Innerhalb weniger Augenblicke können wir einen Menschen abchecken, verurteilen und kategorisieren. Es dauert nur fünf Sekunden, bis wir uns entschieden haben, ob mein Gegenüber sympathisch ist oder ihn zum persönlichen Staatsfeind Nr. 1 machen.
Der Gesamteindruck setzt sich u.a. aus Körpersprache, Geruch und Äußerlichkeiten zusammen. Eine Kalkulation, die unbewusst abläuft, sich aber umgehend im Gedächtnis manifestiert.
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Sneakers und Jeans von LIDL, äh geht gar nicht.
Symmetrische Gesichtszüge, top.
Oma-Parfum oder Schweißgeruch, verloren.
Schlaffe Schultern und hängender Kopf, Looser.
Das Gehirn arbeitet eine Pro-Contraliste ab und weiß im Handumdrehen, ob wir uns in der Gegenwart dieser Person wohlfühlen, ihn zum nächsten Taufpaten meiner Kinder erklären oder eher bei „Aktenzeichen XY…ungelöst“ anschwärzen wollen.
Ein Mensch – Ein Stigma
Psychologen haben einige Verhaltensmuster erkannt, auf die wir allergisch reagieren und automatisch als unangenehm empfinden und den Menschen nicht leiden können.
– Lächeln.
Wenn die Mundwinkel starr und eingefroren bleiben. Egal, ob beim Gruß ‚Hallo‘ oder ‚Best of Dieter Nuhr‘. Das fehlende Lächeln wirkt android.
Das Gegenteil: ein dauerhaftes Lächeln wie beim Joker wirkt gruselig und unnatürlich.
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– Billionen Facebook Freunde horten
Diese Personen gelten als Aufschneider mit einer krankhaften Profilneurose.
– Vornamen mit einem harten Klang
Das ist mehr als unfair. Wer weiß schon, in welcher Bierlaune die Eltern gerade waren, als sie beschlossen haben ihr Kind Apple, Paris oder Chantalle zu nennen.
Aber die Gelehrten behaupten, dass Namen wie z.B. Kurt, Rick oder Knut eine negative Aura und Vorurteile streuen.
– Persönliche Geheimnisse aufdrängen und überfreundlich sein
Diese Gattung von Mensch kennen keine Distanz. Sie kleben wie eine Zecke im Nacken und lassen sich nur schwer entfernen. Innerhalb einer Stunde weißt du (ungewollt) alles. Tragödien, Sexpartner oder Lieblingsrezepte. Der Redeschwall und Mitteilungsdrang sind nicht zu bremsen.
– (falsche) Bescheidenheit
„…war doch nicht nötig“, nachdem der Nachbar fünf Wochen lang Blumen und Rasen gewässert hat und ein Urlaubssouvenir (Hotelseife) überreicht bekommt.
„… ich spende dir mein Herz“, nachdem der Wohltäter bereits ein Auge, Niere, Lungenflügel und 90 % der Haut zur Verfügung gestellt hat.
– nervöse Ticks
Mit dem Bein wippen, ständiges Räuspern oder Augen zukneifen nervt. Das ist ansteckend und macht dich selber kribbelig.
In nur einem Monat vom Freund zum Feind
Kenn ihr die nervigen Buddies? Eine Spezie, die sich ungefragt aufdrängt und ein freundliches Kopfnicken als Aufforderung nimmt, dein BFF (Best Friend Forever) zu sein?
Er plant gemeinsame Männerabende, Partnerlook, Frisur, etc.
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Wenn die Falle zuschnappt, dann kauft er das Haus neben dir, wäscht jeden Samstag dein Auto (nachdem er sich heimlich einen Zweitschlüssel zu deinem Haus und Garage angefertigt hat) und plant für euch beide die nächsten dreißig Jahre.
Zieh die Notbremse. Hier kommen die Geheimtipps, wie du ihn in einem Monat loswerden kannst:
Woche 1:
Lade BFF ins Kino ein. Aber vorher lernst du den Film in- und auswendig. Drei Sekunden vor jeder entscheidenen Szene brüllst du ihm ins Ohr, was als nächstes passiert.
Zwei Tage später organisierst du einen FKK-Flashmob. Kündigst Freibier und BBQ an. Dann veröffentlichst du BFFs Adresse.
Woche 2: ab jetzt heißt er nur noch BF (Best Friend)
Wenn BF drei Wochen Urlaub in Italien mach, dann buchst du sofort eine Weltreise delux.
Jede Sehenswürdigkeit, jeder unappetitliche Sonnenbrand und jede Mahlzeit werden fotografiert.
Später werden BF samt Gattin zu einem quälenden Diaabend eingeladen.
Woche 3: ab jetzt nur noch F
Du eröffnest F, dass deine Frau in einer offenen Ehe leben möchte.
Dann organisierst du Trixi, Monique und Candy, die dreimal in der Woche ins Haus marschieren, bei dir Netflix gucken und dann wieder verschwinden.
Woche 4: falls der Ex-BFF noch nicht unbekannt verzogen ist
Dränge ihm ein Gratis-Babysitten auf. Vorher füllst du deine drei Blagen mit Nutellabrötchen zum Frühstück, Käsesahnetorte am Mittag und dem kompletten Halloween Vorrat am Abend ab. Unter dem Einfluss des Zuckerschocks werden sie jubelnd deinem Vorschlag „Walking Dead“ vor dem Schlafengehen gucken zu dürfen, zustimmen.
Am letzten Tag klingelst du mit einem blonden Toupet auf dem Kopf an die Tür von Ex-BFF. Dann eröffnest ihm, dass du Spenden für die Wiederwahl Trumps sammelst.
Konfuzius sagt…
Nicht jeder Mensch kann automatisch ein Philanthrop sein.
Dr. House oder Chef Ikone Bernd Stromberg beweisen das Gegenteil. Sie verstehen es blindlings jeden zu vergraulen.
Doch manchmal lohnt es sich hinter eine grummelige Fassade zu blicken und sich nicht durch Äußerlichkeiten und der billigen Jacke aus Lederimitat abschrecken zu lassen.
Taten und Charakterstärke sollten höher bewertet und geschätzt werden. Nicht jeder Arsch ist auch eines.
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Wenn sich Herr X als Lebensretter erweist und dich aus einem brennenden Auto zerrt, nachdem alle vorbeigefahren sind, kannst du seine penetranten Körperausdünstungen in Zukunft vielleicht leichter ertragen.
Der neue Arbeitskollege geht vielleicht zum Lachen in den Keller, hält aber loyal zu dir, wenn dich alle anderen mobben.
Manchmal verstecken sich die inneren Werte hinter faulen Zähnen oder Adiletten.