Nacktbaden wurde lange Zeit als Phänomen der neuen Bundesländer zugeschrieben. Im Osten feierten sie den Körperkult, im Westen wurde die neue Badehose züchtig präsentiert. Soweit die vergangenen Zeiten der 70er und 80er Jahre.
Mit sinkender Schamgrenze und neuen Sittenbildern hat sich die Lust an FKK längst über Grenzen hinweg gesetzt. Der Clip am Beitragsende gibt zeigt dir, was geht und was nicht geht beim Sonnenbaden inklusiver nahtloser Bräune.
FKK grenzenlos
Die Fan-Gemeinde nackter Haut am Strand ist mit dem Wandel des Selbstbewusstseins, des Fitnessbooms und dem Wunsch nach Zurschaustellung deutlich angestiegen. Was auf Instagram-Profilen und Twitter-Accounts ungeniert gezeigt und geteilt wird, platziert sich nun auch unter freiem Himmel.
Wurde früher noch verschämt zur Seite geblickt, wenn sich Brüste und Penisse fremder Menschen ungebeten ins Sichtfeld schoben, wird heute eher hingeschaut. Im Zweifel konntest du den nackten Körper über Dating-Apps schon unlängst begutachten. Ein müdes „Ah, kenn ich.“ ist die wahrscheinlichere Reaktion als ein ungläubiger Blick.
Was in sozialen Netzwerken breit zur Schau gestellt wird, ist am Strand oder in der Therme für viele Badegäste noch immer ein Grund zur Scham. Aber warum? So offen wie wir uns digital geben, sind wir am Ende vielleicht doch noch nicht. Den Körper erkennt der eine oder andere als seinen eigenen Tempel an, der Rest weiß nicht so recht wohin damit, wenn Badehose und Bikini fehlen.
?tagged=fkkstrand
Leitfaden zur Ganzkörperbräune
Dabei ist es recht einfach das FKK-Feeling zu genießen und einfach einmal alles nach natürlicher Laune hängen zu lassen. Kleine, ungeschriebene Regeln und ein simpler Verhaltenskodex machen es auch Anfängern leicht, den Badeurlaub nackend zu verbringen.
Glotzen und Fotografieren gehören zu den wichtigsten No-Gos im FKK-Bereich. Stell dir vor, in der Sauna zückt jemand sein Handy und macht ein Panorama von der Saunagruppe – ziemlich uncool, wenn vorher nicht gefragt wurde. Alles, was unvorteilhaft liegt, will niemand auf Bild verewigt haben.
Gleiches gilt für den Wohlfühlabstand untereinander. Angezogen bewahrst du immer einen gewissen Abstand zu deinem Gegenüber ohne die persönliche Grenze zu überschreiten. Nackt gilt diese Grenze erst recht. Klingt einfach. In der Umsetzung herrschen bei Neulingen weithin Umgangsformen, die mit FKK wenig zu tun haben.
?tagged=nakedbungee
Nackt am Strand ≠ Sex am Strand
Es mag verlockend klingen: Sommer, Sonne, Strand und nackte Haut. Eine Einladung zum wilden Sex unter freiem Himmel ist das noch lange nicht. Wer sich in der freien Natur vergnügen will, sollte in Abgeschiedenheit und fern vom Trubel seinem Drang nachgehen. Am Urlauberstrand für jede Altersgruppe ist es definitiv unangebracht. Abgesehen davon, braucht FKK nicht als Ausrede dafür herhalten.
Provokation gehört nicht zum Regelwerk der Freikörperkultur-Fans. Sei es mit Sex, Zärtlichkeiten oder plötzlichem Hüllen-fallen-lassen im Textilbereich. Wer das verinnerlicht, muss keine Angst vor der eigenen Nacktheit oder der hüllenlosen Anwesenheit anderer haben.
Die Aufruhr um nackte Personen am Strand sollte in diesem Sommer kein Problem darstellen. Wer sich selbst akzeptiert und seinen Körper liebt, kann auch in der Realität entspannt unterwegs sein. Und wozu lohnt sich sonst das ganze Trainieren im Studio?
Wer sich als FFK-Jünger am Strand nicht zu erkennen geben will, der kann sich im folgenden Clip Anregungen holen, was noch alles ohne Kleidung geht – von Brunch bis Yoga.
Titelbild Quelle: instagram.com