Ich wette, du hast dir auch schon einmal diese Frage gestellt: „Welcher Motor ist eigentlich in meinem Auto?“. Die Antwort ist nicht immer offensichtlich.
Mit der gemeinsamen Nutzung von Komponenten in der Auto Industrie fällt es heutzutage nicht schwer, eine Automarke mit Motoren einer anderen Marke zu finden.
Nehmen wir das Beispiel der Marke Mercedes-Benz, die Renault-Motoren verwendet. Und sie sind nicht die einzigen – ganz im Gegenteil!
Von Alfa Romeo bis Volvo lassen sich fast alle Marken hier auflisten. Um das ganze etwas interessanter zu gestalten, erwähne ich einige historische Beispiele – der Fokus liegt aber natürlich auf den aktuellen Modellen:
Alfa Romeo
Die bekannte italienische Marke verwendet (natürlich) Motoren der FCA-Gruppe (Fiat Chrysler). Zusätzlich verwenden bestimmte Alfa Romeo Modelle Motoren von Ferrari. Dies geschieht obwohl Ferrari nicht mehr zur FCA-Gruppe gehört. Die Giulia und die Stelvio, schalten die Quadrifoglio-Version zu einer Ferrari Source-Engine. In allen anderen Versionen werden nur FCA-Motoren verwendet. In der Vergangenheit gab es auch Alfas mit amerikanischen Motoren. Der Alfa Romeo 159 hat Motoren von General Motors (Benzin – 2.2 und 3.2 V6) verwendet – obwohl wesentlich modifiziert.
Aston Martin
Im Jahr 2016 haben Aston Martin und Mercedes-AMG einen Vertrag über den Austausch von Technologien elektronischer Systeme und V8-Motoren unterzeichnet. Die V12-Motoren sind weiterhin 100% von Aston Martin, aber die Grundlage der V8-Motoren stammt vom Mercedes-AMG M178 4.0 Motor.
Audi
Audi verwendet Motoren der Volkswagen Gruppe. Kleinere Motoren sind die gleichen wie bei SEAT, Volkswagen und Skoda. Die größeren Motoren werden mit Porsche, Bentley und Lamborghini geteilt.
Bentley
Außer dem Mulsanne, der auf den bereits 60 Jahre alten 6.75 V8-Motor zurückgreift, verwenden
alle anderen Modelle von Bentley Motoren des Volkswagen Konzerns. Laut dem deutschen Riesen ist die Marke Bentley der Grund für die Entwicklung des neuen W12 Blocks.
BMW / MINI
Heutzutage werden alle BMW- und MINI-Motoren selbst entwickelt. Wenn wir aber ein paar Jahre zurückblicken, finden wir 1.6 HDI Motoren der PSA-Gruppe in die kleinen MINIs. Schauen wir noch weiter zurück, bis in die erste MINI Generation, so finden wir Dieselmotoren von Toyota (1,4 D4-D) und Benzinmotoren von Tritec. Was ist Tritec? Tritec Motors war das Ergebnis einer Allianz zwischen Chrysler und Rover (damals einer Tochtergesellschaft von BMW) für die Produktion von kleinen Vierzylinder-Motoren. Im Jahr 2007 ist BMW aus der Partnerschaft ausgetreten.
Bugatti
Erstaunlicherweise ist die technologische Basis des W16 8.0 Liter Blocks im Bugatti Chiron/Veyron, die gleiche wie im VR6 Motor von Volkswagen. Der gleiche Motor findet sich auch im Golf VR6 oder Sharan 2.8 VR6. Natürlich sind die Einzelteile heute etwas moderner. 1500 PS sind aber nach wie vor 1.500 PS!
Citroën
Citroën nutzt Motoren der PSA-Gruppe bzw. die gleichen Motoren, die auch Peugeot verwendet. Nichtsdestotrotz finden wir eine Ausnahme, wenn wir in die 60er Jahre zurückblicken. Der Citroën SM V6-Motor kommt aus dem Hause Maserati. Eine einzige Katastrophe wenn wir über Zuverlässigkeit sprechen!
Dacia
Dacia verwendet Renault-Motoren. So sind zum Beispiel im Sandero die gleichen Motoren wie im Clio 0.9 TCe und 1.5 dCi.
Ferrari
Ein Ferrari verwendet nur Ferrari-Motoren. Ansonsten ist es kein Ferrari. Siamo d’accordo?
FIAT
Derzeit nutzt FIAT nur eigene FCA-Motoren, es gibt aber einige Ausnahmen. So zum Beispiel der FIAT DINO aus der Dekade von 60/70, der einen Ferrari-V6-Motor verwendet. In früheren Zeiten enthielt die neueste Generation des Croma einen GM-Motor 2.2. Den gleichen Motor konnten wir in Modellen wie dem Opel Vectra finden.
