Heute rollt auch in Deutschland endlich wieder der Ball, wenn mit dem Auftaktkracher Hoffenheim gegen Bayern die Rückrunde beginnt.
Die Münchner stehen dabei schon gewaltig unter Druck, beträgt der Abstand auf den Tabellenersten Borussia Dortmund immerhin stolze sechs Punkte. Dass in einer langen Rückrunde allerdings noch alles passieren kann, zeigen zwei der größten Rückrunden-Aufholjagden der Bundesliga.
BVB-Katastrophensaison mit Happy End
Die Dortmunder spielten in der Saison 2014/15 mit den damals frischgebackenen Weltmeistern Mats Hummels, Erik Durm, Kevin Großkreutz und Mathias Ginter eine desolate Hinrunde. Der schmerzhafte Abgang von Robert Lewandowski zu den Bayern konnte weder von 19 Millionen-Mann Ciro Immobile, noch von Rückkehrer Shinji Kagawa kompensiert werden. Nach dem 17. Spieltag stand der BVB mit lediglich 15 Punkten auf Platz 17 der Tabelle – punktgleich mit dem Letzten aus Freiburg.
Dass der Verein am Ende nicht sogar um den Abstieg kämpfen musste, konnten sie einer starken Rückrunde verdanken. Vor allem Pierre Emerick Aubameyang zeigte ab dem 18. Spieltag seinen Torinstinkt und steuerte in der Rückrunde elf Treffer bei.
Nach 34 Spieltagen standen für die Dortmunder 46 Punkte auf der Habenseite, was in der Tabelle Platz sieben bedeutete. Das Team konnte also ganze zehn (!) Plätze gutmachen und schaffte es tatsächlich noch, sich für die Europa League zu qualifizieren. Trotzdem verließ Kulttrainer Jürgen Klopp am Ende der Saison nach sieben Jahren den Verein, damit beim BVB ein Neustart vollzogen werden konnte.
Das Wunder von Wolfsburg
Für die überraschendste Aufholjagd in der Bundesliga-Geschichte sorgte der VFL Wolfsburg in der Saison 2008/2009. Obwohl das Team unter dem damaligen Trainer Felix Magath nach 17. Spieltagen lediglich den 8. Platz belegte und bereits neun Punkte auf die TSG Hoffenheim sowie den FC Bayern hatte, holten sich die Niedersachen am Ende erstmal die Meisterschale.
Kaum jemand hätte vor der Saison mit einem solchen Ergebnis gerechnet, spielten die Wolfsburger doch davor oft gegen den Abstieg. Höhepunkt ihrer grandiosen Saison war sicherlich der 5:1 Heimsieg die Bayern, die sich am Ende mit dem zweiten Tabellenplatz begnügen mussten.
Großen Anteil am Überraschungscoup der Wolfsburger hatte das magisches Offensivdreieck- bestehend aus Grafite, Edin Dzeko sowie Zvjezdan Misimovic. Mit 28 Treffern wurde der Brasilianer am Ende Torschützenkönig der Bundesliga, dicht gefolgt von seinem bosnischen Teamkollegen (26). Dadurch sind die beiden bis heute das erfolgreichste Stürmer- Duo der Geschichte im deutschen Fussball-Oberhaus und schafften im Trikot des VFL historisches.
Nicht weniger wichtig war ihr damaliger Spielmacher Misimovic, der insgesamt 20 Assists lieferte und somit ebenfalls einen Rekord aufstellte, der bis heute lediglich von Kevin de Bruyne erreichte wurde. So steil der Aufstieg des Vereins in diesem Jahr war, so schnell ging es in der kommenden Saison auch wieder bergab: Mit Platz acht und ganzen 20 Punkten Rückstand auf Meister Bayern München konnten sie sich nicht einmal mehr für den internationalen Wettbewerb qualifizieren.