10 Jahre, 18 Filme, sechs TV Shows und jede Menge One-Shots. Das ist die beeindruckende Bilanz des Marvel Cinematic Universe. Und alle Filme haben auf ein Ereignis zugesteuert: Den Auftritt des Titanen Thanos.
Iron Man, Captain America, Black Panther, Spider-Man, die Guardians of the Galaxy, Doctor Strange und viele mehr müssen sich knapp 150 Minuten auf der Leinwand teilen. Kann das funktionieren? Können so viele Stars in einen Film gepackt werden, ohne dass jemand in den Hintergrund rückt?
Die Antwort ist ein unglückliches Ja und Nein. Zwar bekommen Schwergewichte wie Iron Man (Robert Downey Jr.), Dr. Strange (Benedict Cumberbatch) oder Thor (Chris Hemsworth) ausreichend Screentime – doch einige Charaktere stehen klar im Vordergrund, während andere eher eine Nebenrolle spielen. Von Marvel-Boss Kevin Feige gab es aber schon Andeutungen, dass Charaktere die in Infinity War eher in den Hintergrund gerückt sind, in Avengers 4 (Mai 2019) wieder eine wichtigere Rolle spielen werden.
Infinity War – der längste MCU Film bisher
Kein anderer Film hatte eine so lange Laufzeit wie Infinity War. Doch wer nun Angst hat sich im Kino zu langweilen, kann sich beruhigt zurücklehnen: Die Zeit vergeht wie im Flug. Das Tempo wird konstant hochgehalten, die Action ist packend und in jedem Moment könnte etwas Unerwartetes passieren.
Viel Zeit im Film wird außerdem der Geschichte und den Motiven von Thanos gewidmet. Nach einigen enttäuschenden Bösewichten (Malekith aus Thor 2, Darren Cross/Yellow Jacket in Ant-Man, Whiplash bei Iron Man 2) liefert Marvel einen Gegner mit Tiefgang und tatsächlicher Motivation.
Zu sehr sollte diese jedoch nicht hinterfragt werden, immerhin befinden wir uns noch immer in einer Comicverfilmung. Thanos Beweggründe unterscheiden sich dabei von denen der Comics, sein Ziel ist jedoch das gleiche.
Deutlich düsterer als seine Vorgänger
Dass wir keine Comedyshow à la Thor: Tag der Entscheidung oder Guardians of the Galaxy (Vol. 1) erwarten konnten war abzusehen. Dagegen hat das Regisseur Team um die Brüder Anthony und Joe Russo den Ton deutlich verhärtet. Das Schicksal der Erde und gar des Multiversums steht schließlich auf dem Spiel.
Ganz so düster wie die DC Counterparts ist es jedoch nicht. Charaktere wie Star Lord (Chris Pratt) oder Spider-Man (Tom Holland) können schließlich nicht aus ihrer Haut. Und wenn zwei so gigantische Egos wie Iron Man und Doctor Strange aufeinandertreffen sind einige lockere Sprüche garantiert.
Infinity War: Ein erstes Ende des MCU?
Das größte Problem, das Avengers: Infinity War hat, ist ein ganz simples: Der Film kann nicht für sich selbst stehen. Er ist das Produkt von 10 Jahren MCU. Zugegeben, wer sich den Film im Kino anschaut, hat vermutlich die vorherigen Filme ebenfalls gesehen. Wer sich mit den bisherigen Superhelden Filmen nämlich nicht auskennt, der wird einige Fragen haben.
Fazit
Wer die bisherigen Filme gesehen hat, wird Infinity War sicherlich auch im Kino schauen. Und es wird sich lohnen. Endlich haben wir einen wirklich gefährlichen Bösewicht und mit allen Vertragsverhandlungen, Gerüchten und Diskussionen um den Film weiß man nie, welche Superhelden am Ende noch stehen.
Infinity War wird allen Erwartungen gerecht und nach Ende des Films würden wir am liebsten die Zeit direkt um ein Jahr vorspulen. Dann kommt ja Avengers 4.
Abschließend kann nur eines gesagt werden: Infinity War ist die Comicverfilmung, auf die wir alle gewartet haben und das Warten hat sich definitiv gelohnt.
Oh, wie immer gilt natürlich: Erst das Kino verlassen wenn der letzte Abspann gelaufen ist!