Jetzt wird es gruselig: Das Bundesinnenministerium erwägt einen Datenzugriff auf Smart Home und Sprachassistenten zu gewähren. Natürlich nur, wenn es um die Strafverfolgung geht.
Was sind die Konsequenzen? Bekommt die Idee grünes Licht, dann darf die Polizei auf Gespräche von Amazon Alexa oder Apple Siri zugreifen. Im Video siehst du, wie stark uns der Staat schon heute überwacht.
Was plant das Bundinnenministerium?
Der Vorschlag der Innenministerkonferenz hat eingeschlagen wie eine Bombe: Sprachassistenten und weitere Smart Home-Geräten soll zukünftig überwacht werden dürfen! Vor allem Datenschützer, aber auch einzelne Politiker zeigen sich entsetzt über diese Pläne.
Nach den aktuellen Daten der Kriminalstatistiken sinken die Straftaten schon jahrelang. Deshalb hält der Bundesdatenschutzbeauftragte Ulrich Kleber die Pläne für verfassungsrechtlich bedenklich. Es handelt sich laut seinen Worten um einen gravierenden Eingriff in das Grundrecht. Gespräche oder Videos aus Wohnungen entstehen in privaten Orten.
Nichtsdestotrotz, das Innenministerium verteidigt die Pläne werden. Demzufolge sieht der Plan so aus: Die Behörden können auf gespeicherte Daten auf den Geräten zugreifen. Begründung: Kriminalit effektiv zu bekämpfen. Rechtliche Fragen sollen jetzt geprüft werden. Die offizielle Ausrede des Ministeriums: Anwender sollten sich im Klaren sein, dass solcher Geräte abgehört werden können.
Na so eine Überraschung aber auch, dass da jetzt Begehrlichkeiten geweckt werden.
Sicherheitsbehörden sollen Zugriff auf #SmartHome bekommen.Die Idee, das die Leute #Überwachung jedoch noch selbst bezahlen und installieren war selbst #Orwell zu abstrushttps://t.co/8qpSsmzrqj
— Silvio Foiera ن (@SilFoiera) 5. Juni 2019
Amazon bezieht Stellung
Zu den ungeheuren Überwachungsplänen der Innenminister bezog mittlerweile Amazon Stellung. Demnach leiten sie keine Kundendaten an Behörden weiter. Solange keine gültige und rechtlich verbindliche Anordnung vorliegt behält Amazon alle Daten bei sich. Zu weit gefasste oder sonst unangemessene Anforderungen will Amazon dann zurückweisen, berichtete Golem.de. Diese Grundlage plant das Bundesinnenministerium aufzuweichen.
Die Anpassung sieht neben Sprachassistenten wie Amazon Alexa oder Apple Siri auch den Zugriff auf weitere Smart Home-Hardware vor. Die Daten werden überwiegend in der Cloud der Hersteller gespeichert. Wie Amazon erklärte, kann der Kunde rund um die Uhr seine Daten mittels der App und künftig auf Zuruf löschen.
Wann wird darüber diskutiert? Die Innenministerkonferenz findet vom 12. bis 14. Juni 2019 in Kiel statt. Dort steht jetzt auch die Verschlüsselung von Messengerdiensten auf dem Programm. Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung soll damit im Prinzip abgeschafft werden. Schließlich erschwert das die Spionage. Wenn die Dienste wie WhatsApp oder Telegram keinen Zugriff erlauben, soll sie zukünftige blockiert werden.
Die Privatsphäre und der Datenschutz geraten verstärkt unter Beschuss. Wegen den diversen Datenschutzskandalen bei Diensten wie Facebook haben sich die Verbraucher für das Thema sensibilisiert. Will du passende Filme sehen? “Der Staatsfeind Nr. 1”, “Equilibirium” oder “1984” beschäftigen sich mit dem Überwachungsstaat auf unterschiedliche Sichtweise.