Gute Musik, gute Geräte und gute Leute – das ist meine Idealvorstellung von einem Fitness-Studio. In der Realität werde ich leider regelmäßig enttäuscht.
Das führt dazu, dass mein geliebtes Training von Dingen gestört wird, die mich wirklich tierisch nerven. Und ich bin nicht allein. Wenn ich mich mit anderen Leuten darüber unterhalten, gehen den meisten viele der folgenden Angewohnheiten auf den Keks.
1. Gewichte im Studio verteilen
Manchmal ist das Zimmer meines zweijährigen Neffen aufgeräumter als das Fitness-Studio. Es gibt ja leider genug Idioten, die sich für das Training freie Gewichte nehmen und sie nicht mehr zurückbringen.
Die Folge: ich suche zehn Minuten das Studio nach Hanteln in der Gewichtsklasse ab, die ich für mein Training brauche. Fündig werde ich dann teilweise in Ecken, wo die Hanteln definitiv nichts zu suchen haben (zum Beispiel im Stretching-Bereich).
2. Frauen anbaggern und ein „Nein“ nicht akzeptieren
Fitness-Studios werden immer mehr zum Laufsteg. Aber manche Typen verwechseln das mit einer Dating-Plattform. Klar, wer sich traut, kann bei der hübschen Frau, die neben einem in der Beinpresse Gewichte stemmt, einen Flirtversuch starten.
Prollo-Anmachen wie „Hübsche Beine, wann haben die geöffnet?“ gehen absolut gar nicht (das gilt generell, nicht nur für Fitness-Studios). Aber auch wer mit Niveau flirtet und trotzdem ein „Nein“ kassiert, sollte es dann auch dabei belassen und nicht weiterbaggern. Lasst die Lady in Ruhe!
3. Kein Handtuch benutzen
Schwitzen gehört zum Sport dazu, natürlich auch im Fitness-Studio. Wem beim Sport der Schweiß nicht herunterläuft, trainiert entweder nicht richtig – oder sollte das mal von einem Arzt klären lassen. Fitness-Studios schreiben ihren Mitgliedern in der Regel vor, ein Handtuch zu benutzen.
Das landet dann auf der Rückenlehne oder dem Sitz, ist einfach hygienischer. Aber ich sehe regelmäßig Leute, die ohne Handtuch trainieren. Schweißgebadet klatschen sie sich auf die Bankdrück-Maschine und verwandeln die Lehne in einen Wasserfall. Ekelhaft!
4. Die Geheimniskrämer
Die meisten, die ich auf eine Übung anspreche, quatschen gerne darüber, was sie bringt und wie sie funktioniert. Auch ich gebe immer gerne Auskunft. Das genau Gegenteil sind die Geheimniskrämer: Wenn ich frage: „Hey, coole Übung. Was bringt sie?“ und dann kommt ein Herumgedruckse, denke ich mir jedes Mal: Sag doch einfach „Sorry, ich bin im Training. Geh mir nicht auf die Nüsse!“. Das wäre wenigstens ehrlich und ich weiß sofort, woran ich bin.
5. Stöhnen und Schreien beim Training
Sport ist anstrengend. Sollte er auch sein, wenn du beim Training Fortschritte erzielen willst. Und ja, es heißt immer wieder, dass durch einen Schrei zusätzliche Energie freigesetzt wird. Aber die Typen (bei Frauen habe ich es noch nie erlebt), die sich bei JEDER Wiederholung die Seele aus dem Leib stöhnen oder schreiben, sind furchtbar. Das ist einfach nur Angeberei, völlig unnötig und nervtötend.
In einer ähnlichen Kategorie fallen für mich auch die Gym-Gänger, die bei Maschinen und Seilzügen die Gewichte bei jeder Wiederholung knallen lassen. Angeberei oder Unfähigkeit? Ich weiß es nicht.
6. Über das Trainingsgewicht von anderen lästern
Ich bin mir sicher, ihr kennt sie aus euren Studios: Typen, die sich – meist in Gruppen – darüber lustig machen, weil jemand 50 oder 100 Kilogramm weniger auf der Hantel hat, als sie. Da ist der Bizeps größer als das Hirn. Die wissen nichts über meinen Stoffwechsel, meine Ernährung und mein Trainingsziel. Außerdem gilt im Gym schon immer: Gewicht allein macht noch keine Muckis!
7. Machos und Proleten
Diese Gruppe überschneidet sich zum Teil mit denen, die über Gewichte der anderen lästern. Proleten gibt es leider viel zu viele. Sie unterhalten sich lautstark über Pornos, (für mich unglaubwürdige) Frauengeschichten und anderen sexistischen Mist – selbst, wenn Frauen am Gerät neben ihnen trainieren oder jemand sagt, sie sollen damit bitte aufhören. Machos und Proleten tragen auch gerne Shirts mit Sprüchen wie „Eat Sleep Fuck Repeat“. Geht gar nicht.
8. Typen, die einen auf Möchtegern-Trainer machen
Bei manchen habe ich das Gefühl, die gehen nicht ins Gym, um zu trainieren, sondern um den Trainer zu spielen. Sie kommen ungefragt auf einen zu (vor allem auf Jüngere, ist mein Gefühl) und gegen Tipps – sowohl zur eben ausgeführten Technik bei einer Übung und/oder Ernährung. Ganz besonders schlimm finde ich es dann, wenn sie falsche Ratschläge geben. Solche Leute wirst du sehr schwer wieder los, ähnlich wie die Zeugen Jehovas, wenn du sie über deine Türschwelle lässt.
Ich muss aber auch zugeben: Wenn jemand wirklich komplett falsch trainiert, und einer, der Ahnung hat, weist darauf hin – dann finde ich es okay. Aber dann bitte in einem normalen Ton und nicht im Klugscheißer-Modus.
9. Trainer, die angestellt sind, aber ihren Job nicht machen
Der vorangegangene Punkt bringt mich auf etwas, das die angestellten Fitness-Trainer angeht. Die meisten drehen ja regelmäßig eine Runde durch das Gym und sehen sich um. Und was tun manche beziehungsweise tun es nicht?
Wenn sie sehen, dass jemand beispielsweise an der Rudermaschine völlig falsch trainiert, laufen sie einfach vorbei und korrigieren das nicht. So kommt der Bandscheibenvorfall garantiert.
Wenn jemand falsch trainiert, gefährdet er seine Gesundheit. Darum sollten die angestellten Trainer in solchen Fällen eingreifen. Dafür werden sie schließlich bezahlt.
10. Das Gym in eine Telefonzelle verwandeln
Für Musik, die einen beim Sport antreibt, für ein Selfie oder für die Stoppuhr: Viele haben ihr Smartphone auch im Fitness-Studio dabei. Dagegen habe ich nichts. Manche aber nutzen das Ding, um im Gym zu telefonieren. Hilfe, lasst mich aus dieser Telefonzelle raus!
Abgesehen davon, dass es aus meiner Sicht peinlich ist, die Öffentlichkeit an der ausgearteten Sauftour des Vorabends oder an Beziehungsproblemen teilhaben zu lassen, interessiert es mich einfach nicht. Null. Wirklich nicht. Ist mir komplett egal.
Was stört euch beim Training im Fitness-Studio? Schreibt es in die Kommentare.