Die 5 Stufen des männlichen Bedürfnisses

Ich bleibe stehen, schaue für 2 Sekunden in die Weite, nehme mein Smartphone aus der Hosentasche, mache ein Foto damit und gehe weiter. Ein Foto für die Erinnerung, denke ich mir.

Ein kilometerweiter Ausblick offenbart sich mir. Natur, ein großer See, unzählige Weidentiere, die seelenruhig ihr Leben genießen, der Hauch eines Windes und keine weitere Menschenseele. Ein Szenario, welches mir das Gefühl von Freiheit, Zwanglosigkeit und Unabhängigkeit geben soll.

Nicht ohne Grund war ich mehrere Kilometer den Berg hochgelaufen, habe anhand meines Navigationssystem auf meinem Handy die Route erkundschaftet, um dann ein Foto von diesem wundervollen Blick machen zu können. Zufriedenheit erfüllt mein Gemüt. Ich lade das Foto schnell bei Snapchat hoch, da es aufgrund von Google so gut wie überall Internetverbindungen gibt.

Auf meinem Rückweg vergehen ungefähr 50 Minuten, bis ich begreife, was ich gerade wirklich verpasst habe. Sollten mir tatsächlich 2 Sekunden dieses Panoramas reichen? Der Drang, diesesErlebnis elektronisch zu sichern und zu teilen, war größer, als das Verlangen meines inneren Genusses und der eigentlichen Herrlichkeit der weltlichen Natur. Das Ergebnis eines anstrengenden Weges zum herrlichen Ziel, kann nicht das Fotografieren eines wundervollen Erlebnisses sein, wenn ich doch mit meiner eigenen Auffassung meinen Erfahrungsschatz erweitern kann.

Und falls ihr doch unbedingt das Gefühl habt, ein Foto dieses Panoramas machen zu müssen, verwendet eine wirklich gute Fotokamera.


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Der Mensch entwickelt sich von Tag zu Tag. Doch wir müssen uns bewusst machen, dass eine Altersentwicklung nicht auch eine positive Lebensentwicklung impliziert. Woraus bestehen heutzutage noch unsere Bedürfnisse, wenn wir in der heutigen Gesellschaft nicht mehr das natürlich Schöne erkennen und unsere Selbst-Verwirklichung sich nur illusorisch weiterentwickelt?

Der Bedürfnisturm Maslows

Prinzipiell lassen sich unsere Bedürfnisse simpel erklären und zwar anhand des Bedürfnisturms, von Maslow konzipiert. Der Turm baut sich in 5 Stufen auf, welche die 5 Stufen des menschlichen Bedürfnisses aufweisen. Wie bei einem realen Turm, hat dieser nur Halt, wenn ein Fundament besteht – die untere und erste Stufe:

Die Grundbedürfnisse gehören zu der Kategorie des physiologischen Überlebens. Der Mensch benötigtNahrung und Wasser, um überhaupt überleben zu können. Auch das Bedürfnis nach Sicherheit und Geborgenheit, und sei es ein Dach über dem Kopf zu haben, hat sich fest in uns verankert. Sogar an diesem Bedürfnis scheitert es bei einem Großteil unserer Gesellschaft. Wie soll ein Mensch sich einen Bedürfnisturm aufbauen könnenbis hin zur Selbst-Verwirklichung, wenn es schon am Fundament scheitert?!

Falls es die Umstände doch zulassen, sich das Fundament des physiologischen Überlebens aufbauen zu können, folgt der Schritt, der des psychologischen Überlebens: Das Bedürfnis der sozialen Angehörigkeit und das ICH-Bedürfnis, der Status nach Macht, Geltung und Anerkennung. Da sich die dritte und vierte Stufe mit einer Sicherheit auf psychologische Ebene verbinden lässt und diese existenziell wichtig geworden sind, kann man in diesem Fall von einem psychologischen Überleben sprechen.

in wichtiger Faktor ist in diesem Falle das Bedürfnis nach Anerkennung. Seit Kindheit lernt man, dass man anderen Menschen gefallen möchte, und sei es seiner eigenen Familie. Man handelt und richtet sich nach seiner Umwelt. Als Kind weiß man aber noch nicht, was es bedeutet, richtig oder gut zu handeln, falls es überhaupt in unserem Ermessenen liegt, diese Werte zu messen. Dennoch richtet sich das Kind nach den Umweltreaktionen.

