Für richtige Gin-Liebhaber gibt es viel mehr als nur Bombay und Hendrick’s!

Gin (von franz. genévrier: Wacholder) ist angesagter denn je. Beinahe täglich entstehen neue Sorten des leckeren Getränks, das als Grundlage für diverse Cocktails und Longdrinks dient, allen voran: der Gin Tonic.

Und auch pur findet die farblose Spirituose bei einigen Liebhabern Anklang.

Aufgrund der großen Auswahl an Gin-Sorten und –Marken ist es heute allerdings schwerer denn je, sich für ein Label zu entscheiden. Um dir bei der Suche zu helfen und dir die kommenden Wochenenden zu versüßen, stellen wir dir einige beliebte Gins vor. Mit diesen kannst du nicht viel falsch machen! Starten wollen wir die Serie mit einem kleinen Leitfaden zu dem Thema. So kannst du entscheiden, welche Art von Gin die richtige für dich ist.

Genever als großer (Wacholder-) Bruder

Genever ist eine Urform des Gins und wird heute vor allem in den Niederlanden destilliert sowie getrunken. Hier galt die Flüssigkeit bis ins Mittelalter als Medikament. Im Vergleich zum “klassischen“ Gin schmeckt Genever wesentlich süßer und malziger. Durch den Getreideanteil werden Aromen, die beispielsweise im Dry Gin auch einmal bitter schmecken können, gemildert oder gar verdeckt.

Neben dem “alten“ Genever, oder auch Jenever, wie er in Holland genannt wird, gibt es noch den jonge, also jungen Genever. Dieser zeichnet sich nicht durch eine ausgeprägte Malznote, sondern durch ein sanftes Wacholderaroma aus.

Ein Gin namens Katze

Auch der Old Tom Gin ist eine Urform der köstlichen Spirituose. Nach der eigentlichen Destillation wird das Wacholder-Getränk mit Zucker versehen, wodurch es beispielsweise süßer als ein London Dry Gin ist. im Vergleich zu diesem weist “Old Tom“ zudem einen volleren Körper auf.

Der Name des Gins reicht übrigens bis in das Jahr 1751 zurück. Zu dieser Zeit verbot die britische Regierung den Verkauf des Wacholder-Safts durch den sogenannten Gin Act. Weder die Wirte noch die Bevölkerung wollten sich diese Einschränkung gefallen lassen.

Also stellten Pub-Besitzer vor ihrem Lokal eine Statue in Form eines Katers auf. Dieser Kater war allgemein als „tomcat“ bekannt. Passanten konnten die Figur mit einem Penny füttern. Sobald das Geld auf der anderen Seite der Wand ankam, goss der Wirt einen Schluck Gin in eine Leitung, die an den Füßen der Statue endete. Die Gin-Liebhaber konnten dann vor tomcat auf die Knie gehen und sich einen Schluck genehmigen.

(London) Dry Gin

London Dry Gin stammt nicht, wie viele denken, zwangsläufig aus der englischen Hauptstadt. Vielmehr weist die Bezeichnung “London“ auf ein spezielles Herstellungsverfahren hin. In dessen Rahmen werden die aromatisierenden pflanzlichen Ingredienzen, anders als beispielsweise beim Dry Gin, alle gleichzeitig zum Neutralalkohol hinzugeben, ehe dieser einer weiteren Destillation unterzogen wird. Künstliche Aromen und/ oder Farbstoffe sind dabei explizit untersagt! Außerdem ist für diese Art von Wacholder-Saft eine maximale Zuckermenge von 0,5 g pro Liter vorgegeben.

London Dry Gin zeichnet sich neben einem starken Wacholderaroma durch diverse feinwürzige Elemente aus. Ähnlich sieht es bei seinem Verwandten, dem Dry Gin, aus. Auch dieser ist von einem unverfälschten Wacholderaroma geprägt. Dieses wird durch Zitrusnoten und bittere Elemente ergänzt. Auf Süßungsmittel jeglicher Art wird verzichtet.

Spiel mir das Lied vom Gin

Der New Western Dry Gin ist eine Neuinterpretation des klassischen Dry Gin. Charakteristisch für diese Sorte ist, dass die Wacholdernote einem anderen Aroma den Vortritt lässt. Darüber hinaus sind NWDGs für ihre Ausgewogenheit bekannt, weshalb sie nicht nur in Cocktails, sondern auch besonders gerne als Shot getrunken werden.

Wacholder-Saft aus dem Süden Englands

Im Gegensatz zum “London“ in London Dry Gin handelt es sich bei Plymouth Gin tatsächlich um eine Herkunftsangabe. Und zwar sogar um eine rechtlich geschützte. Ein Gin darf diesen Namen nur tragen, wenn er in der im Südwesten Englands gelegenen Hafenstadt produziert wurde. Plymouth Gin gilt als fruchtig-süß, besonders aromatisch und wacholderlastig. Auf die Zugabe von Bitterstoffen wird gänzlich verzichtet, was der Hauptgrund für seinen süßen Geschmack ist.

Mehr Gin fürs Volk!

Wie du siehst, gibt es für jeden Geschmack die richtige Sorte Gin! Und damit du auch wirklich dein neues Lieblingsgetränk für das Wochenende findest, setzen wir die Serie mit der Vorstellung von einigen Gins fort.

Jan-Philipp Kiedos

Jan liebt es, Texte rund um die Themen Sport, Ernährung und Gesundheit zu verfassen. Er hat Lehramt (Sport & Englisch) studiert und anschließend die Fitnesstrainer A-Lizenz erlangt. Bereits während des Studiums entdeckte Jan seine Leidenschaft für das Schreiben.