Ford
Betrachten wir nur Ford of Europe. Heute werden alle Modelle von Ford selbst entwickelt. Der 1.0 Ecoboost Motor braucht keine Einführung… Natürlich gab es im Laufe der Geschichte einige Ausnahmen. Wir erinnern uns an den Lotus-Ford Escort MK1 aus den 60ern, der auf den bekannten Big Ventil Elan zurückgreift. Oder die Escort RS Cosworth aus den 90ern, bei der Motoren der britischen Niederlassung verwendet wurden. Weiter mit der „Welle“ des Sportwagens, griff die vorherige Generation des Focus RS auf einen Fünfzylindermotor von Volvo zurück. Heute ist es der Motor 2.3 Ecoboost, der die Freuden der Eile möglich macht. In „normalen“ Modellen vor ca. 10 Jahren haben wir Allianzen mit dem französischen Konzern PSA gefunden. Der Ford Focus verwendete viele Jahre die 1.6 HDI der PSA-Gruppe. Dank eines Joint Ventures haben Ford und PSA zudem gemeinsame Motoren produziert, wie im Fall des 2.7-Liter-V6 HDI.
Honda
Honda ist der weltweit größte Hersteller von Benzinmotoren weltweit. Um diesen Status zu behalten, werden natürlich keine anderen Motoren-Marken verwendet.
Hyundai
Wusstest du, dass Hyundai der 5. größte Automobilhersteller ist? Neben Autos produziert Hyundai auch Computerteile, Industriemaschinen, Schiffe und metallurgische Komponenten. Das heißt, Hyundai produziert seine eigenen Motoren. Hyundai teilt aber seine Motoren mit der Marke Kia, die mit zum südkoreanischen Riesen gehört.
Jaguar
Heutzutage nutzt Jaguar eigene Motoren. Seitdem Jaguar und Land Rover von der indischen TATA-Gruppe erworben wurden, haben sie sich große Investitionen in die Wiederherstellung der Marke vorgenommen. Vorher verwendete Jaguar Motoren von Ford.
Jeep
Neben der Chrysler Source-Engine in den kompaktesten Modellen wie dem Renegade, verwendet Jeep FIAT Motoren. Jeep gehört ebenfalls zur FCA-Gruppe.
KIA
Die KIA-Motoren stammen aus dem Hause Hyundai. Wie bereits oben erwähnt gehört Kia zur Hyundai Group.
Lamborghini
Trotz Zugehörigkeit zur Volkswagen-Gruppe verwendet Lamborghini exklusive Motoren, beispielsweise den Aventador V12-Motor. Der Huracán nutzt bereits einen V10-Motor, baugleich der Maschine im Audi R8.
Lancia
RIP – Ruhe in Frieden … wir führen Lancia hier nur auf, um der Marke zu gedenken.
Land Rover
Was wir über Jaguar geschrieben haben, gilt auch für Land Rover. Dank großer Investitionen der TATA-Gruppe genießt Land Rover eine bemerkenswerte finanzielle Gesundheit. Diese spiegelt sich auch in der Verwendung der eigenen Technologie wider. Im Laufe seiner Geschichte, hat Land Rover eigene Motoren sowie Motoren von BMW und PSA (der Motor 2.7 V6 HDI) genutzt.
Lexus
Neben eigenen Motoren verwendet die japanische Premiummarke bis heute Antriebe von Toyota. Logisch, denn Lexus gehört zu Toyota.
Lotus
Lotus verwendet derzeit Toyota-Motoren, die dank mechanischer Upgrades eine enorme Leistungssteigerung erfahren haben. Beispiele? Lotus Evora, Elise und Exige. In der Vergangenheit haben wir Lotus mit Motoren von Ford und Rover gesehen – die berühmte K-Serie.
Maserati
Die V8-Motoren Granturismo, Lift und Quattroporte wurden in Verbindung mit Ferrari entwickelt. Die V6-Motoren kommen von Chrysler (Pentastar V6). Dank Überfütterung wurden die Motoren mehrere male verändert. Die Endmontage fand bei Ferrari in Modena statt.
Mazda
Mazda ist ein Paradigma. Die Marke behält ihre Unabhängigkeit (nicht in einer Gruppe) und beharrt trotz ihrer geringen Größe im Vergleich zu anderen Marken darauf, ihre eigenen Motoren zu entwickeln … Und ist damit sehr erfolgreich. Die aktuellen Skyactiv Motoren sind gute Beispiele für Zuverlässigkeit und Effizienz. Wir erinnern daran, dass Mazda in der Vergangenheit zum Ford Universum gehörte und damals natürlich auf Motoren der amerikanische Marke zurückgriff.
