DFB-Pokal: Wer fährt nach Berlin? Bayern, Bremen, Leipzig oder der HSV

Nur noch einen Schritt sind die vier Halbfinalisten im DFB-Pokal vom großen Finale in Berlin am 19. Mai entfernt.

Setzen sich am Ende die Favoriten durch?

HSV – dank Pokal aus der Krise?

Im ersten Halbfinale trifft am Dienstag mit dem HSV, der letzte im Pokal verbliebene Zweitligist auf den hohen Favoriten aus Leipzig. Für die Hamburger kommt das Spiel dabei genau zum falschen Zeitpunkt: In der Liga konnte man keines der letzten fünf Partien gewinnen, wodurch die Norddeutschen aktuell nur noch zwei Punkte vor dem ärgsten Verfolger aus Paderborn liegen. Neben der kleinen Ergebniskrise bereitet auch die eigene Heimschwäche den Hanseaten große Sorgen. Schon vier Niederlagen musste das Team von Trainer Hannes Wolf im Volksparkstadion einstecken – darunter auch peinliche Klatschen wie das 0:5 gegen Regensburg oder das 0:3 gegen Holstein Kiel.

Ganz anders hingegen die Lage bei den Leipzigern: Die Bullen sind aktuell in einer Top-Verfassung und wollen unbedingt zum ersten Mal in ihrer Vereinsgeschichte ins Pokalendspiel einziehen. Insgesamt sind Timo Werner & Co. bereits seit 14 Spielen ungeschlagen und kassierten dabei lediglich sechs Gegentore. Besonders die Auswärtsstärke von RB ist beeindruckend: Im Jahr 2019 gewannen die Sachsen jedes (!) Auswärtsspiel und festigten damit zurecht ihren dritten Platz im deutschen Fussball-Oberhaus. Auch im direkten Duell der beiden Kontrahenten hat Leipzig die Nase vorn: In bislang vier Spielen gewannen die Bullen zwei Mal, bei einem Remis sowie einer Niederlage.

Und trotzdem dürften die Hamburger berechtigte Hoffnungen auf das erste Pokalfinale seit 1987 haben. Mit ihren Fans im ausverkauften Stadion ist auch gegen die starken Leipziger eine Überraschung nicht auszuschließen, zumal der Pokal bekanntlich seine eigenen Gesetze hat. Wie man einen Bundesligist schlägt, hat der HSV in dieser Saison auch schon bewiesen: Bereits im Achtelfinale konnten sie im Februar den abstiegsgefährdeten 1. FC Nürnberg schlagen. Dass mit RB Leipzig aber ein ganz anderer Brocken wartet, ist wohl allen Hamburgern bewusst. Sollten die Bullen ihre Form der vergangenen Spiele bestätigen, wird die Rangnick Truppe die Partie wohl für sich entscheiden.

Bayern gegen Werder – auf dem Papier eine klare Sache

Das Top-Duell steigt aber am Mittwochabend im Weser Stadion, wenn der SV Werder Bremen den FC Bayern München empfängt. Glaubst du den Statistiken, spricht allerdings nur wenig für eine Bremer Überraschung. Die Münchner konnten die letzten 19 Duelle gegen die Grün-Weißen alle gewinnen, wodurch man wohl von einem Lieblingsgegner des FCB sprechen kann. Erst am vergangenen Wochenende mussten die Elf von Florian Kohfeldt in der Allianz Arena eine 0:1 Niederlage einstecken.

Was den Bremern allerdings Mut machen sollte, ist die bisherige Pokal-Saison. Sowohl den BVB als auch Schalke 04 konnten Kruse & Co. auswärts schlagen und zogen verdientermaßen ins Halbfinale ein. Die Bayern hingegen hatten im Viertelfinale mit dem Underdog aus Heidenheim gehörig Probleme. Obwohl man zuhause vor eigenem Publikum spielte, blamierte sich der Rekordmeister beinahe und kam mit einem blauen Auge davon. Nachdem die Kovac Truppe zeitweise sogar in Rückstand gelegen war, konnte der FCB am Ende eines irren Spieles mit 5:4 den Einzug in die Runde der besten Vier feiern.

Fakt ist, für beide Mannschaften steht in diesem Halbfinale viel auf dem Spiel. Die Hanseaten haben in der Bundesliga bereits vier Punkte Rückstand auf einen Europapokal-Platz, könnten aber dank eines möglichen Pokalsieges trotzdem den Einzug ins internationale Geschäft feiern. Vermutlich können die Werderaner nur so ihren wichtigsten Spieler Max Kruse von einem Verbleib über die Saison hinaus überzeugen.

Die Bayern hingegen wollen nach ihrem bitteren Aus in der Champions League unbedingt das Double holen, um die Saison doch noch erfolgreich abzuschließen. Außerdem werden die Münchner alles daran setzen, die letztjährige Pokalfinal-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt wieder gutzumachen.

Es deutet also alles auf einen harten Pokalfight hin, der womöglich erst im Elfmeterschießen einen Sieger hervorbringt.

Andreas Urban

Andreas studiert aktuell Wirtschaft mit den Schwerpunkten Marketing und Medien. Seine größte Leidenschaft ist der Fussball, worüber er neben anderen Sportarten, Medien & Gaming am liebsten Texte schreibt.