Vom Sondeln noch nichts gehört? Sagen wir mal so: Ein Sondengänger, so heißt es nämlich eigentlich richtig, ist ein Schatzjäger. Einer, der sich auf die Suche nach längst vergessenen Reichtümern macht. Um selbst reich zu werden, oder um einfach nur etwas zu finden.
Als Kind war es ganz normal, sich auf Schatzsuche zu begeben. Das musste keine organisierte Schnitzeljagd sein, es reichte auch, einen tollen Stein zu finden, ein altes Geldstück oder ein Stück Holz, das sich zum Schnitzen eignete. Die Suche nach Naturschätzen hört irgendwann auf – die Freude daran stirbt aber nie. Und genau aus dem Grund gibt es weltweit so viele begeisterte Sondengänger.
Was ist Sondeln?
Schnell erklärt: Sondeln bedeutet, mit einem Metalldetektor loszuziehen und nach verborgenen Metallgegenständen zu suchen.
Ursprünglich wurden diese Metalldetektoren für das Militär entwickelt, um Landminen und vergrabene Munition aufzuspüren. Später, in den Sechziger Jahren, wurde es in den USA zum Trend, sich auch als Privatmann mit einem solchen Gerät auf die Suche zu machen, vor allen Dingen, um verlorene wertvolle Gegenstände an den Sandstränden aufzufinden. Ein Jahrzehnt später begannen sich auch die Europäer für das Freizeitvergnügen zu begeistern. Man schätzt, dass es heute mehrere hunderttausend Sondengänger europaweit gibt.
Was macht daran Spaß?
Das Kind im Manne stirbt nie – und jedes Kind liebt Schatzsuchen. Sondeln ist spannend, denn auf jedem noch so unauffälligen Gelände kann sich etwas Unerwartetes verstecken.
Das kann irgendein metallischer Gegenstand sein, der von keinem großen Wert ist. Manchmal finden Sondler jedoch auf echte Schätze wie Gegenstände und Münzen, die Tausende von Jahren alt sind, Goldnuggets und sogar Meteoriten.
Du bist damit Teil einer atemberaubenden Expedition, kannst zu historisch bedeutenden Entdeckungen beitragen oder selbst auch den ein oder anderen wertvollen Gegenstand bergen.
Und darüber hinaus ist Sondeln gesund: Du bist in Bewegung, atmest frische Luft und tust etwas für deinen Körper, ohne dass du es merkst.
Welche Ausrüstung brauchst du fürs Sondeln?
Das Wichtigste zum Sondeln ist natürlich ein Metalldetektor, auch Metallsonde genannt. (Daher der Name). So ein Metallsuchgerät gibt es für Privatleute in erschwinglichen Ausführungen. Der Detektor erkennt in der Regel sogar, um welches Metall es sich bei dem Fundobjekt handelt.
Außerdem empfiehlt sich anständiges Grabwerkzeug, um den gefundenen Schatz zu bergen.
Wie funktioniert ein Metalldetektor?
Es gibt verschiedene Arten von Metallsonden, je nach Budget und Einsatzort. Alle bedienen sich dabei eines magnetisch-induktiven Sensors, an dessen Kopf eine oder mehrere Spulen sitzen, die unter Strom ein magnetisches Wechselfeld erzeugen. Die meisten von uns kennen
dies noch aus dem Physikunterricht, in dem das Magnetfeld mit Hilfe eines Dauermagneten und Metallspan sichtbar gemacht wurde. Metallische Gegenstände, die in dieses Feld eindringen, erzeugen Wirbelströme. Diese werden vom Empfänger registriert und in ein
akustisches Signal umgewandelt – So hört der Anwender, wenn der Detektor Metall aufspürt! Dabei kann anhand des Klanges auch erkannt werden, welche Art Metall gefunden wurde.
Worauf musst du beim Sondeln achten?
Wichtig ist, die rechtliche Lage zu beachten. Es ist in Deutschland nicht überall gestattet, nach Schätzen zu suchen und sogar danach zu graben. Auch darfst du nicht davon ausgehen, alles, was du findest, behalten zu dürfen. Bei den Schätzen handelt es sich streng genommen um Bodendenkmäler. Hierfür hat jedes Bundesland seine eigenen Gesetze. Informiere dich also, bevor du loslegst. De Suche allein kann schon ordnungswidrig sein, weil einige Bundesländer es gesetzlich verbieten, nach Gegenständen zu suchen, wenn dabei in Kauf genommen wird, auf Bodendenkmäler zu stoßen.
Reich werden kann der Sondler in Bayern: Hier ist geregelt, dass der Finder zur Hälfte am Fund beteiligt wird. Es gab schon Fälle, in denen sich dieser Fund auf Millionenhöhe belief, etwa, weil er aus der Bronzezeit stammte. In manchen Bundesländern bekommst du als Finder nur einen feuchten Händedruck. In anderen wiederum, wie beispielsweise Hessen, winkt wenigstens eine Belohnung.
Fürs Sondeln und mehr noch fürs Graben brauchst du entsprechende Genehmigungen. Ungenehmigte Nachforschungen oder Grabungen gelten rechtlich gesehen als Raubgrabungen. Das kann richtig teuer werden. Also: Erst informieren, Genehmigungen einholen, und dann sondeln.
Auch solltest du dich im Vorfeld besser informieren, was sich in der Gegend verbergen könnte Nicht selten finden sich in den Böden so genannte Kriegsaltlasten. Keiner will bei seinem Freizeitvergnügen auf Bomben, Minen und ähnliches stoßen, die in die Luft fliegen könnten, oder?
Wenn du diese Ratschläge befolgst, kannst du jedoch beim Sondeln herrlich entspannen und das ein oder andere spannende Abenteuer erleben.