Wer sich mit American Football und der National Football League (NFL) beschäftigt, der weiß: Das Regelwerk ist gar nicht so einfach. Wenn das erst einmal sitzt, gibt es zahlreiche Details, die dem ein oder anderen aber vielleicht nicht sofort auffallen, wenn er sich ein Spiel ansieht.
MANONAMISSION listet fünf dieser Details auf, mit denen ihr beim nächsten gemeinsamen Football-Fernsehabend bei euren Freunden punkten könnt.
#1 Kürzel auf Trikot-Ärmeln der Lions und Bears
Das schöne an NFL-Trikots ist: außer dem Logo des Herstellers ist keine Werbung auf den Jerseys zu sehen. Bei den NFL-Teams Chicago Bears und den Detroit Lions sind auf den Trikotärmeln jedoch drei Buchstaben angebracht. Ist das Werbung? Nein, es steckt etwas anderes dahinter.
Bei den Chicago Bears steht „GSH“ auf den Ärmeln der Trikots. Die Buchstaben stehen für „George Stanley Halas“, es handelt sich dabei um den Gründer des Klubs. Halas ist 1983 gestorben. Damals brachten die Bears zunächst einen Patch mit den Initialen auf ihren Trikots an, um ihn zu ehren. 1984 wanderten die drei Buchstaben dann auf den linken Ärmel.
How well did #MitchTrubisky execute the#Bears' offense? So well that John Fox wasn't given the chance to make another one of his agonizingly awful decisions.
Blog: https://t.co/aTg6zDvSyC pic.twitter.com/rU0TX9zGFw— steve rosenbloom (@steverosenbloom) December 11, 2017
Ähnlich ist es bei den Detroit Lions. Sie ehren mit „WCF“ auf ihren Ärmeln ihren früheren Teambesitzer William Clay Ford. Er besaß den Klub von 1963 bis zu seinem Tod im Jahr 2014. Nach seinem Tod wurden die Initialen auf den Trikots angebracht. 2016 entschied der Verein, „WCF“ dauerhaft auf den Jerseys drucken zu lassen.
Lions' new uni set moves William Clay Ford "WCF" perma-memorial from chest to left sleeve. Old version on left, new on right. pic.twitter.com/GJ5JigOZVk
— Paul Lukas (@UniWatch) August 26, 2017
#2 Nur ein Football-Schiedsrichter hat eine weiße Mütze
American Football ist ein Kontaktsport. 22 Spieler laufen gleichzeitig auf dem Feld herum, alles passiert sehr schnell – dazu kommt noch ein verhältnismäßiges dickes Regelbuch. Darum wird ein NFL-Spiel von sieben Schiedsrichtern (Officials) geleitet: Referee, Umpire, Down Judge, Line Judge, Field Judge, Side Judge und Back Judge.
Was sie gemeinsam haben: alle tragen schwarz-weiße Hosen und schwarz-weiß gestreifte Oberteile. Was sie unterscheidet: sechs tragen eine schwarze, einer eine weiße Kappe. Letztere kennzeichnet den Referee, er ist der Hauptschiedsrichter.
Funfact zum Angeben²: Der Referee mit der meisten Erfahrung, der derzeit in der NFL aktiv ist, ist Walt Coleman. Die laufende Saison ist seine 29. in der amerikanischen Profi-Liga.
#3 Darum werfen Schiedsrichter ihre Mützen weg
Die Schiedsrichter beim American Football tragen eine gelbe Flagge mit sich. Diese werfen sie, wenn sie ein Foul sehen. Die gelbe Flagge zeigt jedem Spieler, den Coaches, jedem Fan im Stadion, den Kommentatoren und den TV-Zuschauern: etwas war nicht regelkonform.
Aber warum wirft ein Schiedsrichter manchmal auch seine Mütze in die Luft? Auch das hat mit Fouls zu tun. Jeder Referee hat eine gelbe Flagge, mit der er ein Foul anzeigen kann. Wenn er noch ein zweites Foul bemerkt, muss er das ebenfalls anzeigen. Aber die Flagge kann er nicht mehr werfen, denn das hat er ja schon beim ersten Regelverstoß getan. Also schmeißt er seine Mütze in die Luft.
#4 Ein Punter ist kein Kicker
Ein Kicker ist ein Kicker ist ein Kicker? Falsch! Beim American Football wird zwischen den (Place) Kickern und Puntern unterschieden. In der NFL werden beide Positionen in der Regel von unterschiedlichen Spielern ausgefüllt. Der Grund: Die Positionen haben so unterschiedliche Anforderungen, dass jeweils Spezialisten notwendig sind, die sich voll und ganz auf ihre jeweilige Aufgabe spezialisieren.
Wer sich beim Football nicht ganz so auskennt: Kicker sind zum Beispiel für Fieldgoals und Extrapunkte zuständig – dabei bekommt ein Mitspieler (Holder) den Ball zugeworfen, dieser fängt ihn und stellt ihn mit der Spitze so auf, dass der Kicker den Ball treten kann. Kicker führen außerdem den Kickoff durch. Dabei wird der Ball allerdings von einem Kicking Tee gehalten (einem kleinen Hilfsgerät).
Beim Punt dagegen fängt der Punter den Ball direkt, streckt seine Arme aus, lässt den Ball los und kickt ihn. Der Ablauf ähnelt dem Abschlag eines Fußballtorwarts.
During our Pro / College Demo in front of the Parents/Campers we saw a nice operation and great snap/punt by these two elite specialists.
LS – @WesBarnett59 (Nichols St)
P – @Twallace601 (Central ARK)Well done men. #NKR ♠️ pic.twitter.com/Fo0IvDMuCA
— National Kicking Rankings LLC (@NKR_Camps) December 11, 2017
#5 Die Rückennummern der NFL-Spieler sind geregelt
Fans kennen das aus vielen Sportarten: Ein Spieler kann sich seine Rückennummer selbst aussuchen, beispielsweise auch beim Fußball. Vorbei sind auch die Zeiten, als der Torwart selbstverständlich die Nummer 1 auf dem Rücken trug. Und auch bei den Feldspielern sind höhere Nummern inzwischen keine Ausnahme mehr.
In der NFL sind auch hohe zweistellige Nummern normal. Es geht auch gar nicht anders, da zum finalen Kader etwas mehr als 50 Spieler gehören. Aber ganz frei wählen können die Spieler ihre Nummern nicht, denn in der NFL ist die Nummer an die Position gebunden. Alles ist im Regelwerk genau festgelegt:
Nummer 1 bis 19: Quarterbacks, Kicker, Punter
20 bis 49: Running Backs und Defensive Backs
50 bis 79: Center-Spieler
60 bis 79: Offensive Guards und Tackles
10 bis 19 und 80 bis 89: Wide Receiver
40 bis 49 und 80 bis 89: Tight Ends und H-Backs
50 bis 79 und 90 bis 99: Defensive Linemen
40 bis 59 und 90 bis 99: Linebackers
Im Zweifel könnt ihr die Position eines Spielers also auch anhand der Rückennummer erkennen!