Wenn wir schon über den Mercedes AMG GT schreiben, darf der Jaguar F-Type nicht fehlen. Denn plötzlich war er wieder da.
Ganz so, als hätte seine Abwesenheit nie existiert. Dezente Linien gleiten elegant über die aus Aluminium gefertigte Karosserie. Die Rücklichter, wie zusammengekniffene Augen einer Raubkatze im Angriffsmodus und doch irgendwie unprätentiös, sein Klang laut, maskulin, dem eines ausgewachsenen Jaguars gleich. Ein Bekenntnis englischer Eleganz. Gekommen um Aufsehen zu erregen, zum Balztanz bereit.
Der im Jahr 2012 auf dem Pariser Autosalon erstmals präsentierte Jaguar F-Type ist zweierlei: einerseits eine liebevolle Verbeugung vor dem ausschließlich für die Rennstrecke konzipierten Jaguar E-Type Lightweight aus den 60er Jahren und anderseits ein krachendes Statement an die Konkurrenz. Das 1665 Kilogramm schwere Kraftpaket, in der Version des R Coupè bringt satte 550 Pferdestärken (405 kW) auf die Straße.
Ausgestattet mit einer Sound-Taste, öffnen sich beim Betätigen die Bypass-Ventile in der Abgasanlage. Dem zahmen knurren weicht sogleich ein Reviermarkierendes Brüllen. Der Roadster hat Blut geleckt und drischt in einer Fabelzeit von 4,2 Sekunden auf Tempo 100.
Präzise wie eine Klinge schneidet der in den Werken nordöstlich von Birmingham, im „Castle Bromwich“ geschmiedete F-Type durch die Landschaft und erreicht dabei Spitzengeschwindigkeiten von 300 Km/h. Sein Alleinstellungsmerkmal, trotz Heckantrieb fabulöse Kurvengeschwindigkeiten zuzulassen, ist dank des Torque Vectoring ein Kinderspiel.
Elektronische Sensoren an den Hinterrädern erkennen mögliches Untersteuern und stabilisieren das Heck des Achtzylinders. Wie an einer Schnur gezogen nimmt der Zweisitzer so jegliche Herausforderung an und schluckt die Haarnadelkurven wie ein erfrischendes Pfefferminzbonbon.
Neben dem R Coupè, welches stolze 106.800€ kostet, gesellen sich die kleinste Variante mit 340 PS und 3.0 Liter Kompressormotor, der F-Type S (380 PS) und der F-Type AWD mit einem 8 Gang-Quickshift-Automatikgetriebe und Allradantrieb. Wer Klotzen und Protzen möchte, dem sind auch in Sachen Exklusivausstattung kaum Grenzen gesetzt: Keramikbremsen kosten 8960 Euro, ein Karbondach zusätzlich 2970 €. Pompösen Sound erzeugt ein 770 Watt starkes Klangsystem einschließlich zwölf Premiumlautsprechern für 2890 €.
Einen weiteren Knalleffekt bescherte Chefentwickler Mike Cross beim Goodwood Festival of Speed im Jahr 2013 auf der Weltpremiere seines neusten Objekts der Begierde. Den F-Type Project 7, der alles bisher da gewesene in den Schatten stellt. Mit 575 PS und einer Stückzahl von nur 250 Fahrzeugen ist dies das leistungsstärkste Gefährt des englischen Autobauers aller Zeiten und damit Jaguars Krone der Schöpfung.
Technische Daten (Jaguar F-Type)
Jaguar verspricht, dass F-Type Coupe die sportlichste Raubkatze aller Zeiten sein soll. Die Karosserie ist wie beim Cabrio ebenfalls komplett aus Aluminium gefertigt, trotzdem bringt der Zweisitzer aber stolze 1.665 Kilo auf die Waage. Die schwächste Variante heißt F-Type Coupe und wird von einem 340 PS starken Sechszylindermotor angetrieben.
Die mittlere Version F-Type Coupe S verlässt sich ebenfalls auf ein Sechszylinder-Triebwerk, diesmal mit 380 PS. Die Topversion ist Jaguar F-Type Coupe R benannt und wird vom 5,0-Liter-V8 mit 550 PS und 680 Nm Drehmoment angetrieben. Für den Sprint von 0 auf 100 km/h sind nur 4,2 Sekunden nötig, die Höchstgeschwindigkeit ist bei 300 km/h abgeregelt. Die kleineren Aggregate garantieren Spurtzeiten von 5,3 und 4,9 Sekunden sowie Höchstgeschwindigkeiten von 260 und 275 km/h.
Jaguar F-Type AWD (Spätsommer 2015 im Handel) mit Allradantrieb
F-Type S Coupè (380 PS) ab 85.000€; F-Type S Cabrio (380 PS) ab 92.500 €
F-Type R Coupè (550 PS) ab 112.800€; F-Type R Cabrio (550 PS) ab 119.800 €
Bilder Quelle: jaguarusa.com