Nach langer Sommerpause hat das Warten endlich ein Ende! Mit dem Auftaktspiel Bayern München gegen Hertha BSC startet die Bundesliga am Freitag in ihre 57. Saison. Grund genug also, um drei potenzielle Überraschungsmannschaften der diesjährigen Spielzeit unter die Lupe zu nehmen.
Falls du es noch nicht wusstest: Dortmund wird Meister! Das sagen zwar nicht die Quoten, aber die meisten Abstimmungen, wenn man die Fans aller Vereine fragt. Bayern hat sich nicht wirklich verstärkt. Wenn Dortmund den Titel holen will, dann dieses Jahr.
Union Berlin
Nachdem „die Eisernen“ in der vergangenen Saison den VFB Stuttgart in der Relegation ausschalteten, war der Jubel über den ersten Bundesligaaufstieg der Vereinsgeschichte riesig. Trotzdem hat der Aufsteiger aus Berlin in der neuen Spielzeit natürlich nur ein Ziel vor Augen: Den Klassenerhalt.
Dafür haben die Verantwortlichen des Klubs während der Sommerpause ganze Arbeit geleistet. Insgesamt 13 (!) Neue wurden geholt, um den Kader erstligatauglich zu gestalten. Die prominentesten Neuzugänge waren dabei Christian Gentner, Anthony Ujah sowie Neven Subotic. Alle drei verfügen über enorme Bundesliga-Erfahrung und dürften eine große Rolle bei den Berlinern spielen. Da aus der Aufstiegsmannschaft lediglich Robert Zulj (war von der TSG Hoffenheim ausgeliehen) und Marcel Hartel (Wechsel zu Arminia Bielefeld) den Verein verließen, verlor das Team keineswegs an Qualität.
Fazit: Schlagen die Neuzugänge ein, ist Union Berlin trotz Außenseiterrolle der direkte Klassenerhalt auf jeden Fall zuzutrauen.
Hertha BSC Berlin
Auch vom zweiten Hauptstadtklub erwarten wir in der neuen Spielzeit einiges. Nach der fünfjährigen Amtszeit von Pal Dardai soll nun mit Neu-Trainer Ante Covic frischer Wind in die Mannschaft gebracht werden. Besonders in der Offensive stehen dem 43-Jährigen Kroaten zahlreiche Optionen zur Verfügung: Neben den erfahrenen Vedad Ibisievic und Salomon Kalou hat der Verein mit Davie Selke und Neuzugang Dodi Lukebakio zwei junge, torgefährliche Stürmer in ihren Reihen. Besonders auf dem 21-Jährigen Belgier ruhen die Hoffnungen der „alten Dame“, die insgesamt stolze 20 Millionen Euro für den Stürmer an den FC Watford überwiesen.
Zusätzlich zum Rekordeinkauf holte man mit Eduard Löwen, Dedrick Boyata sowie Daishwan Redan Spieler, die den Kader in der Breite deutlich verbessern. Die wichtigste Mitteilung war im Sommer allerdings der Erhalt von Mittelfeldspieler Marko Grujic. Der 23-Jährige wurde erneut für ein Jahr vom FC Liverpool ausgeliehen und zieht auch in der kommenden Saison die Fäden im Mittelfeld der Herthaner.
Fazit: Die Hertha konnte ihren Kader sinnvoll verstärken und besitzt eine vielversprechende Mischung aus alten und jungen Spielern. Ein Europa League-Platz scheint endlich wieder im Bereich des Möglichen zu sein.
TSG 1899 Hoffenheim
Die Hoffenheimer könnten zur Überraschungsmannschaft der neuen Saison werden – allerdings in negativer Hinsicht. Grund hierfür ist die (bisher) turbulente Transferphase der Sinsheimer: Durch die Verkäufe von Joelinton (Newcastle United), Kerem Demirbay (Bayer Leverkusen), Nadiem Amiri (Bayer Leverkusen) sowie Nico Schulz (Borussia Dortmund) nahm der Verein zwar über 100 Millionen Euro an Transfereinnahmen ein, verlor aber auch vier absolute Stammspieler. Doch nicht nur Spieler, sondern auch der Hauptfaktor für den Erfolg der vergangenen Jahre, Trainer Julian Nagelsmann, verließ den Verein Richtung RB Leipzig.
Der neue TSG-Coach Alfred Schreuder (zuletzt Co-Trainer bei Ajax Amsterdam) steht somit vor einer komplizierten Aufgabe. Zwar wurden mit Robert Skov, Ihlas Bebou, Sargis Adamyan, Konstantinos Stafylidis sowie Rückkehrer Sebastian Rudy einige Neuzugänge verpflichtet, ob diese die schwerwiegenden Abgänge kompensieren können, erscheint aber mehr als fraglich. Hoffnungen macht die starke Offensive um Kramaric und Belfodil, die in der letzten Spielzeit zusammen auf 33 Saisontreffer kamen. Allerdings verpassten beide aufgrund von Verletzungen weite Teile der Vorbereitung. Sorgen hingegen verbreitet weiterhin die wackelige Defensive, die durch den Abgang von Nico Schulz zusätzlich an Qualität verlor.
Fazit: Neuer Trainer, viele Abgänge, Verletzungssorgen bei den Top-Stürmern. Den Hoffenheimern könnte ein schwieriges Jahr bevorstehen, auch ein zweistelliger Tabellenplatz scheint nicht unrealistisch. Die Qualifikation für das internationale Geschäft dürfte in dieser Spielzeit außer Reichweite sein.