Vom Obdachlosen zum Milliardär: es passiert sicher nicht häufig, dass ein Obdachloser seine Lebensumstände so dramatisch verändern und so zum Milliardär werden kann. Doch John Paul DeJoria, Mitbegründer des bekannten Haarpflegeunternehmens John Paul Mitchell Systems und The Patrón Spirits Company, hat genau das geschafft.
Laut Forbes hat der heute 74-Jährige ein Vermögen von 4,3 Milliarden US-Dollar! Die Geschichte seines Aufstieges aus der Armut könnte deshalb auch gut aus einem Roman von Charles Dickens stammen.
John Paul DeJoria: Ein Verkaufs- und Marketinggenie
John Paul DeJoria wurde am 13. April 1944 geboren und wuchs im Armenviertel von Los Angeles auf. Sein Vater war Immigrant aus Italien und seine Mutter Einwanderin aus Griechenland. Doch noch bevor er zwei Jahre alt war, ließen sich seine Eltern scheiden und er lebte fortan mit seinem Bruder bei seiner Mutter.
Schon früh zeigte sich sein Verkaufstalent. Denn bereits im Alter von neun Jahren besserte er das Einkommen seiner Mutter durch den Verkauf von selbst gebastelten Weihnachtskarten auf. Später reparierte er Fahrräder und zog von Tür zu Tür, um Enzyklopädien zu verkaufen. Dabei scheiterte er zunächst auf der ganzen Linie, bis er seine Strategie änderte: Er verkaufte fortan keine Bücher mehr, sondern Bildung! Das kam gut an und alle wollten plötzlich seine Bücher haben. So hatte er gelernt, dass es beim Verkauf auf die richtige Wortwahl ankommt.
Als er 22 Jahre alt war, verließ ihn die Mutter des gemeinsamen zweijährigen Sohnes und er flog mit samt seinem kleinen Sohn aus der Wohnung. Ohne Geld lebten die beiden in einem Auto, bis ihm ein Freund Unterschlupf gewährte.
Während dieser Zeit sammelte DeJoria leere Flaschen, um sich seinen Lebensunterhalt zu verdienen.
Am 13. Juni 1993 heiratete er Eloise DeJoria. Er hat insgesamt sechs Kinder und vier Enkelkinder.
DeJoria besitzt mehrere Anwesen, unter anderem in Las Vegas und Austin. Einen Teil seines Vermögens spendet er für wohltätige Zwecke
Aller (beruflicher) Anfang ist schwer
Zunächst arbeitete John Paul DeJoria einige Zeit beim Time Magazin und war dort für das Marketing zuständig.
Im Jahr 1971 fing er bei der Firma Redken, einem Hersteller von Haarpflegeprodukten, an. Hier war er unter anderem als Vertriebsmitarbeiter, Abteilungs-, Filial- und nationaler Leiter tätig. Während dieser Zeit konnte DeJoria umfassende Erfahrungen im Verkauf, Marketing und Vertrieb von Schönheitsprodukten sammeln, die ihm später sehr zugute kamen.
Trotz seines großen Erfolges wurde er nach ungefähr fünf Jahren entlassen, weil seine Methoden seinem Vorgesetzten nicht gefielen. Anschließend war DeJoria bei weiteren Unternehmen angestellt, deren Umsätze er ebenfalls massiv steigern konnte. Trotzdem wurde er wieder entlassen.
Wie DeJoria vom Obdachlosen zum Milliardär wurde
Wie alle erfolgreichen Menschen, hatte auch DeJoria das berühmte Kämpfernaturell. Er hatte Visionen und ließ sich niemals von seinem Weg abbringen.
Im Jahr 1980 gründete DeJoria gemeinsam mit seinem Freund Paul Mitchell ein Unternehmen für Haarpflegeprodukte, das später unter dem Namen John Paul Mitchell Systems bekannt wurde. Das Startkapital von 700 Dollar lieh er sich damals von seiner Mutter. Ein kluges Investment, macht das Unternehmen doch mittlerweile einen Jahresumsatz von einer Milliarde US-Dollar!
Natürlich hatte DeJoria damals kein Geld für die Werbung seiner Haarpflegeprodukte. Daher stellte er den Salons diese in Form von Gratis-Proben zur Verfügung. Die Salons mussten die Artikel nicht bezahlen, wenn sie nicht zufrieden waren.
Diese Strategie wurde zum ersten Mal für Haarpflegeprodukte angewendet und führte prompt dazu, dass John Paul Mitchell Systems zu einem der am schnellsten wachsenden Unternehmen Amerikas wurde.
Leider verstarb Mitchell kurze Zeit nach dem Start der Firma an Krebs und DeJoria übernahm die Leitung.
Viva Mexiko: DeJoria kann auch Alkohol
Im Jahr 1989 gründete DeJoria gemeinsam mit Martin Crowley das Tequila-Unternehmen “The Patrón Spirits Company“.
Der Patrón Tequila wird in Mexiko in einer nachhaltigen Destillerieanlage hergestellt. Hierbei werden recycelte Flaschen und übriggebliebenes destilliertes Wasser zur Düngung des Bodens verwendet.
Inzwischen werden jedes Jahr mehr als 2 Millionen Flaschen des Patrón Tequilas verkauft.
