NieR: Automata ist ein Spiel für Gamer, die sich nicht mit dem Mainstream anfreunden können. Das Action-Rollenspiel punktet mit einer exzellenten Steuerung und zum Teil verrückten Ideen.
Das japanische Entwicklerstudio Platinum Games ist in der Gaming-Szene für seine actionlastigen Spiele bekannt. Mit Bayonetta 1 und 2 konnten sie sich einen Namen machen, doch auch NieR war bei Fans ungewöhnlicher Spiele beliebt. Der Nachfolger, NieR: Automata, baut auf dem ersten Titel auf und verbessert ihn in jeder Hinsicht. Ob sich der Einstieg für dich lohnt, erfährst du im Anschluss.
Viel Action, schöner Erzählstil
Das Team von Platinum Games ist nicht nur in der Lage, actionlastige Spiele zu entwickeln, sondern hat auch sehr gute Story-Schreiber und Game-Designer im Haus. Als Game-Designer NieR: Automata wurde Takahisa Taura beauftragt, der an Titeln wie The Wonderful 101, MadWorld sowie Metal Gear Rising: Revengeance gearbeitet hat; die Story wurde von Yoko Taro geschrieben.
Taura hat es geschafft, eine Atmosphäre zu erzeugen, die Veteranen sowie Neulingen in den bann zieht. Du musst NieR nicht zwingend gespielt haben, um sofort Gefallen am Spiel zu finden. Es gibt durchaus einige Anspielungen an den Vorgänger, jedoch sind sie nicht sonderlich bedeutend. Der Nachfolger spielt nämlich tausende Jahre nach dem ersten Game.
In puncto Gameplay kommen Fans geballter Action voll auf ihre Kosten, insbesondere jene, die Bayonetta gezockt haben. In NieR: Automata wird genauso stark auf eine Mischung aus Nah- und Fernkampf gesetzt. Projektile feuert eine kleine Hilfseinheit ab, von denen die Androiden im Spiel begleitet werden.
Story: 2B, räum Mal bitte auf
Der Protagonist des Spiels ist 2B, ein Kampfroboter, der einem Menschen zum Verwechseln ähnlich ist. In der futuristischen Zeit bewohnen Menschen längst den Mond. Die Roboter müssen derweilen den Planeten vor Maschinen aus dem Weltall befreien. Das Problem: Die intelligenten Aliens ahmen Menschen in puncto Kleidung und Sprache nach.
So simpel die Geschichte erscheinen mag, so kompliziert ist sie. Um sie komplett verstehen zu können, musst du Nier: Automata mehrmals durchzocken. Sobald du das Spiel mit demselben Speicherstand von vorne beginnst, verändert sich die Perspektive und du erhältst neue Einblicke. Mehr noch: Dich erwarten neue Gebiete, Waffen und Endgegner.
Nicht nur ein Rollenspiel
Von den Action-Genies Platinum Games hätte man bei den Bosskämpfen etwas mehr erwartet. Die Endgegner in Bayonetta 2 waren sehr einfallsreich, machten Spaß und boten auch viel fürs Auge.
Dafür punktet NieR: Automata mit einem genialen Genremix. Eigentlich handelt es sich um ein Action-Rollenspiel, das du aus der Third-Person-Perspektive spielst. Es gibt aber fließende Übergänge zu Sidescrollern sowie Shoot’em-Ups; hin und wieder hast du einen knallharten Dual-Stick-Shooter vor Augen.
Soundtechnisch gibt es nichts zu bemängeln. Einige Gespräche haben keine Sprachausgabe, sondern lediglich Text – das kann man dem Spiel aber verzeihen. Die Musik stammt von Keiichi Okabe, der mit MONACA an flotten Rhythmen und schönen Balladen arbeitete.
Fazit
Fans harter Action kommen bei NieR: Automata auf ihre Kosten. Das Spiel wird aber auch Gamern gefallen, die düstere Geschichten mögen und Gefallen an Games finden, deren Genre man nicht zu einhundert Prozent festlegen kann.