ER: „Schaaaaatz, du hast doch nicht etwa 300 € für eine Handtasche ausgegeben?!“ SIE: „Ich fasse es nicht, du hast gestern unser ganzes Urlaubsgeld versoffen!“ Solche Sätze sollen nur in schlechten TV-Reality-Shows vorkommen, aber nicht bei euch?
Geld ist einer der häufigsten Gründe für Streit in der Partnerschaft. Was ihr tun könnt, damit es bei euch harmonisch bleibt, erfahrt ihr hier.
Den Partner verstehen
Ein wichtiger Punkt ist Verständnis für den anderen. Sprecht offen miteinander. Erzählt euch gegenseitig, wie eure finanzielle Situation ist. Es muss natürlich nicht jeder Kontoauszug auf den Tisch gelegt werden. Ihr braucht nicht euren Businessplan offenbaren oder euer Finanzgeheimnis verraten. Darum geht es nicht.
Es ist aber wichtig, dass ihr ungefähr wisst, wie jeder von euch finanziell dasteht. Redet darüber. Dann könnt ihr euch gegenseitig besser verstehen. Ihr könnt ganz anders reagieren, wenn das nächste Mal eine Diskussion über Geld aufkommt.
Ein gemeinsames Konto eröffnen?
Wenn ihr euch für ein gemeinsames Bankkonto entscheidet, gibt es viel Gesprächsbedarf. Es gibt Dinge, die ihr vorher überlegen, abklären und gemeinsam planen solltet.
- Verdient ihr beide gleich oder ist einer der Hauptverdiener?
- Möchtet ihr euer trotzdem Geld fifty-fifty teilen?
- Für was wollt ihr es ausgeben?
- Was darf jeder im Monat ausgeben?
- Wollt ihr für Möbel, Reisen, Hochzeit etc. sparen?
- Wollt ihr etwas für die Zukunft sparen?
Besprecht diese Themen, bevor ihr ein gemeinsames Konto eröffnet. Es macht auch Sinn, im Laufe der Zeit immer mal wieder darüber zu reden. So stellt ihr fest, ob sich eure Prioritäten geändert haben. Vielleicht habt ihr mittlerweile eine andere Einstellung dazu. Womöglich gibt es inzwischen neue Wünsche, die ihr euch gerne erfüllen würdet. Akzeptiert auch die Wünsche eures Gegenübers.
Getrennte Bankkonten behalten?
Manche Paare bevorzugen es, die finanziellen Angelegenheiten strikt zu trennen. Das kann durchaus sinnvoll sein. Vor allem, wenn ihr euch trotz aller Tipps immer noch darüber streitet.
Die Miete für die gemeinsame Wohnung oder Nebenkosten könnt ihr anteilig überweisen. Jeder überweist die Hälfte. Oder ihr zahlt abwechselnd: diesen Monat du, nächsten Monat deine Freundin. Den Wocheneinkauf teilt ihr ebenfalls auf. Private Ausgaben zahlt jeder selbst.
Haushaltskasse und Haushaltsbuch
Für den Einkauf im Supermarkt und ähnliche Erledigungen kann eine Haushaltskasse hilfreich sein. Das ist für einige vielleicht typisch Deutsch, kann aber auch wiederum für Klarheit sorgen. Ihr zahlt beide regelmäßig ein. Aus dieser gemeinsamen Kasse werden Lebensmittel und andere Dinge für den täglichen Bedarf bezahlt.
Ihr könnt die Kassenzettel sammeln – und die Ausgaben in ein Haushaltsbuch eintragen. Dann könnt ihr im Streitfall genau nachvollziehen, wo euer Geld geblieben ist. Auf diese Weise erledigt sich so manche Diskussion von alleine.
Der positive Nebeneffekt
Das ganze Gerede über Geld hat sogar noch einen weiteren Vorteil: Ihr lernt euch besser kennen! Durch die gemeinsame Finanzplanung erfahrt ihr, wie der andere über Geld denkt. Ihr seht, was dem anderen wichtig ist. Womöglich entdeckt ihr eine ganz neue Seite an eurer Freundin. Im besten Fall verliebt ihr euch dadurch noch mehr ineinander.
Nutzt die Gelegenheit, um über eure Zukunftspläne und Herzenswünsche zu reden. Gibt es etwas, das ihr schon immer mal kaufen oder tun wolltet? Vielleicht könnt ihr euch diesen Traum gemeinsam erfüllen. Viel Glück!