Longboards sind bereits in der Zukunft angekommen. Dagegen bewegen sich die Auto-Hersteller eher widerwillig in Richtung Elekromobilität. Ein Startup nach dem anderen schießt aus dem Boden, das den Tesla unter den Longboards entwickelt haben will.
Während die elektrischen Boards in den letzten Jahren nicht einmal als Randerscheinung bezeichnet werden konnten, könnt ihr sie mittlerweile gerade in großen Städten immer einmal wieder entdecken.
Zeit, den Blick auf eines der Gadgets zu werfen, auf das ihr diesen Sommer garantiert nicht verzichten wollt!
Fernbedienung statt Beinarbeit
Bei einem flüchtigen Blick werdet ihr ein elektrisches Longboard kaum von einer Variante ohne Motor unterscheiden können. Der Grund: Einige Hersteller haben eben jenen Motor mittlerweile in das Innere des Rads verfrachtet. Da verrät teilweise auch der zweite Blick nicht, was im Board steckt.
Das Prinzip funktioniert dann bei allen elektrischen Longboards gleich. Unter oder teilweise sogar im Brett ist ein Akku verbaut, der einen Motor antreibt – und der leitet die Kraft wiederum an eines oder gleich mehrere Räder weiter.
Kontrolliert wird das Ganze dabei mit einer Fernbedienung, die jeder sofort bedienen kann, der als Kind mit einem ferngesteuerten Auto gespielt hat. Im Grunde genommen machen die Boards einen seit der Kindheit gehegten Männertraum war: Endlich könnt ihr euch auf ein ferngesteuertes Spielzeug stellen. Und dieses Mal bricht es nicht durch, sondern lässt euch endlich eure kühnsten Kindheitsfantasien ausleben.
Doch Elektro-Longboards sind kein Spielzeug
Denn der Motor der Boards hört sich nicht nur nach einem Elektro-Auto an, sondern kann dem vielleicht sogar Konkurrenz machen. Das liegt daran: Die Boards haben eine Reichweite von bis zu 40 Kilometern. Außerdem erreichen sie Geschwindigkeiten, die teilweise an das innerorts geltende Tempolimit heranreichen. Da wird aus dem Spielzeug schnell ein attraktives Fortbewegungsmittel für laue Sommerabende.
Das funktioniert aber leider nur in der Theorie so gut, schließlich sind wir in Deutschland – und wie es nicht anders sein könnte, ist auch dieses spaßige Männerspielzeug hierzulande im öffentlichen Raum verboten.
Dank der hohen Geschwindigkeiten gilt es als Kraftfahrzeug, das ihr nicht auf dem Gehweg fahren dürft. Und dank fehlender Betriebserlaubnis und Versicherung ist die Straße sowieso tabu. Dass ihr dazu vermutlich keinen Führerschein für Elektro-Longboards besitzt, macht die Sache nicht einfacher.
Werdet ihr auf dem Weg zur Arbeit erwischt, kann euer Freund und Helfer also schnell zum Spielverderber werden – und der ohnehin teure Spaß (gute Elektro-Longboard starten ab 400 Euro) noch teurer.
Natürlich sind trotzdem immer mehr Menschen, gerade in großen Städten, auf den elektrisch betriebenen Longboards unterwegs. Dass das aber auch schief gehen kann, hat sich erst im Februar in Wilhelmshaven gezeigt: Da musste ein Elektro-Longboarder nach einer Polizeikontrolle nicht nur auf sein 4.000 Euro teures Spielzeug verzichten, sondern hat dazu ein Verfahren am Hals. Sagt nicht, wir hätten euch nicht gewarnt.
Brauchst du so ein Elektro-Longboard dann überhaupt?
Ganz ehrlich? Ja! Auch, wenn du das Ganze offiziell nicht auf deutschen Straßen bewegen darf, wird es jedem Mann schon auf den ersten Metern ein breites Grinsen ins Gesicht zaubern. Denn nach ein paar Minuten fährt es sich wie ein normales Longboard – mit dem kleinen Unterschied, dass ihr mit 30 Kilometern in der Stunde unterwegs seid. Und zwar bergauf.
Das macht die Boards für uns zu einem der Gadgets, auf die wir im Jahr 2018 auf keinen Fall verzichten wollen. Und das, obwohl ihr damit besser nicht mit Vollgas durch die Großstadt brettern solltet. Auch wenn es extrem Spaß macht, einen Fahrradfahrer nach dem anderen hinter sich zu lassen.
Zur Sache: Wie teuer ist der Spaß?
Wie bei so vielen Gadgets, gibt es auch bei Elektro-Longboards drei Kategorien: Teure Markenware, günstige China-Klone und eine breit gefächerte Mittelklasse, die preislich und in Sachen Leistung irgendwo zwischen E-Board-Pionieren und teilweise dreisten Kopien liegt.
Wer den Einstieg ins Elektro-Longboarden sucht, der wird schon ab rund dreihundert Euro die ersten Modelle finden, die euch mit immerhin zwanzig Kilometern in der Stunde jeden durchschnittlichen Longboarder überholen lassen.
Wer dagegen die Crème de la Crème in Form von Marken wie Boosted, Evolve oder Inboard sucht, der muss mit Preisen jenseits der tausend Euro rechnen. Und auch Modelle im mittleren vierstelligen Bereich sind zu finden.
Nicht dazugerechnet ist Zubehör in Form einer Tasche, die ihr bei einem Gewicht zwischen fünf und zehn Kilo definitiv nicht vergessen solltet. Oder ein Helm, der in diesem Fall keine schlechte Idee ist – und auf dem Elektro-Board auch deutlich cooler aussieht, als wenn ihr Sonntags mit dem Hollandrad eurer besseren Hälfte zum Brötchenholen strampelt.
Mit Elektro-Longboards tritt in diesem Jahr also die coolste Fahrrad-Alternative seit dem Monowheel ihren Siegeszug an. Und auch, wenn ihr die Fahrten aktuell besser auf ruhigere Radwege verlegt, als mit einem leisen Surren durch die Kölner Innenstadt zu cruisen, ist für uns klar: Wir sind unserem Kindheitstraum vom Hoverboard ein ganzes Stück nähergekommen. Und werden das Grinsen im Gesicht so schnell nicht mehr los!