Mercedes-Benz
Eine Geschichte, für die schon Unmengen an Tinte geflossen sind. Die Fanatiker waren natürlich mit der Nachricht nicht zufrieden. Mit der Ankunft der aktuellen Generation der Klasse A, verwendete Mercedes den Dieselmotor von Renault. Die 180 d Version fand sich in den Modellen der Klasse A, B, GLA, während das Modell CLA, die 1.5 dCi 110 PS der französischen Marke verwendet. Auch die C-Klasse entging nicht der Französisch-Invasion. Das C200-Modell D verwendet den entsprechenden 1.6 dCi 136 PS Motor von Renault. In all diesen Modellen bedeutet die Verwendung fremder Motoren für Mercedes-Benz, dass die Qualitätsparameter der Motoren eingehalten sind. Ketzerei oder nicht, die Verkaufszahlen sagen etwas anders. Mercedes hat noch nie zuvor so viele Autos verkauft. Für alle anderen Modelle verwendet Mercedes zu 100% eigene Motoren.
Mitsubishi
Wie in den japanischen Marken üblich nutzt auch Mitsubishi eigene Motoren in den Benzin-Versionen. In den ASX Versionen finden wir aber PSA Dieselmotoren. Was die Dieselmotoren betrifft finden wir das gleiche Muster in der Vergangenheit. Der MPV Mitsubishi Grandis 2.0 TDI-Motor 140 PS kommt von Volkswagen und der Outlander aus der PSA-Gruppe – sogar die Plattform wurde dabei geteilt.
Nissan
Wir bei Ford beschränken wir die Analyse auf Europa. Die Mehrheit der Nissan-Modelle (X-Trail, Qashqai, Juke und Pulsar) verwenden Motoren aus der Renault-Nissan Allianz. Die Motoren der exklusivsten Modelle, wie dem 370 Z und dem GT-R, sind selbst produziert.
Opel
Mit Ausnahme des 1.3 CDTI (FIAT Herkunft) sind derzeit alle Modelle der deutschen Marke mit Opel Motoren ausgestattet. Für die Geschichte bleibt die Verwendung von Dieselmotoren von Isuzu.
Peugeot
Wir haben nicht viel über die Peugeot-Motoren zu sagen. Peugeot nutzt die Motoren der PSA-Gruppe. Robuster Mechanismus, effizient und geschont. Der 1.6-Liter-THP ist einer der besten seines Segments.
Porsche
Mit Ausnahme des Antriebsstrang und den gegenüberliegenden Zylindern werden dei Modelle 911 und 718 mit dem 918 Spyder V8 und V10 aus dem Carrera GT von Volkswagen produziert.
Renault Motoren
Renault nutzt Renault-Motoren. Das war schon immer so. Die französische Marke hatte es nie nötig, andere Marken zu verwenden. Die Kostenaufteilung mit Nissan, Dacia und Mercedes-Benz ist ein wesentlicher Mehrwert.
Rolls-Royce
BMW… wie ein Sir! Obwohl der V12-Motor der britischen Marke nur intern verwendet wird, stammen viele Einzelteile von der bayerischen Marke.
SEAT
Die spanische Marke verwendet genau die gleichen Motoren we Volkswagen – nur mit dem kleinen aber feinen Unterschied in Sachen Lebensqualität der Komponenten.
Skoda
Wie SEAT verwendet auch Skoda Motoren von Volkswagen. Wie beim SEAT führen die Skoda Ingenieure kleine Anpassungen durch, um den Charakter des Motors zu optimieren. In Sachen Lebensqualität finden sich bei den Komponenten keinen Unterschiede.
Smart
Derzeit sind alle Modelle von Smart mit Renault-Motoren ausgestattet. In den ersten Generationen der Modelle ForTwo, ForFour und Roadster/Coupé wurden Motoren japanischen Ursprungs verbaut (Mitsubishi).
Suzuki
Die Benzinmotoren entstammen der Eigenmarke. Was die Dieselmotoren angeht greift Suzuki auf die Mechanik der FCA-Gruppe zurück.
Toyota
Toyota bastelt in den meisten Fällen die Motoren selbst. In Europa gibt es eine Ausnahme im Bereich der Dieselmotoren. Dank einer Vereinbarung mit BMW verwendet der Toyota Avensis einen 2.0-Liter 143 PS Motor der bayerischen Marke.
Volkswagen
Ratet mal … Richtig: Volkswagen setzt auf Volkswagen Motoren. Der Volkswagen-Konzern ist der weltgrößte Autohersteller.
Volvo
Nach mehreren Jahren unter dem Dach von Ford ist Volvo heute eine eigenständige Marke. Gekauft wurde sie zu Beginn dieses Jahrzehnts von einer Gruppe chinesischer Investoren. In der Vergangenheit wurden Motoren von Ford, Renault und PSA eingesetzt. Heutzutage werden alle Motoren von Volvo selbst entwickelt und hergestellt. Die neue Motorenfamilie VEA (Volvo Engine Architecture) ist vollständig modular aufgebaut und ermöglicht eine gemeinsame Nutzung von Komponenten zwischen den Versionen Benzin und Diesel von bis zu 75%. Zusätzlich zu den neuen Blöcken präsentiert Volvo auch neue Technologien wie Power Pulse.