Der Kampf gegen den inneren Schweinehund

Nicht alle Männer sind gleichermaßen motiviert. Viele scheuen den Anfang und bezweifeln ihr Durchhaltevermögen. Sie sitzen lieber vorm Fernseher und bewundern dort die stählernen Körper.

Sie selbst legen allenfalls in der Pause einen Sprint hin, um Bier und Chips aus der Küche zu holen oder die Toilette aufzusuchen. Zeit, den Toilettendeckel zu schließen, bleibt dann schon nicht mehr.

Das war’s dann auch schon an sportlicher Aktivität. Was dann zunimmt, heißt weder Ausdauer noch Muskulatur, sondern Bauchumfang. Das Bauchfett drückt mehr und mehr auf die inneren Organe, deren Versorgung gefährdet ist. Gerade das Viszerale Fett (Fett, das die Organe direkt umgibt) ist gefährlich. Herzinfarkt und Schlaganfall sowie allen Herz-Kreislauf-Erkrankungen wird Tür und Tor geöffnet.

Wie wäre es denn, liebe Männer, wenn ihr mal als erstes eure Fingermuskulatur trainiert und auf der Fernbedienung den Aus-Knopf betätigt. Dann erhebt ihr euch von euren Sesseln, schnappt euch eure völlig überraschte Partnerin und macht einen flotten Spaziergang um den Block. Vielleicht joggt ihr auch demnächst wieder gemeinsam. Das ist gut für die Gesundheit und für die Beziehung.

Es wird nicht lange dauern und das Umfeld wird euch beide beneiden. Brecht eine Bahn sowie mit alten Gewohnheiten. Was ihr nun an sportlichen Aktivitäten ankurbelt, bleibt den Vorlieben überlassen. Es kann auch gern mal was Außergewöhnliches sein. Da bietet sich z. B. das Kajak an. Gerade in Schweden kann man auf diese Art tolle Touren machen. Eine ganze Woche mit Kajak und Zelt unterwegs – das stählt Körper und Geist.

So besiegst du den inneren Schweinehund

Oft will der innere Schweinehund erst überwunden werden. Eine Bestandsaufnahme hilft, ein deutliches Bild des körperlichen Zustandes zu malen. Wo mag dieser wohl hinführen? Sport ist jedoch nicht nur gut für den Körper, auch der Geist profitiert. Ziele werden gesteckt und erreicht/verpasst. Dann heißt es, auf sich stolz zu sein oder sich weiter zu motivieren, aber niemals aufzugeben. Verlieren heißt „Vorwärtsscheitern“. Wer verliert, kann nur gewinnen. Mann wächst über sich selbst hinaus, das bleibt von der Umwelt nicht unbemerkt. Auch die Selbstzufriedenheit nimmt zu. Das Ja zu sich selbst ist dann nicht fern.

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Den falschen Weg schlägt jedoch ein, wer mit bloßen Muskeln wie Popeye beeindrucken will. Nicht-funktionelle Muskeln sind so hohl wie das Hirn und bezwecken gar nichts. Denn wo’s drauf ankommt, kann Er überhaupt nicht punkten – seine Muskelpakete sind reine Illusion. Gern darf er als imposanter Türsteher oder als Frauen hinterherpfeifender Straßenarbeiter/Dachdecker sein Dasein bestreiten.

Geht es um das Thema Sport, hilft nur die ehrliche Selbstwahrnehmung. Auch die Umfrage im Familien- und Freundeskreis, die ja bekanntlich nicht an sich halten, ist zwar eine schmerzhafte, aber heilsame Angelegenheit. Nicht frustrieren lassen, es kann ja nur bergauf gehen. Und plötzlich regt sich auch die Psyche. Sie fühlt sich gestärkt und will mehr. Da hilft nur eins:

Sport machen statt Sport gucken.

Michael Berkholz

Der Chefredakteur. Wenn er nicht gerade PC/PS4 zockt, surft Michael online, handelt mit Optionen, baut Webseiten oder geht mit seinem Jack Russell auf Erkundungstour.

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