Die irreale Identität

Die Akzeptanz und Anerkennung in der Gesellschaft führt zu einem Gefühl des Zufriedenseins. Wie oft haben sich Mobbingopfer aufgrund der fehlenden gesellschaftlichen Anerkennung dazu gedrängt gefühlt, der Gesellschaft immens zu schaden. Heutzutage hingegen scheint sich die Mehrheit der Gesellschaft von diesem Weg abzubringen, und versucht über elektronische Kommunikation und dem irrealen Auftreten eine Identität zu schaffen, mit der siesich identifizieren wollen!

In meinen Augen ein Schrei nach Hilfe. Denn zur „Vollendung“ des Bedürfnisturms und der damit verbundenen Selbst-Verwirklichung gehört mehr, als sich über „soziale Netzwerke“ ( dass ich nicht lache, SOZIALE ) anzumelden und elektronische Spiele an gesellschaftlichen Plätzen zu spielen! Es hat tatsächlich geklappt, als ich auf dem Berliner Alexanderplatz stand und 90 % der Menschen um mich herum ihr Smartphone in der Hand hielten, reagierten im Prinzip 100% dieser 90 % auf meinem Ausruf: “ Ja, ich habe ein Ditto gefunden“ ( eines der seltensten Pokemon im Spiel Pokemon GO ).

Als ihnen bewusst wurde, dass ich mir einen Spaß erlaube, wurde ich von den meisten Menschen hart beschimpft und einige erhoben die Faust. Dennoch sank diese auch relativ schnell wieder, als ihnen bewusst wurde, dass sich weitere Pokemon in der Nähe befinden könnten. Ich fühlte mich tatsächlich anerkannt und geborgen. Ein tolles soziale Gesellschaftsgefühl.

Die finale Selbst-Verwirklichung

Und somit komme ich zur Quintessenz des Textes: Umweltreaktionen beeinflussen nicht nur unser gesellschaftliches Verhalten, sondern erreichen auch die Weiterentwicklung unserer eigenen Selbst-Verwirklichung. Das am Anfang geschilderte Ereignis auf dem Berg stellt die momentane Situation in unserer Gesellschaft dar.

Wir lassen uns von wirklich unwesentlichen Dingen ablenken und verkennen daher das natürlich reale Schöne dieser Welt. Es besteht keine glaubhafte Anerkennung mehr. Die eigenen Bedürfnisse komplett zu befriedigen bedeutet, hauptsächlich die der Anderen zu erfüllen. Praktisch bedeutet das, umso mehr Anerkennung man seinen Mitmenschen zeigt, desto sicherer fühlen sich diese und desto mehr Energie können sie freigeben, was wiederum die Kommunikation untereinander fördert. Ein realer Austausch von Gedanken, Emotionen und Vorgehensweisen, welche uns auf dem Weg zur Selbst-Verwirklichung fördern und führen, muss bestehen.

Da der menschliche Organismus ein spezielles organismisches Gefühl der Werte heranbildet, wird erzu versuchen, diese zu sichern. Ein Angriff auf die ersten 4 Bedürfnisstufen eines jeden Menschen wird zur Folge haben, dass sich dieser in seinem eigene Organismus gestört fühlt und somit seine Angst schürt. Der primitive Teil unseres Gehirns wird die Kontrolle übernehmen und mit allen Mitteln um das nackte Überleben kämpfen.

Legen wir also ab und zu unser Smartphone zur Seite und bereichern unseren Erfahrungsschatz mit wertvollen natürlichen Erlebnissen.

MOAM Redaktion

Nicole ist Online Redakteurin und Bloggerin aus Leidenschaft. Sie ist sich sicher: Der Abwasch kann warten, das Leben nicht! Es ist an der Zeit, gute Geschichten zu schreiben.