Teile dein Glück im Leben mit anderen
DeJoria spendet regelmäßig einen Teil seines Vermögens und dies aus folgendem Grund:
Obwohl DeJoria inzwischen so viel Geld besitzt, misst er seinen Erfolg nicht in Dollar. Es geht ihm dabei auch nicht um Geld und Macht.
In seinem Leben war er so oft niedergeschlagen, dass er große Dankbarkeit über seine heutige finanzielle Situation empfindet und dieses Glück zurückgeben möchte.
Der Milliardär erinnert sich noch zu gut daran, wie er als sechsjähriger Junge der Heilsarmee einen Cent spendete. Seine Mutter sagte damals zu ihm: „Du bist vielleicht arm, aber es gibt so viele Menschen, die weniger Glück haben als du, und jedes bisschen hilft.“
„Diese Worte sind immer bei mir geblieben“ sagt DeJoria dazu.
Seine Grundhaltung veranlasste DeJoria 2011 dazu, Bill Gates und Warren Buffetts “The Giving Pladge“ zu unterzeichnen, um damit die Hälfte seines Einkommens zur Verbesserung der Welt einzusetzen.
Darüber hinaus gründete er die Peace Love & Happiness Foundation von JP als Drehscheibe für seine Spenden für wohltätige Zwecke, die die Kernwerte seiner Unternehmen widerspiegeln:
Die Rettung der Umwelt, die Hilfe für die Armen und den Schutz der Tierrechte!
Die goldenen drei Regeln für seinen Erfolg
Für DeJoria gab es drei Regeln, die er auf seinem Weg zum Erfolg befolgte:
Regel Nr. 1: Sei immer auf Ablehnung vorbereitet
Während deiner gesamten Karriere wirst du auf Ablehnung stoßen. Du wirst an Türen klopfen, die nach dem Öffnen sogleich wieder geschlossen werden.
Es wird genügend Menschen geben, die dich, dein Unternehmen oder dein Produkt nicht mögen. Das musst du unbedingt beachten, wenn du dein Unternehmen gründest.
Du wirst nur erfolgreich sein, wenn du an die Tür Nr. 59 mit genau der gleichen Begeisterung klopfst, wie an die Tür Nr. 1.
Wenn du das begreifst, wird dich die Ablehnung nicht so schwer treffen und es wird dir helfen, belastbar zu sein.
Regel Nr. 2: Stelle sicher, dass dein Produkt oder deine Dienstleistung das Beste ist, was es sein kann
Denke immer daran, dass du nicht im Produktgeschäft sein möchtest, sondern im Nachbestellgeschäft.
Arbeite hart daran, ein Produkt der Weltklasse zu entwickeln, das den Wünschen der Verbraucher entspricht.
Mit dieser Art zu denken, wirst du eine bessere Chance für den Erfolg haben.
Regel Nr. 3: Gutes tun ist gut für dich und für dein Unternehmen
Wenn dein Unternehmen im Geschäft bleiben soll, darf es nicht nur an das heutige Endergebnis denken.
Laut DeJoria muss ein Unternehmen verpflichtet werden, anderen sofort zu helfen, denn indem du anderen hilfst, schaffst du zukünftige Kunden und inspirierst die Loyalität deiner Mitarbeiter.
Darüber hinaus mögen es die Kunden, sich mit Menschen und Unternehmen zu beschäftigen, die ihre Zeit dafür einsetzen, anderen zu helfen, den Planeten zu retten oder etwas zu bewirken.
Die fünf-Minuten-Routine am Morgen
Jeder Mensch hat seine eigene morgendliche Routine. Die von DeJoria ist eher ungewöhnlich, aber dennoch nachahmenswert.
DeJoria bleibt nämlich jeden Morgen fünf Minuten im Bett liegen. Bis hierher ist das nichts Ungewöhnliches.
Anders als viele andere in dieser Situation denkt er jedoch nicht über den anstehenden Tag mit den diversen (unschönen) Aufgaben nach und daran, was an diesem Tag passieren könnte. Vielmehr denkt er über sein Leben nach und daran, wofür er dankbar sein kann. Auch das Wohlbefinden seiner Familie hat Platz in seinen Gedankengängen.
Eine schöne Morgenroutine, über die wir alle einmal nachdenken sollten.
Aus dem Nähkästchen geplaudert
Zum Schluss noch ein paar Weisheiten von John Paul DeJoria aus einem Interview zum Schmunzeln und vielleicht zum Nachmachen:
Als Chef mehrerer Firmen ist es mir wichtig, dass
sich all meine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wohl fühlen. Meiner Meinung nach ist ein gutes Arbeitsklima die Basis für ein erfolgreiches Unternehmen, sowohl auf menschlicher, als auch auf ökonomischer Basis.
Die beste Sache, die man sich mit Geld kaufen kann, ist
guter Schlaf. Seit ich keine Geldsorgen mehr habe, gehe ich am Abend gerne ins Bett.
Mein Tipp gegen schlechte Laune:
Zwei Shots Tequila helfen immer, aber nur, wenn er von Patrón ist. Man muss ihn eiskalt in kleinen Schlückchen trinken und nach fünf Minuten ist die Welt wieder in Ordnung.
Mein spezieller Beauty-Tipp
Pflege deine Haare immer mit guten Produkten! Und: Lächle, sei glücklich. Das macht schön.
Als hätten wir es nicht schon immer gewusst: Wahre Schönheit kommt eben doch von innen! Darauf trinken wir jetzt einen Tequila (von Patrón)!