US-Studie: 40% der Frauen haben Anal-Erfahrung

Selbst heute im 21. Jahrhundert fühlen sich viele Menschen bei der Erwähnung von Analsex peinlich berührt.

Sie kichern wie Fünftklässler. Der Kopf verfärbt sich knallrot wie eine überreife Tomate und viele verfallen in ein hektisches Stottern. Nicht nur konservative Spießer. Nein, es sind auch junge Menschen. Warum? Anscheinend ist es immer noch ein sensibles Tabuthema.

Sex – gestern, heute, morgen

Als vor vielen Jahren die ersten Frauen im Bikini am Strand erschienen, dachte man, Pfui. Tabu! Das Teeniemagazin BRAVO löste zu Beginn einen Sturm von Empörung aus, als über Petting, Geschlechtsverkehr und Co. offen geschrieben wurde. Tabu! Homosexualität wird (leider) bis heute mit Naserümpfen und Kopfschütteln verschmäht und getadelt. Tabu! Lange Zeit galten Schmuddelfilme, Pornografie als die Ausgeburt der Hölle, die mit der Todesstrafe sanktioniert werden sollten. Tabu!

Aber mal ganz ehrlich, wir leben im Hier und Jetzt. Die Kreuzzüge und Zeiten von Schwarz-Weiß-Fernsehern sind Geschichte. Da sollte es möglich sein offen über Analsex zu reden. Bei Gefallen auszuleben. Und wer hat das erkannt? Wer macht den ersten Schritt? Frauen, die feinen Ladys und die Damen von heute. Das hat die aktuelle Studie der Indiana Universität Kinsey in den USA (Forschungsinstitut für Geschlecht und Fortpflanzung) bewiesen.

Sie belegt, dass mehr Frauen als vermutet Analsex gegenüber positiv eingestellt sind. Die Befragung über 2.000 Männer und Frauen hat ergeben, dass 40 Prozent der Frauen regelmäßig Analsex praktizieren, schon mal ausprobiert haben und vor allem, dieser Thematik absolut aufgeschlossen sind. Theoretisch UND praktisch.

Feministische Rebellen wie Beate Uhse oder Ruth Westheimer haben gute Vorarbeit geleistet. Und auch Blockbuster wie z.B. „9 ½ Wochen“ oder „Fifty Shades of Grey“ haben Lust und Neugier verstärkt. Der weibliche Wissensdurst und das Selbstbewusstsein wachsen und wollen mehr.

Versuch macht klug

Bei Analsex verhält es sich ähnlich wie bei Sushi, Musical oder Flip-Flops. Zuerst schüttelt man den Kopf. Glotzt, inspiziert es mit zwei Fingern, runzelt die Stirn. Aber es geht einem nicht mehr aus dem Kopf. Lässt einen nicht los. Bis die Neugier siegt und ES ausprobieren möchte von dem so viele flüstern. Damit die neue Erfahrung, das Wagnis im günstigsten Fall von – OK – über – ganz nett – bis – geil – verläuft, sind die folgende Schritte ein MUSS.

Die 3 Goldenen Regeln zum Analsex

1. Beide müssen dafür bereit sein. Dafür aufgeschlossen sein. Es wollen. Niemals Druck oder Zwang ausüben. Ohne Entspannung läuft gar nichts. Der gesunde Menschenverstand setzt Sensibilität voraus. Reden, reden, reden. Klar, kann nerven. Aber es geht ja schließlich nicht übers Rasenmähen oder den Abwasch. Hört sich einfacher an, als es ist. Es ist normal, dass es vielleicht peinlich wird, unangenehm sich dem Partner zu offenbaren und seine Wünsche mitzuteilen. Aber ohne, wird es nicht funktionieren.

Nach theoretischer und verbaler Tuchfühlung kann man Schritt für Schritt zum Genuss kommen. Fingerspitzengefühl ist gefragt. Nichts überstürzen. Der Kreativität freien Lauf lassen. Bloß nicht mir der Tür ins Hintertürchen fallen. Das ist der Killer für jede Atmosphäre. Ein No-Go. Beidseitige Lust und Entspannung sind hier das Zauberwort

2. Schutz/Kondom und Gleitmittel sind das A und Ohhhh… Ja, muss sein. Darüber zu sprechen UND zu benutzen. Hepatitis, AIDS, Gonorrhoe (Tripper) und weitere gesundheitsgefährdende Krankheiten können über Analsex übertragen werden. Also zieht was über! Gleitmittel. JA! Ein köstliches Steak wird ja auch nicht ohne Butter in die Pfanne gehauen. Oder versucht mal fünf Scheiben Toastbrot ohne Wasser zu essen. Duschen ohne Wasser? Das alles klappt nicht, wenn keine Feuchtigkeit vorhanden ist. Einfach – simpel – logisch.

3. Geduld – Ganz ruhig Brauner! Der Schnellste wird nicht immer der Erste sein. Keinen Turbogang oder Warp-Geschwindigkeit einlegen. Vergesst Magazine, angeberische Sprüche und Hardcorefilme. Das ist Fiktion und nicht hilfreich! Einfühlungsvermögen und Sensibilität sind gefragt. Achtet auf euren Partner. Geschwindigkeit, Rhythmus und Stellung sollte der passive Part vorgeben. Sie sollte praktisch die Führung übernehmen. Wer zu ungeduldig ist und von Null auf Hundert schalten möchte, wird schneller wieder draußen sein, als ihm lieb ist.

Versuchen, ausprobieren und experimentieren. Seid mutig und sprecht Fantasien, Praktiken oder Bedenken an. Schweigen ist nicht immer Gold. Vor allem,wenn es um Partnerschaft, Sex und Toleranz geht.

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