Inkompetenz im Amt: CDU will Pestizide für Bio-Bauern erlauben

Wikipedia bringt es auf den Punkt: „… Pestizide (lateinisch Geißel, Seuche) ist eine aus dem englischen Sprachgebrauch übernommene Bezeichnung für chemische Substanzen…gegen schädlich angesehene Lebewesen einzusetzen…zur Tötung… Im Allgemeinen sind damit Stoffe gemeint, die vom Menschen eingesetzt werden…“.

Eine brandheiße Kandidatin für das Amt als Bundeslandwirtschaftsministerin ist die stellvertretende CDU-Bundesvorsitzende Julia Klöckner. Bevor sie ihren neuen Status/Job inne hat, macht sie sich schon jetzt stark für Pestizide in der Landwirtschaft. Richtig gelesen. Klöckner will Pestizide erlauben. ACHTUNG: Explizit für Bio-Bauern. Ausdrücklich für den ökologischen Anbau.

Chemischer Bio-Apfel

Die Definition von „biologisch“ ist immer noch heikel und sehr dehnbar.Aber die Quintessenz ist für jedermann verständlich. Biologisch, ökologisch angebaute Produkte dürfen und sollen keine künstlichen Komponenten in der Produktion und Herstellung aufweisen.

Unverständlich? Zu kompliziert? OK, dann so: Nix Chemie!

Jetzt kommt also die zukünftige Bundeslandwirtschaftsministerin angewackelt und meint, dass man hier und da mal eine Ausnahme machen sollte.

Biobauern haben es nicht einfach, wenn die Saison sehr verregnet und die Felder nass seien.

Es gäbe einige Ökolandwirte, die in diesem Fall gerne konventionelle Pflanzenschutzmittel, also Chemiekeulen, einsetzen möchten. Julia Klöckner sagt JA. Zeigt Verständnis, aber wenig Hirn.

Sogar die Mehrheit der Biobauern tippt sich an die Köpfe und sagt NEIN. Sie stehen hinter der idealistischen und gesunden Prämisse: Pestizid-Verzicht als Grundprinzip des Ökolandbaus.

Jetzt meldet sich sogar der Pressesprecher G. Wehde von BIOLAND zu Wort.

BIOLAND ist Deutschlands größter Anbauverband und Herr Wehde kann und will mit der Meinung bzw. Plan von Klöckner nichts zu tun haben. Er besteht darauf, dass der Verzicht auf Pestizide ein Grundprinzip des Ökolandbaus sei und erhalten bleiben muss.

W(irre) Argumente

Klöckners Begründung, dass Bio-Bauern Pestizide einsetzen dürfen lautet „… manchen Bauern kostet das die Existenz – und viele hält es davon ab, den Weg in den Ökolandbau zu wagen. Wir müssen Ökolandwirten in schlechten Phasen den Gebrauch konventioneller Pflanzenschutzmittel erlauben…“.

Niemand behauptet, dass es einfach werden würde und ist, sich gegen Betriebe durchzuschlagen, die sich nicht für den biologischen Anbau entschieden haben und alles spritzen, bis wir drei Brustwarzen und elf Zehen haben.

Aber was ist heutzutage schon einfach? Gott sei Dank wissen das die meisten Bio Unternehmer und distanzieren sich von Klöckners Plänen.

Selbst, wenn der Begriff BIO noch immer wackelt und (inter)national unterschiedlich aufgefasst wird, ist der Mehrheit bewusst, dass bei dem Gebrauch von Pestiziden Schluss ist.

Liebe Bio-Bauern:

Danke für eure Einstellung gegenüber der chemischen Pflanzenschutzmittel.

Danke, dass ihr euch von Frau Klöckners Hirngespinsten und Ausnahmeregeln distanziert.

Aber:

Bitte verkauft eure Bioprodukte nicht mehr in Plastikverpackungen!

Bitte schmeißt keine krummen Gurken oder krumpeligen Kartoffeln weg, die nicht perfekt aussehen.

Ich kaufe und esse sie trotzdem!

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