles wie gewünscht. Das bedeutet aber noch lange nicht, dass du dich mit deinem von Natur aus wenig attraktiven Lebenslauf abfinden musst. 

Das kannst du für einen perfekten Lebenslauf tun! 

Du kannst deinen Lebenslauf zumindest so verpacken, dass er bestmöglich „verkauft“ werden kann. 

Wenn du deinen Lebenslauf tippst, achte auf folgende Punkte:

  • klare übersichtliche Struktur
  • Nennung von exakter Berufsbezeichnung, Namen und Sitz der Firma und Zeitraum der Anstellung in Monat/Jahr
  • Nennung von Zeiträumen, in denen du womöglich berufsbegleitende Fortbildungen besucht, studiert etc. hast
  • chronologische Reihenfolge, letzte Stelle zuoberst, dann chronologisch rückwärts nach unten tippen. Früher war es üblich, mit den ersten Anstellungen oben anzufangen, heute wird das nicht mehr gemacht. Es interessiert den Arbeitgeber nämlich nicht, womit du vor 20 Jahren mal angefangen hast. Das, was du zuletzt gemacht hast, ist am interessantesten
  • der oberste Beitrag muss den Zeitraum „seit …“ tragen und damit zeigen, dass es das ist, was du jetzt gerade machst
  • wenn du beispielsweise nun bis vor zwei Monaten angestellt warst und nun arbeitssuchend bist, lass den letzten Eintrag nicht mit der letzten Anstellung enden. Das zwingt den Arbeitgeber dazu zu fragen: „Und was machen Sie aktuell?“
  • wähle immer die Formulierung „arbeitssuchend“ nicht „arbeitslos“
  • lass unnötige Aspekte, die entweder unwichtig sind oder sogar negativ wirken, weg. Wenn du beispielsweise drei Monate arbeitslos warst, in dieser Zeit aber eine Fortbildung besucht hast, kannst du in dem Lebenslauf den Zeitraum entsprechend nur mit der Fortbildungsmaßnahme nennen. Somit gibt es keine Lücken, und die Arbeitslosigkeit ist trotzdem nicht gleich ersichtlich. Voraussetzung ist allerdings, dass du für die Fortbildung entsprechende Nachweise vorlegst.
  • Wenn du studiert und einen Abschluss gemacht hast, gehört die Angabe zum Studium mit Zeitraum und dem Abschluss in den Lebenslauf. hast du das Studium abgebrochen, schreibe nur den Zeitraum und das Studium auf ohne weitere Angabe. Früher stand dabei „ohne Abschluss“, aber das muss man ja nun wirklich nicht jedem so offensichtlich unter die Nase reiben.  
  • Schreibe nur das in deinen Lebenslauf, was du anhand von Zeugnissen, Referenzen und anderen nachweisen belegen kannst

Der letzte Punkt ist außerordentlich wichtig. Viele meinen, es kommt gut rüber, wenn sie ihren Lebenslauf schönen. Dann wird aus dem normalen Sachbearbeiter plötzlich ein Manager, oder die Betriebszugehörigkeit wird einfach um ein halbes Jahr verlängert, so dass eine mögliche Lücke geschlossen wird. So etwas sieht zwar gut aus, fliegt aber schnell auf. jeder gescheite Arbeitgeber vergleicht die Angaben im Lebenslauf mit den beigefügten Dokumenten.

In den Zeugnissen deiner bisherigen Arbeitgeber steht immer die Bezeichnung der Position, in der du tätig warst. Auch der Zeitraum und die Inhalte deiner Tätigkeit werden hier aufgeführt. Es bringt also gar nichts, hier kreativ sein zu wollen. Im Gegenteil: Solche Schummeleien machen einen schlechten Eindruck. Einfach das diffamierende Zeugnis weglassen, ist auch keine gute Idee. Alles, was du nicht eindeutig belegst, interessiert einen guten Personaler nicht. 

Übrigens: Inhalte deiner Tätigkeit aufzulisten ist nur dann sinnvoll, wenn sie für die neue Position relevant sind.

Vorausschauend handeln

Wenn du daran denkst, dich zu verändern oder dich fortzubilden, solltest du immer auch deinen Lebenslauf im Hinterkopf haben. Frage dich fragen, was für spätere Weiterentwicklungen hilfreich für deine Karriere sein könnten und wie etwas mal auf dem Lebenslauf aussieht. So manche unüberlegte personelle Veränderung lässt sich dann vermeiden.

Angela Labella

Angela Labella ist seit vielen Jahren Autorin aus Leidenschaft und schreibt für diverse Blogs und Online-Magazine. Als Schwester von zwei Brüdern ist sie von Kindheit an in der Männerwelt heimisch und löst sich für MAN ON A MISSION auch mal gerne von üblichen Frauen-Themen.