Seit wenigen Tagen ist das von Fans lang erwartete NBA 2k19 auf den Marktplätzen der Welt zu ergattern.
Ich habe völlig uneigennützig und nur für euch meine Alf-Pantoffel gegen kaum quietschende Turnschuhe getauscht und mich auf den Court gewagt. Mit beeindruckendem Ergebnis. Also nicht von mir. Vom Spiel.
Fangen wir mit dem an, was absolut egal ist: der MyTeam-Modus. Natürlich kann es Spaß machen – und wenn ihr da eine Leidenschaft dafür habt, dann tobt euch gerne aus – sich seine Fantasiemannschaft zusammen zu stellen und die Helden von einst mit den Stars von heute bunt gemischt in ein Team zu stecken.
Kennen wir alles aus FIFA oder Madden NFL. Die Quests halten einen lange bei der Stange, man kann ständig neue große und kleine Namen entdecken und hat am Ende ein Traumteam, für das man im Zweifelsfall Echtgeld investieren musste, um es zu bekommen. Aber wenn ihr schon eine lockere Kreditkarte habt, dann empfehle ich einen anderen Modus.
In China essen sie Underdogs
MyCareer heißt das Zauberwort. Hier spielt ihr A.I., den Starspieler vom College, der den großen Sprung in die NBA schaffen will. Der Karrieremodus ist eine Mischung aus Story-Mode, Open World und entscheidungsbasierter Handlung. Spoiler vorweg: Du bist nicht so gut, wie du hoffst. Das lernt unser Held in den ersten Minuten.
Denn beim Draft interessiert sich keine Mannschaft für ihn – also dich. Und was bleibt da, als zu den Bears nach Shanghai zu gehen. Während dein chinesischer Trainer dir genervt versucht zu erklären, dass deine Schuhbänder offen sind, hängst du irgendwo zwischen “Was mache ich hier überhaupt?” und “Folge deinem Traum”.
Und natürlich kommen irgendwann die NBA-Angebote. Dann musst du entscheiden: Mittelklasseteam und viel Spielzeit oder Topteam und dafür eine Stammposition als Bankwärmer. Dein Umgang mit Fans, Funktionären und Reportern wirkt sich auf deine Entwicklung aus. Du erarbeitest dir Features, um den Charakter aufzuleveln und im Idealfall sprechen die Medien über dich.
Dann werden Sponsoren auf dich aufmerksam, die Fans verlangen nach dir und das Team erkennt dich als Franchise-Push, der öfter zum Einsatz kommt – solange du überzeugst. Apropos Sponsoren: Bei den Verträgen müsst ihr nicht jedes Angebot annehmen, sondern könnt Anpassungen vornehmen, was eurem individuellen Spielstil sehr entgegen kommt.
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Bargeld versus Ausdauer
Der Karrieremodus macht enorm viel Spaß und du kannst problemlos deinen Jahresurlaub damit verbringen und doch nie am Ende sein. Mit Echtgeld kann man einiges Abkürzen, aber das Erarbeiten von Skillpunkten ist durchaus nicht frustrierend – außer du bist ungeduldig.
Ja, okay, ich war ungeduldig. Die Fähigkeiten auszubauen, das Aussehen immer wieder anzupassen, Shops und Dienstleister in der quasi Open World aufsuchen – das Second Life der Basketballfans kann beginnen. Und Spielsuchtis werden belohnt, denn bei dem täglichen Glücksrad kann man zusätzlich noch Preise erhaschen, die einem beim Upgraden des Charakters helfen.
Natürlich gibt es auch die ganz normal Standard-Modi, bei denen ihr einfach fertige und altbekannte Teams gegeneinander ins Rennen schickt. Für die Puristen unter euch. Auch hier läuft das Spiel flüssig und wurde weiterentwickelt.
EA beispielsweise hatte bei seinem Titel Madden bis 2016 das Problem, dass man in der Defense eigentlich den Kontroller zur Seite legen durfte, weil man ohnehin kaum etwas ausrichten konnte. Das haben sie seit 2017 in den Griff bekommen. Zum Glück war es bei der NBA2k-Serie nicht ganz so dramatisch, aber in der aktuellen Fassung hat man offenbar auch sein Hauptaugenmerk auf ein besseres Handling in der Verteidigung gelegt.
Und das merkt man auch. 2K Sports haben hier wieder eine konsequente und gelungene Weiterentwicklung ihrer Marke vollbracht, die eindeutig jedes Konkurrenzprodukt weit nach hinten verweist. Für Basketball-Fans ein Pflichtkauf.