Automatische Zahnbürste: In 10 Sekunden sind die Zähne geputzt

Vor gut einem Jahr hörte ich das erste Mal von einer vollautomatischen Zahnbürste. In der Fernsehsendung Das Ding des Jahres stellte der Österreicher Marvin Musialek seine sogenannte Amabrush vor, die innerhalb von 10 Sekunden die Zähne säubern soll. Inzwischen gibt es viele Amabrush Alternativen.

Der Putzvorgang kann laut dem Erfinder sogar komplett freihändig geschehen. Ich habe mir dieses Gadget genauer angesehen und mich auch über Alternativen informiert.

So funktionieren die freihändigen Zahnbürsten

Die meisten automatischen Zahnbüsten funktionieren nach dem gleichen Prinzip und bestehen aus zwei Bauteilen. Zum Einen befindet sich an der Unterseite der Motor mit dem Vibrator. Dieser sorgt dafür, dass die Bürste schwingt und so die Zähne reinigt. Außerdem ist in dem Unterteil auch ein Akku verbaut. Auf den Motor wird dann die Bürste gesteckt. Von Hersteller zu Hersteller unterscheiden sich die Bürsten bei dem Material. Manche bestehen aus syntetischen Fasern, wie bei herkömmliche Zahnbürsten. Andere verwenden Silikon Formen für ihren Bürstaufsatz.

Um die Zähne putzen zu können musst du nur die Bürste auf den Motor stecken und Zahnpasta in die Zahnrille füllen. Anschließend nimmst du die Bürste in den Mund, schaltest sie ein und 10 Sekunden später sind die Zähne geputzt. Das putzen an sich fühlt sich gut an und von der Vibration her schwächer als bei einer normalen elektrischen Zahnbürste. Dazu sind die Bürsten sehr groß, um auch an den hinteren Zähnen anzuliegen. Sobald du sie aber in den Mund bekommen hast ist es ein angenehmes Gefühl.

Das ist im Lieferumfang der Amabrush enthalten

Zu Beginn war die Amabrush eine Kickstarter Kampagne. Nach 2 Jahren Forschung wird sie nun produziert. Momentan ist das Starterpack für 130 € ausverkauft. In dem Starter Set findest du eine Ladestation, den Motor, zwei Bürsten und drei Zahnpasta Pads. Das Produkt sieht auf den ersten Blick hochwertig aus.

Die Amabrush hat ein eigenes Zahnpasta-System, denn die Pads werden direkt an den Motor geklemmt. Per Knopfdruck wird dann Zahnpasta in die Bürste gedrückt. Praktisch ist diese Funktion für Urlauber und Reisende. Zusammengebaut benötigt die Zahnbürste wenig Platz und du hat alles kompakt dabei.

Der Nachteil an dem Pad-System ist aber der Preis. Momentan gibt es drei Sorten und drei Pads einer Sorte kosten 9,99 €. Sonderlich groß sind die Behälter nicht. Zum Einen sind die Verbraucher an Amabrush gebunden, da bisher nur diese Pads in die Amabrush passen. Zum Anderen sind die Pads im Vergleich teuer, je nachdem wie sparsam du mit der Pasta umgehst ist das jedoch irrelevant.

Umweltfreundlich finde ich diese Lösung aber dennoch nicht. Andauernd Pads nachkaufen, anstatt vorhandene Behälter auffüllen zu können, ist in meinen Augen nur wirtschaftlich gedacht. Ansonsten sieht die Amabrush auf den ersten Blick sehr nützlich und auch Preiswert aus.

Amabrush Alternativen

Auf Google findet man unzählige Amabrush Alternativen. Es gibt qualitative Produkte wie die Hi-Brush, aber auch sehr günstige No-Name Artikel aus China. Alleine bei der Google Shopping Suche findet man schon 20 verschiedene Hersteller. Die Käufer sind sehr zwiegespalten, viele schwören auf die teure Varianten, andere sind aber auch von den günstigen Artikeln begeistert. Für mich sind diese Aussagen jedoch unbrauchbar.

Ein normaler Verbraucher kann von dem Gefühl her nicht sagen, ob eine Zahnbürste wirklich gut reinigt oder nicht. Deshalb habe ich weiter gesucht und bin auf erschreckende Artikel von Magazinen und Forschungseinrichtungen gestoßen. Auch Zahnärzte sind nicht sonderlich begeistert von den vollautomatischen Zahnbürsten. Im Internet findet man eben soviel Kritik wie Hype um das zeitsparende Zähneputzen.

Automatische Zahnbürsten erhalten starke Kritik

Wenn du bei Google nach Testberichten der automatischen Zahnbürsten suchst, findest du viele schlechte Bewertungen auf Trustpilot und Elektronik-Plattformen. Experten berichten überwiegend von unbefriedigenden Ergebnissen bei der Zahnreinigung.

Die meisten automatischen Zahnbürsten sollen nicht an die herkömmlichen Hand- oder elektronischen Bürsten herankommen.  Zahnplaque-Tests fallen sehr schlecht aus. Da gewinnen die Amabrush Alternativen auch keinen Blumentopf. Mehrere Zahnärzte sind der Meinung, dass der grobe Dreck entfernt wird, aber die meisten Stellen nicht sorgfältig geputzt werden. Und diese Testergebnisse findet man über fast jedes Modell. 

Zähneputzen automatisieren oder lieber doch bei den herkömmlichen Bürsten bleiben?

Nun kommen wir zu meinem Fazit. Die Idee hinter dem Produkt ist genial. Warum sollst du so viel Zeit in das putzen der Zähne investieren, wenn dieser Vorgang auch komplett automatisch in nur 10 Sekunden ablaufen kann? Wäre das Ergebnis gleich wie bei dem normalen Putzen, würde ich die automatischen Zahnbürsten auf jeden Fall empfehlen.

Die Realität sieht aber anders aus. Diese Zahnbürsten sind momentan im Trend, weil das Prinzip innovativ ist. Die Hersteller müssen jedoch noch weiter forschen. Die bisher bestehenden Produkte müssen optimiert werden und zumindest sehr nahe an die Handzahnbürste ran kommen. Ich empfehle dir erstmal den eigenen Zahnarzt nach einer Meinung über diese Produkte zu fragen. Vielleicht hat er eine Top-Empfehlung. Aber ich werde noch abwarten, bis das System komplett ausgereift ist.

Lukas Vossler

Ob Games, Lifestyle oder Musik: Lukas kennt die Trends und schaut für euch auch gerne hinter die Kulissen.