Das Besondere an Serien ist nicht nur ihre Story, sondern auch, dass sie viel tiefgreifender sind als Filme. Sie können eine wesentlich komplexere Geschichte darstellen und sind dadurch besonders für die Zuschauer geeignet, die sich nicht mit einer oberflächlichen Behandlung einer Story zufrieden geben möchten.
Wenn ich mich für eine Geschichte begeistern kann, dann reicht es mir meist nicht aus, nur einen Film darüber zu sehen. Obwohl Filme wohl meist die schöneren Sequenzen bieten und spektakulärere Effekte haben, erscheinen sie mir letztendlich unvollständig. Für mich zählen mehr die inneren Werte, die Handlung und die Charaktere. Vielleicht bin ich aber auch einfach zu faul, mir jeden Abend einen neuen Film zu suchen, da Fernsehen für mich nicht mehr in Frage kommt. In meiner Top 3, stelle ich euch meine Lieblingsserien vor:
White Collar
Die Serie White Collar handelt von dem Meisterdieb Neal Caffrey (Matthew Bomer), welcher zu Beginn der Serie aus dem Gefängnis ausbricht, um seine auf rätselhafte Weise verschwundene Freundin Kate zu finden. Neal kommt nicht weit, denn der FBI Agent Peter Burke (Tim DeKay) ist ihm seit Beginn seiner Karriere als Dieb auf den Fersen. Doch Neal kann mit ihm einen Deal aushandeln, bei welchem er in Freiheit leben kann, wenn er sich an die Regeln des Agents hält und ihm bei der Aufklärung von Betrugs-, Fälschungs- und Kunstraubverbrechen hilft. Die Kombination aus Krimi und Komödie ist bei White Collar besonders gut gelungen.
Der Meister des Betrügens hat dabei natürlich einen Hintergedanken und handelt so manches Mal aus Eigennutz. Seine Verstrickungen in die Kunstraubszene bringen ihn so manches mal in Gefahr wieder in das Gefängnis zu müssen.
Seinem Freund Mozzie missfällt der Deal mit dem FBI, was er Neal bei jeder Gelegenheit zu spüren gibt. So entsteht eine Serie, die von den Charakteren nicht unterschiedlicher sein könnte, was durchaus zu lustigen Szenen führt. Meist beeindrucken die Pointen und Handlungswendungen der Szene den Zuschauer so sehr, dass der eigentliche Betrugsfall nicht mehr relevant wirkt. Besonders die Haupthandlung der Serie, die Suche nach Kate, hält spannende Wendungen bereit und begeistert durch immer neue Details.
Besonders gefallen hat mir der Charakter Mozzie, ein kleiner Betrüger, welche gerne im Verborgenen bleibt und nicht nur das FBI vor Rätsel stellt. Seine Kreativität und Übersicht retten Neal so manches Mal aus seiner mißlichen Lage und führen zu durchaus spannenden Auftritten eines eher unspekatakulären Charakters, verkörpert von Willie Garson.
Mad Dogs
Eine Freundschaft aus vergangenen Tagen wird auf die Probe gestellt. In der Psychothriller-Serie Mad Dogs, treffen sich fünf Freunde mittleren Alters auf dem luxuriösen Anwesen von Milo wieder. Es klingt alles nach einem perfekten Urlaub in Belize. Meer, Karibik und alte Freunde, dessen Leben nicht unterschiedlicher hätte verlaufen können.
Dabei scheint Milo der Einzige zu sein, der Erfolg hat, denn Lex, Joel, Cobi und Gus sind mit ihrem Leben mehr als unzufrieden. Lex ist Alkoholiker und hatte auch mit Drogen seine Schwierigkeiten, Joel blickt auf eine gescheiterte Ehe zurück und seine Kinder, die nichts von ihm wissen wollen, Cobi ist ein passabler Investor, aber scheint sich seit dem College nicht weiterentwickelt zu haben und Gus hat seine Lizens als Anwalt verloren.
In der Villa angekommen, offenbaren sich bereits die ersten Differenzen der fünf Freunde. Die vier Besucher werden misstrauisch, denn Milo scheint nicht mehr der alte Freund zu sein, den sie eigentlich kennen. Sie fragen sich, wie Milo so reich werden konnte, wobei Milo ihnen vorwirft, sich von ihren Träumen verabschiedet zu haben. Doch der Traum des Karibikurlaubs ist schnell vorbei und es gibt erste Tote und einen Killer mit Katzenmaske.
Der Psychothriller offenbart sich als gnadenlos. Eine Reihe von sonderbaren Ereignissen weist den Freunden den Weg immer tiefer ins Verderben. Es ist ein Kampf um ihr eigenes Leben, dabei ist wenig hilfreich, dass die Differenzen der Freundschaft immer größer werden. Doch wer von den fünf Freunden überlebt den absurden Urlaub mit Killern und atemberaubenden Szenerien?
Mad Dogs ist die perfekte Serie für diejenigen unter euch, die gerne Muster erkennen und nicht enttäuscht sind, wenn sie falsch lagen. Eine Reihe von Handlungen, die man nicht erwartet und ein schwarzer Humor lassen die Serie surreal und zugleich aufregend erscheinen. Ein Abenteuer, welches die Freunde wohl so schnell nicht vergessen werden!
Vikings
Ragnar Lothbrok, ein Name, den wohl den meisten schon bekannt sein dürfte! Ein Held, Eroberer und Entdecker aus vergangener Zeit. Vikings erzählt seine Geschichte und das höchst spektakulär und authentisch. Ein Wikinger, der vom Farmer zum König der Wikingerstämme aufsteigt und dabei allen bisher bekannten Grenzen überschreitet. Er will der Erste sein, der das große Meer bezwingt, und begibt sich dabei auf eine Reise, gezeichnet von den verschiedensten Kulturen der Erde und Glaubenskonflikten.
Raue See, Gold, blutverschmierte Äxte und Frauen, der Vorspann ist bereits so beeindruckend, dass ich ihn mir jedes Mal aufs Neue anschaue. Vikings ist geschichtlich nicht wirklich korrekt, aber darauf kommt es bei der Serie nicht an, denn durch ihre Charaktere und dessen Ausstrahlung erhält sie ihre Authentizität. Floki der Schiffsbauer, Lagartha die Frau von Ragnar, welche ihn im Kampf so sehr beeindruckte, dass er sie heiratete und andere Charaktere der nordischen Mythologie machen die Serie zu etwas Besonderen. Selten fühlt man die bedrohliche und zugleich eindrucksvolle Stimmung dieser Zeit so stark wie bei Vikings.
Ragnar Lothbrok wird in der Hauptrolle von Travis Fimmel verkörpert, welchem die Rolle wie auf den Leib geschneidert scheint. Eine unglaubliche Mimik macht Ragnar zu einem seltsam interessanten und undurchsichtigen Charakter. Dadurch wird Handlung teilweise unvorhersehbar und spannend zugleich. Vikings ist ganz klar eine Serie mit Suchtpotenzial, ähnlich wie Game of Thrones und damit definitiv eine der besten Serien, die es in diesem Genre gibt.