Es hat nichts, aber auch gar nichts mit Fairplay zu tun: Einen Gegenspieler absichtlich verletzen. Noch schlimmer ist es, wenn Spieler dafür belohnt werden, dass sie Gegenspieler ausschalten.
Das hat es nämlich im American Football gegeben, genauer gesagt in der National Football League (NFL). Der Skandal wurde im Jahr 2012 von Ermittlern der Liga aufgedeckt.
Im Fokus stand damals der Super-Bowl-Sieger der Saison 2009/2010: die New Orleans Saints. Das Team hatte seinen Profis drei Jahre lang 50.000 US-Dollar geboten – als Prämie dafür, dass während der Playoffs ein Star des gegnerischen Teams so angegangen wird, dass dieser nicht mehr weiterspielen kann.
Es gab aber auch Kopfgeld im kleineren Rahmen: Für einen Quarterback-Sack waren 500 Dollar drin, für einen vorübergehenden Knockout 1.000 Dollar. 1.500 Dollar gab es, wenn der Gegner nach einem Hit den Platz nicht mehr eigenständig verlassen konnte. In den Playoffs wurden diese Summen verdoppelt.
Bericht des Wall Street Journals aus dem Jahr 2012:
20 Abwehrspieler der Saints sollen an dem „Programm“ beteiligt gewesen sein, hieß es damals. Als Hauptverantwortlicher gilt der damalige Defense Coordinator des Klubs, Gregg Williams. „Es war ein furchtbarer Fehler, ich hätte es stoppen sollen“, sagte er.
Williams wurde für eine Saison gesperrt. Inzwischen ist er bei den Cleveland Browns tätig. Die vier Verteidiger Jonathan Vilma, Anthony Hargove, Will Smith und Scott Fujita bekamen von der Liga zunächst unterschiedlich hohe Strafen aufgebrummt. Doch die NFL hob diese wieder auf.
American Football, Formel 1, Eislaufen oder Fußball: In der Reihe “Die größten Sportskandale” blickt MAN ON A MISSION in loser Reihenfolge auf Ereignisse zurück, die die Sportwelt erschüttert haben. Bisher sind in dieser Reihe auch erschienen: