Megaquarium Review: Mein Weg zum Fisch-Messi

Megaquarium: Die Leser unter euch, die meine Game-Reviews kennen, werden sicherlich überrascht sein, dass auch ich gelegentlich zur Aufbausimulation greife. Hat bei mir aber etwas andere Gründe, als bei den meisten Spielern bekannter Simulationen. Welche Gründe und wieso mein Weg zum Fisch-Messi führte, verrate ich euch am Ende des Tests.

Mit Megaquarium von Twice Circle erwartet euch eine klassische Aufbausimulation. In der betreibt ihr statt eines Freizeitparks, einer Achterbahn oder eines Bahnstreckennetzes ein großes Aquarium. Wobei das so nicht ganz stimmt. Ihr betreibt eine Art Sea World mit Zierfischen.

Megaquarium: Ein Sea-World mit Zierfischen – why not?

Das Steam-Game für knapp 21 € ist recht logisch und einfach aufgebaut. Ihr werdet in ein Tutorial geschmissen, das eigentlich jeden Schritt erklärt. Zu Beginn müsst ihr das erste Aquarium in eurer Anlage aufstellen und dieses mit Technik zu versorgen. Erste Zierfische werden in die Aquarien gesetzt. Danach wird euer kleines Fischerzentrum für Zuschauer eröffnet. Ab sofort bewundern Besucher die Fische in euren Aquarien.

Mitarbeiter müsst ihr natürlich auch einstellen. Die kümmern sich um die Fische und halten die Aquarien sauber. Gleichzeitig gibt es natürlich auch einen Forschungs-Menüpunkt, in dem, wie sollte es anders sein, erforschen wir neue Fischarten.

Das Spiel selbst stellt euch dann immer wieder vor neue Aufgaben. So müssen neue Fische, neue Aquarien oder bestimmte Besucheranzahlen erreicht werden. Ich würde jetzt mal so weit gehen, dass wir hier über eine wirklich ganz klassische Aufbausimulation sprechen, die sich eigentlich von selbst erklärt.

Grafisch ok – gibt es eine Langzeit-Motivation?

Optisch sieht alles sehr stimmig aus. Ich würde das Ganze in die Richtung Comic-Design einordnen. Putzig animierte Besucher und Aquarium-Mitarbeiter lockern das Geschehen auf dem Bildschirm auf. Wobei ich ganz ehrlich sein will: Grafisch könnte das auch problemlos auf einem Smartphone oder Tablet so dargestellt werden. Aber Highend-Grafik ist ja nicht unbedingt eines der Hauptbestandteile entsprechender Aufbausimulationen.

Ich selbst spiele solche Simulationen aus einem ganz bestimmten Grund. Ich will die Welt brennen sehen. Zumindest digital. D.h. in solchen Spielen arbeite ich konsequent gegen die Vorgaben des Spiels. Gesundheit der Fische? Interessiert mich nicht! Kaputte Aquarien sollen ausgetauscht werden? Das mache ich auf keinen Fall! Für mich sind die großen Fragen, die im Raum stehen: „Wann sitzen die digitalen Mitarbeiter depressiv in den Ecken und ritzen sich?“ „Wie viel Schaden muss ich anrichten, damit der Laden in Flammen aufgeht?“

Einfacher Einstieg in die Welt der Aufbau-Simulationen

All diese Faktoren erfüllt Megaquarium jetzt nicht so wirklich. Im schlimmsten Fall bleiben einfach Besucher aus. Wir nehmen kein Geld mehr ein. Mit einem panisch rumrennenden Sim mit brennenden Haaren, den ich gezwungen habe, zu kochen, oder meinem stark depressiven Conan Exiles Char hat das alles recht wenig zu tun.

Ich glaube, dass Megaquarium genau die Spieler bedient, die einen einfachen Einstieg in die Welt der Aufbausimulationen suchen. Dieses Spiel überfordert euch nicht, fordert euch aber gleichzeitig heraus. Wem so was Spaß macht, dann liefert euch dieses Spiel auch sicher eine Langzeitmotivation.

Wenn ihr zu den Spielern gehört, die bereits von 9to5 in ihrem Job administrative bzw. organisatorische Aufgaben ausführen, glaube ich nicht, dass ihr zu Aufbausimulationen greift. Am Ende hatte ich ein nicht besuchtes Aquarium und gefühlt 1 Mio kranke Zierfische. Projekt „digitaler Fisch-Messi“ wurde erfolgreich beendet! Hier gehts zum Angebot auf Steam!

Christian Leykauf

Wenn Christian seine Zeit mal nicht in der virtuellen oder digitalen Realität verbringt, gehört seine Leidenschaft dem Schreiben & Bloggen! Neben Games und Technik liebt er Serien und den Satz „eine Folge geht noch“ hörst du beim Netflix- & Sky Ticket-Bingen regelmäßig von ihm.