Brazzo bekommt eine neue Rolle und wir gönnen es ihm! Es ist gefühlt eine Ewigkeit her, dass Matthias Sammer die Brocken beim deutschen Rekordmeister hingeschmissen hat und die Stellung des Sportdirektors vakant wurde.
Der Mister FC Bayern der letzten Jahre, Phillip Lahm, wollte den Job nicht. Zu wenig Vollmachten, zu viel Einfluss für Hoeneß und Rummenigge. Neben diesen Granden zu bestehen wird auch für den Bosnier Salihamidzic nicht leicht – Lahm hatte darauf wenig Lust.
Wer ist dieser Brazzo eigentlich?
Am 1. Januar 1977 im heutigen Bosnien Herzegowina geboren, zog es den kleinen Brazzo schon früh in die weite Welt hinaus. Während des Bosnienkrieges floh er 1992 zu Verwandten nach Hamburg. Nach einigen Jahren Jugendabteilung beim HSV reichte es für den Durchbruch bei den Profis. Hassan Salihamidzic, wie Brazzo mit bürgerlichem Namen heißt, war von Anfang an als Arbeiter auf dem Platz bekannt.
Der große Durchbruch gelang ihm bei den Münchner Bayern
1998 lief sein erster Profivertrag beim HSV aus – es hagelte Angebote aus ganz Europa. Doch Brazzo entschied sich gegen den FC Barcelona, Manchester United und andere europäische Schwergewichte und ging zum FC Bayern. Galt er in Hamburg schon als einer der Besten, reifte er in München zu einem Spieler von internationalem Format.
In München gewann er in der Zeit von 1998 – 2007, in der er 30 Tore in 237 Spielen erzielte, 6 Mal die Deutsche Meisterschaft, 4 Mal den DFB-Pokal, 4 Mal den Ligapokal und jeweils einmal Weltpokal und Champions League.
Karriereausklang in Bella Italia und in Wolfsburg
Was sich mancher Mann im fortgeschrittenen Berufsalter wünscht, machte Brazzo wahr – er schloss seine Karriere im schönen Italien ab. Vier Jahre bei Juventus Turin gefolgt von einem zweijährigen Gastspiel beim VFL Wolfsburg, markierten den Schlusspunkt der abwechslungsreichen Karriere des Bosniers.
Seine Liebe zu seinem Ex-Club
Doch Brazzo konnte offensichtlich nicht ohne Fußball und der Deutsche Fußball nicht ohne ihn. Denn neben seiner Tätigkeit als Fußballexperte für den ZDF war Brazzo zuletzt vor allem als Markenbotschafter für den FC Bayern München aktiv. Nun also läuft ab dem 31.07.2017 ein neues Kapitel im Leben des Hassan Salihamidzic. Man darf gespannt sein, wie der Novize sich in Sachen Sportdirektortätigkeit schlägt.
Die Bayern gehen ein Risiko – aber ein kalkuliertes
Denn letztlich ist Brazzo vor allen Dingen eines – beliebt bei den Bayernfans. Klar, er ist ein Sprachgenie, spricht Bosnisch, Italienisch, Spanisch, Englisch und Deutsch fließend. Dazu kommt dass er inzwischen zumindest europaweit als sehr gut vernetzt gilt.
Und doch hat er keinerlei Erfahrung, wenn es darum geht Bindeglied zwischen Mannschaft und Trainer, zwischen Trainerteam und Vereinsspitze zu sein. Diese Erfahrungen ausgerechnet direkt beim FC Bayern zu sammeln ist schon einem Christian Nerlinger nicht nachhaltig gelungen.
Das sind die Aufgaben des neuen Sportdirektors
Dabei dürfte Brazzos Arbeitsalltag in den nächsten Monaten durchaus spannend werden. Als 24 Stunden Job an 7 Tagen in der Woche hatten die Verantwortlichen des Rekordmeisters den Sportdirektorposten bezeichnet. Bei allen Vertrags- und Transferverhandlungen soll der neue starke Mann im Verein in Zukunft dabei sein.
Außerdem wird er in jedem Trainingslager und bei jedem Spiel ganz nah an der Mannschaft sein. Bleibt dem sympatischen Bosnier zu wünschen, dass er sein Lachen bewahrt und nicht, wie mancher Vorgänger, deutlich vor Ende seines Vertrags aus dem Amt ausscheidet.
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Wir sind gespannt, ob so ein sympathischer Ex-Spieler dort überleben wird und drücken Brazzo die Daumen!
Titelbild Quelle: fcbayern.tv Youtube Video